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Freitag, 27. Mai 2016

Eaglemoss 35. Der Bird-of-Prey des 22. Jahrhunderts


Einleitung. Einer der besten Gründe überhaupt, sich das ein oder andere Eaglemoss-Modell anzuschaffen, sind jene Schiffe, die bislang nur sehr selten oder gar überhaupt nicht als Modell erhältlich waren. Neben den 'klassischen' Modellen hinlänglich bekannter Stücke wie der Galaxy-, Constitution- oder Intrepid-Klasse sind das vor allem vergleichsweise minder bekannte Vertreter aus Einzelfolgen, die den ganz besonderen Reiz der Reihe ausmachen. Nun hat Eaglemoss hierzulande mit dem klingonischen Bird of Prey aus der bislang letzten Star-Trek-Serie "Enterprise" genau solch ein Modell veröffentlicht, nach dem sich das Sammlerherz verzehrt.


Lobenswerte Aspekte. Wie heißt es im Begleitheft auf Seite fünf so schön?

"Das Design wurde im Lauf der Zeit ständig überarbeitet, verbessert und stärker bewaffnet, aber die Grundelemente blieben stets gleich – Ein Hauptrumpf mit zwei Flügeln und Triebwerken sowie eine an einem lang ausgestreckten Hals befindliche Kommandosektion."

Wer die klingonische Schiffsbautraditionslinien bei Star Trek einigermaßen verfolgt hat, hätte wohl bereits im Vorfeld erahnen können, dass dieses bewährte Konzept auch in diesem Fall seine Anwendung fand. So liegt der Reiz dieses Schiffes weniger in seiner Form, als viel mehr im Detail.
So wundert es nicht, dass die vielen filigranen Elemente der eigentliche Star des Modells sind:
Elemente wie freiliegenden Leitungen zum Bug des Schiffes, die Disruptorkanonen am Bauch dieses Birds-of-Prey, an seinen Flügeln und an dessen Kommandomodul.
Dezent aber keineswegs deplatziert wirken da im Vergleich die lichtdurchlässigen Partien am Ende der gondelartigen Aufbauten, dem eigentlichen Antrieb und am vergitterten Plasmatank. Auch die Musterung – vor allem auf den Flügeln des Rauschiffes – sind eine Erwähnung wert, da sie entfernt an die 'flügelartigen' Dekoration des klassischen Birds-of-Prey aus dem dritten Kinofilm erinnern.
Schließlich aber erreicht dieses Modell nicht zuletzt dadurch ein Alleinstellungsmerkmal, dass es zuvor von den verschiedenen Modellbaufirmen keine große Beachtung erfuhr. Als Kind der nur mäßig erfolgreichen, und nach nur vier Staffeln abgesetzten Serie "Enterprise" waren nur wenige Firmen darauf erpicht, ein Modell aus diesem vermeintlichen TV-Flop in einen Ladenhüter umzuwandeln. Schon allein dafür, dass Eaglemoss dieser Fehleinschätzung nicht unterlag, sollte man das Unternehmen mit dem Kauf des Schiffes belohnen.
Oder etwa doch nicht?


Kritikwürdige Aspekte. Endlich (nach Monaten der Untätigkeit) bleibt mal wieder ein Modell für mich zur Rezension übrig und ich erwische natürlich wieder einmal das Montagsmodell: Die Antriebsgondeln sind schief aufgeklebt, die Backbord-Disruptor-Kanone ist angebrochen (wie schon bei seinem großen Design-Vorbild, dem originalen Bird-of-Prey-Modell) und die Halterung so locker, dass abzusehen ist, dass in näherer Zukunft dass Modell vom Ständer gleiten wird um endgültig einen Teil seiner Bewaffnung zu verlieren.
Das Besondere an dem Modell, nämlich seine extravagante Detailliertheit, ist gleichermaßen seine Achillesverse. Die vielen Extremitäten (von den Waffen bis hin zu den am Schiffsrumpf verlaufenden Leitungen) sind in ihrer Beschaffenheit aus Plastik so zerbrechlich und fragil, dass man dieses Schiff tatsächlich am besten nur mit Samthandschuhen berührt und besser in seiner schützenden Verpackung lässt, anstatt es den ständig lauernden Gefahren des Alltags auszusetzen.
Denn derer gibt es viele. So reichte in meinem Fall bereits das Eigengewicht des Modells aus, um eine der Kanonen anzubrechen. Die Verteilung von Plastik- und Metallteilen (leichter Bug mit schwerem Heck, bei dem die Flügel und dessen Auswüchse wiederum aus Kunststoff bestehen) tut hierbei ihr übriges, um derlei vorprogrammierte Unfälle herbeizubeschwören.


Ärgerlich sind aber statt dieser eher am Design des Originals die offensichtlichen Fertigungsfehler, Nachdem ich schon einmal mit der Stargazer einige Probleme hatte, weil den dortigen Warpgondeln jegliches Konzept von Symmetrie ad absurdum führten, bilden die entsprechenden Aufsätze auch hier den Stein des Anstoßes. Gibt es bei Eaglemoss denn überhaupt so etwas wie Qualitätskontrollen (ein solch offensichtlicher Fehler würde sogar einen Nicht-Fan mit Sehbehinderung auffallen) oder wird die Ware herzlos an jene dummen Fans verscherbelt, die ohnehin jeden Müll kaufen, der das Label 'Star Trek' aufweist?
Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn ich vom ein oder anderen Leser den ein oder anderen Tipp zur Korrektur dieses Makels erhalten könnte (vor allem zum Lösen der betreffenden Gondel), denn schon bei der Stargazer (mein Dank gilt an dieser Stelle nochmals Damon) habe ich die wertvolle Erfahrung gemacht, dass die Community sorgfältiger arbeitet als die Qualitätssicherung bei Eaglemoss.


Begleitheft. Das beiliegende Magazin geht – zumindest orthografisch – in Ordnung. Das bedeutet aber keineswegs, dass es gut sei, sondern lediglich, dass die Kritikpunkte liegen abseits von Grammatik und Rechtschreibung liegen.
Einen treuen Gegenstand der Kritik bildet immer wieder die Ansichten-Seite (S. 10f.). An sich ist dieser elementare Bestandteil eines jeden Heftes eine prima Idee und sollte auf keinen Fall fehlen. Doch es stört andererseits, dass er in keinerlei Zusammenhang zum Rest des Heftes steht.
Denn mal ehrlich: Ich kann mir selbst als Star-Trek-Laie vergleichsweise mühelos zusammenreimen, wo am Modell die Disruptor-Kanonen oder die Brücke liegt.
Wo aber liegen die legendären "Targgruben" (vgl. S. 8), die Hauptandockschleuse (vgl. S. 9) und warum gibt es keine Abbildung der Unterseite des Schiffes, obgleich so viel von den dortigen Gimmicks berichtet wird (vgl. S. 7)?
Ansonsten folgt das Heft den üblichen Parametern bei kleineren und vergleichsweise wenig bekannten Schiffen: Einer vergleichsweise extensiven Beschreibung (immerhin sechs Seiten) der etablierten Fähigkeiten und Auftritte (S. 4ff.) folgt die angesprochene Ansichtenseite (S. 10f.). Dem wiederum schließen sich zwei äußerst spärlich ausgefallene Seiten zur Design-Geschichte an (S. 12f.) Die danach vorgestellte "Kultur der Klingonen" (S. 14ff.) ist mit vier Seiten proportional etwas aufgebläht, doch da sie sich hauptsächlich an Konzeptionsfragen orientiert, entpuppt sich dieser Teil dann aber doch erstaunlich informativ und passend für den Kontext. Den Abschluss bildet schließlich eine Kurzübersicht zu den bemerkenswertesten Auftritten des Schiffes und vermeintlich 'Wissenswerter' Kurzinfos, die dieses Mal jedoch eindeutig unter die Kategorie 'Ferner liefen' fallen (S. 18).
Den wirklich interessanten Fragen zum Modell weiß aber auch der 'Beipackzettel' keine Antwort zu bieten.
Warum etwa der gondelartige (und schief aufgeklebte) Doppel-Aufsatz der Impulsantrieb, und nicht der Warpantrieb sein soll.
Oder, und die Frage ist noch viel dringlicher, warum das Schiff überhaupt zwei unterschiedlich große Disruptor-Kanonen an seinen Flügeln??


Fazit. „Die ganze Formsprache ist unverwechselbar.“ stellt der Designer John Eaves bereits auf Seite 13 über das Design klingonischer Birds-of-Prey klar und legt damit das Augenmerk auf das große Hauptverkaufsargument: Den hohen Detailgrad, der Sammlerherzen dahinschmelzen lässt.
Dumm nur, dass genau dieser Pluspunkt auch das große Manko darstellt, denn die filigranen Teilchen neigen zur spontanen Beschädigungen. Oder, um das ganze zugespitzt auszudrücken: Der Bird-of-Prey ist eine Ansammlung sehenswerter Sollbruchstellen, der genauso gut auch aus Porzellan hätte gefertigt werden können.
Das Begleitmagazin bleibt ebenfalls hinter den Erwartungen zurück und versäumt es, selbst ins Auge springende Fragen wie die nach den unterschiedlich großen Disruptor-Kanonen zu beantworten.


Bewertung. Höchst fragiler Augenschmaus.

Eure Bewertung:


Weiterführende Leseliste.


Eaglemoss 01. USS Enterprise NCC-1701-D
Eaglemoss 02.
USS Enterprise NCC-1701 [Refit]
Eaglemoss 03.
Klingonischer Bird-of-Prey
Eaglemoss 04.
Enterprise NX-01
Eaglemoss 05.
Romulanischer D'deridex-Warbird
Eaglemoss 06.
USS Excelsior
Eaglemoss 07.
USS Defiant 
Eaglemoss 08.
K't'inga Klasse
Eaglemoss 09.
USS Voyager
Eaglemoss 10.
Akira-Klasse
Eaglemoss 11.
Jem'Hadar Schlachtkreuzer
Eaglemoss 12.
USS Reliant NCC-1864 
Eaglemoss 13.
Borg Sphäre 
Eaglemoss 14.
Romulanischer BoP (2152) 
Eaglemoss 15.
Tholianisches Schiff (2152)
Eaglemoss 16.
USS Prometheus
Eaglemoss 17.
Xindi-Insektoiden-Schiff
Eaglemoss 18.
USS Enterprise NCC-1701-E
Eaglemoss 19.
Vor'Cha Klasse
Eaglemoss 20.
Die USS Dauntless
Eaglemoss 21.
Der Ferengi Marauder
Eaglemoss 22.
Die Nova-Klasse
Eaglemoss 23.
Die Galor-Klasse
Eaglemoss 24.
Die USS Stargazer
Eaglemoss 25.
Bajoranischer Sonnensegler
Eaglemoss 26.
Nebula-Klasse
Eaglemoss 27.
Krenim-Zeitwaffen-Schiff
Eaglemoss 28. Maquis-Raider
Eaglemoss 29. Jem'Hadar Jäger 
Eaglemoss 30. Nausicaanischer Raider 
Eaglemoss 31. Romulanischer Warbird Valdore
Eaglemoss 32.
Runabout Orinoco
Eaglemoss 33.
Cardassianische Hideki-Class
Eaglemoss 34.
Surak-Klasse
Eaglemoss 35.
Bird of Prey (22. Jahrhundert)

Premium 001.
Shuttle Typ 6

Sondermodell 01.
Deep Space 9
Sondermodell 02.
USS Enterprise 1701 (2009)
Sondermodell 03.
Die USS Vengeance
Sondermodell 04.
Klingon D4 Angriffsjäger

Abo Geschenk 01.
Borg-Kubus
Abo Geschenk 02.
Future Enterprise  

Mittwoch, 16. März 2016

Mehr als die Summe seiner Teile - Das Haynes Enterprise Puzzle in der Kritik


Einleitung. 'Nanu', mag sich der ein oder andere treue Leser dieses Blogs wundern, 'Hat denn mittlerweile bei der Tafelrunde endgültig die Langeweile Einzug gehalten, dass es nun neben den ohnehin zahlreichen Modell-Artikeln plötzlich sogar Puzzle besprochen werden?'

Nanu, müssen wir an dieser Stelle entgegenhalten, solcherlei Ansichten sind aber reichlich antiquiert!
Zum Einen, weil Puzzles tatsächlich ein probates Mittel sind, um im Alltagsstress Entspannung, Ausgleich und Abwechslung zu bieten. Zum Anderen fordern sie das bisweilen vom Alltagstrott eingefahrene Hirn auf eine Art und Weise, die den grauen Zellen erlaubt, sich anderweitig zu betätigen um nicht vollends in den Strudel der Monotonie hinabgerissen zu werden.
Und schließlich darf auch der Hinweis nicht fehlen, dass Puzzles selbst in Star-Trek-Folgen wie „Die imaginäre Freundin“, „Neue Intelligenz“ oder „Zersplittert“ davon zeugten, dass diesem vermeintlich langweiligen Zeitvertreib noch eine spannende Zukunft bevorsteht.


Natürlich besprechen wir an dieser Stelle nicht irgendein x-beliebiges Star-Trek-Puzzle, sondern ein ganz besonderes. In einer nicht unbedingt alltäglichen Kooperation zwischen Haynes, die bis dato vor allem durch geniale Querschnittansichten in „Die USS Enterprise. Technisches Handbuch“ aufgefallen waren, und einem britischen Produzenten erschienen sowohl die USS Enterprise NCC-1701 als auch der klingonischen Bird of Prey als tausendteiliges Puzzle. Ob sich die optisch fraglos vielversprechende Anschaffung wirklich lohnt, wollen wir im Folgenden erörtern.


Lobenswerte Aspekte. Die tausend detailreichen Teile bieten, sofern man wie ich als ausgesprochen träger Gelegenheitspuzzler zwei bis drei Stunden täglich investiert, etwa fünf Tage Kombinationsvergnügen (wer schneller ist als ich darf mich natürlich gern in den Kommentaren mit Häme überschütten).
Der beste Kaufgrund und große Hilfe bei der Fertigstellung ist dabei der hohe Detailgrad des Motivs, der einem Ausschnitt gleich tiefe Blicke in die Eingeweide der klassischen TOS-Enterprise bietet. Vor allem die Größe des Endprodukts von immerhin 68x48cm verspricht ungleich mehr Möglichkeiten zur Identifikation einzelner Bildinhalte wie Brücke, Warpgondeln oder Erholungsdeck, als dies dem als Vorlage gedachte "Handbuch" es aufgrund seiner Seitengröße und Bildteilung je möglich gewesen wäre. Nach der Fertigstellung blickt man jedenfalls mit stolzgeschwellter Brust auf eine echte Augenweide, mit dessen Motiv allein man sich schon Stunden glückseliger Träumerei bescheren kann.
Natürlich hat man als Experte einen großen Vorteil beim Zusammensetzen. Zumindest wenn man ungefähr weiß, wohin die Bussard-Kollektoren, die Sensorphalanx oder der Shuttle-Hangar gehören. Aber auch sonst hält sich der Schwierigkeitsgrad trotz der tausend Teile nicht zuletzt deshalb in Grenzen, weil auch eine differenzierte Farbgebung auf den Teilen mehr oder weniger verrät, in welche Ecke des Puzzles es gehört. Für Laien bietet es jedenfalls einen gelungenen Spagat zwischen Anspruch und Machbarkeit. 


Kritikwürdige Aspekte. Zuweilen stören die vielen Details dann aber doch. Nicht etwa, dass das entblößte Schiff zu viele davon hätte, aber dass in sechs munter verteilten Blasen mehrere Details highlightartig vergrößerte wurden, mutet nicht zuletzt aufgrund der Größe des Motivs deplatziert an. In der Kombination mit zwei weiteren (inhaltlich unnötigen) Textblasen und einer (im Vergleich zum Querschnitt) miesen Original-Ansicht der Enterprise muss man sogar deutlich von einer Überfrachtung sprechen.
Des Weiteren fehlt der Packung eine geeignete Vorlage, an der man sich orientieren könnte. Selbst als langjähriger Star-Trek-Experte kann man einige Teile gelegentlich nicht zuordnen und wenn man nicht gerade das ohnehin nur bedingt als Muster geeignete "Handbuch" (das Motiv wird dort auf zwei Seiten aufgeteilt, deren Mitte kaum mehr erkennbar im Einband verschwindet), kann es mitunter frustrierend sein, das ein oder andere Teil zuzuordnen.
Dem eigentlichen Höhepunkt des Produktes, den vielen Details des Querschnitts, fehlt übrigens das, was die berühmten Okudagramme des damaligen TNG-Technikberaters so unterhaltsam gemacht haben: Autos, Enten oder andere augenzwinkernde Easter-Eggs sucht man leider vergebens.
Größtes Manko allerdings ist die Verfügbarkeit, denn dieses an sich ansprechende Puzzle kann man noch immer nur in Großbritannien erwerben. Zwar sind Dank des Internets die Schranken zwischen den einzelnen Nationalstaaten durchlässiger geworden, doch gerade im Hinblick auf Lieferzeiten, mögliche Probleme mit dem Produkt und etwaigen Sprachbarrieren kann sich dieser Umstand zu einem echten Nachteil entwickeln.


Kundenservice. So jedenfalls mein Gedanke, als mir die Idee kam, den Worst Case für diese Rezension einmal künstlich heraufzubeschwören. Ich gab vor, dass mir ein bestimmtes Teil fehlen würde und wandte mich an die Hersteller.
Was nicht so einfach war.
Auf der Verpackung waren nämlich keine erkennbaren Kontaktinformationen zu finden. Nur das Logo und die Website einer Firma mit dem wenig vertrauenserweckenden Namen 'demanddvd', die ich daraufhin ausfindig zu machen versuchte. Statt einer Website fand ich einen Online-Katalog, auf dessen letzter Seite eine Email-Adresse stand, die ich pauschal anschrieb. Bereits am nächsten Tag (einem Samstag!) erhielt ich eine freundliche Antwort mit der Versicherung, in der nächsten Woche einen Ersatz per Post zugeschickt zu bekommen, Als ich nach einem halben Jahr ohne das erwartete Teil eine weitere Email schrieb, erhielt ich wiederum eine zügige Antwort mit der Versicherung, bereits in der nächsten Woche einen Ersatz zu erhalten.
Das war vor knapp einem Jahr.
Post von 'demanddvd' habe ich bislang noch nicht erhalten.


Härtetest. Aber zum Glück hatte ich alle Teile. Zwar hatte ein Kleinkind auf dem Höhepunkt seiner oralen Phase sein noch in der Entwicklung befindliches Gebiss an einem Eckstück ausgetestet, doch die Beschädigungen hielten sich in Grenzen.
So kam mir die Idee, meinem Stolz auf das erfolgreich zusammengestellte Werk dadurch Ausdruck zu verleihen, dass ich es wie eine Jagdtrophäe für jederman gut sichtbar in meiner Wohnung aufhängen würde. Dazu griff ich auf einen Puzzle-Kleber zurück, der auf die Oberfläche eines Puzzles aufgetragen wird, um die losen Teile miteinander zu verbinden.
Gerade für Puzzles niedriger Qualität stellt sich spätestens ab diesem Augenblick der Moment der Erkenntnis ein, denn bei einer schlechten Verarbeitung oder minderwertigem Material neigen so manche Produkte hier zur endgültigen Kapitulation.
Obwohl Briten ihren eigenen Produkten zuweilen die Qualität abstreiten, bleibt festzuhalten, dass die Anwendung des Klebers überraschend gut funktionierte. Lediglich eine Puzzleteilecke (leider mitten im Bild) löste sich von der Oberfläche, während der Rest problemlos und ohne Schaden zu nehmen erhalten blieb.



Fazit. Hand aufs Herz: Das Enterprise-Querschnittsmodell von Haynes ist ein Leckerbissen für Star-Trek-Fans. Ein zeitloses Motiv, dass selbst dann noch ein würdiges Puzzlemotiv abgibt, wenn es durch unnötige Zusätze überfrachtet wird oder eine angemessene Vorlage fehlt.
So bleibt der britische Anbieter die Achilles-Ferse seines eigenen Produktes und es bleibt allen Käufern nur zu wünschen, dass es keine großen Komplikationen gibt, denn 'demanddvd' ist schwerer zu stellen als ein getarnter romulanischer Warbird.


Bewertung. Lohnenswerte Anschaffung – solange kein Teil fehlt...


Donnerstag, 10. März 2016

Horizon - Ein passender Name!? Eine Rezension zum Fanfilm



Spoilerwarnung. In dieser Besprechung werden mehrere handlungsrelevante Details aus dem Fanfilm "Star Trek - Horizon" angesprochen. Wenn Du Dich vor Vorab-Informationen schützen möchtest, sollltest Du an dieser Stelle innehalten und nicht weiterlesen...

Einleitung. Wir schreiben das Jahr 2016. Ein spannendes Jahr, denn nicht nur, dass sich im fünfzigsten Jubiläumsjahr Star Treks der dreizehnte Kinofilm anschickt die Lichtspielhäuser des Planeten zu erobern (die Tafelrunde berichtete); es flimmert darüber hinaus auch endlich wieder eine TV-Serie wenn schon nicht dieses, dann doch spätestens nächstes Jahr über den Internet-Äther (die Tafelrunde berichtete ebenfalls). Drumherum gibt es den üblichen Bohei mit Sekundärliteraturveröffentlichungen, Merchandise-Sondereditionen und Spezial-Conventions.
Und doch gibt es eine Dimension, die immer wieder zeigt, dass Star-Trek-Fans wirklich etwas Besonderes sind und ihre eigenen Formen finden, um ihrer individuellen Leidenschaft Ausdruck zu verleihen.
Und im gleichen Maße, wie es verschiedene Star-Trek-Serien, Fan-Vorlieben und Anspruchshaltungen innerhalb der breitgefächerten Fanbasis gibt, so sehr blüht dieser Tage die Star-Trek-Internet-Fan-Film-Landschaft auf. Sie bietet jeder einzelnen Anhänger-Strömung eine Heimat und es verwundert kaum, dass das Internet-Nerd-Portal io9 diese Dekade zum "Goldenen Zeitalter der Star-Trek-Fanfilme" krönte.
Den Anfang machte in diesem für die gesamte Franchise so bedeutsamen Jubeljahr ein Vetreter des Genres, der sich thematisch an die letzte Star-Trek-TV-Serie anschließt. In "Star Trek - Horizon" (übrigens in keiner Beziehung mit dem ebenfalls bereits besprochenen Fanfilm "Dark Horizon") wird der Zuschauer in die Enterprise-Ära versetzt, ohne dass es sich zwangsläufig um die hinlänglich bekannten Personalien Archer, T'Pol oder Tucker drehen würde. Als Sympathisanten der bislang letzten Fernsehabenteuer hat es sich die Star-Trek-Tafelrunde "Hermann Darnell" nicht nehmen lassen, dieses spezielle Liaison einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und seinen Lesern zu berichten, ob sich die Investition von immerhin zwei Stunden Lebenszeit wirklich lohnt.


Story. Die romulanische Doppelagentin T'Mar wird von der USS Discovery NX-04 zurück zur Erde gebracht, doch eine Flotte romulanischer Schiffe versucht umgehend, diesen Überläufer mit allen Mitteln vom Seitenwechsel abzuhalten. Nur unter hohen Opfern gelingt es Captain Harrison Hawke der feindlichen Armada zu entkommen und seine kostbare Fracht abzuliefern: Beim Gefecht gegen die gegnerischen Bird-of-Preys findet seine Bettgefährtin und Untergebene Amelia Yaris den Tod.
Doch die romulanische Bedrohung gewinnt mit diesen Ereignissen erst an Gestalt, denn nur zwei Lichtjahre von der Erde entfernt bereiten die romulanischen Erzfeinde nach Informationen T'Mars eine Superwaffe vor, die der Existenz des Heimatplanetens der Menschen ein plötzliches Ende setzen könnte.
Und so kratzt das Erdoberkommando in Kooperation mit den Vulkaniern alle verfügbaren Streitkräfte zusammen, um der Bedrohung unmittelbar vor der eigenen Haustür ein Ende zu bereiten. Doch obwohl der Streitmacht das Schlachtenglück hold ist, muss die Discovery am eigenen Leib erfahren, dass die Romulaner Hilfe aus einer Richtung erhielten, die einige Nummern zu groß für die Besatzung eines Schiffes der NX-Klasse ist...

Echt jetzt? Schon wieder den ollen Mark Twain paraphrasieren??

Lobenswerte Aspekte
.

Referenzfeuerwerk und Konsistenz. "Reports of my death are over-exaggerated." Spätestens ab diesem bereits bei Star Trek bis zur Unkenntlichkeit missbrauchten Satz im letzten Drittel dieses Machwerks fällt dem gemeinen Star-Trek-Anhänger wohl wie Schuppen von den Augen, dass sich die Horizon-Verantwortlichen gleichermaßen großzügig am Offenen-Star-Trek-Buffet bedient haben. Frei nach dem "All-You-Can-Take"-Prinzip haben sie sich all dessen bemächtigt, was nicht niet-und-nagelfest genug erschien, um sich damit nicht für die eigene Produktion die Hosentaschen vollzustopfen. Egal ob der mysteriöse 'Future-Guy' aus Enterprise, die zukunftsweisenden Retro-Monitore aus der TOS-Ära, die Iconianer-Story aus TNG und DS9, die Trikobalt-Torpedos aus Voyager oder die Zerstörung Romulus' in den Abrams-Kinofilmen – aus jedem Dorf ist auch ein Köter zu finden.
Und das ist auch gut so!
Denn eine der größten Herausforderungen des Star-Trek-Universum ist es nicht allein, eine vollkommen neue und dennoch glaubwürdige Star-Trek-Story zu erfinden, sondern die bislang etablierten Ereignisse in angemessener Weise zu berücksichtigen. Insbesondere für einen Fanfilm ist es im Anbetracht seines Zielpublikums Pflicht und Kür zugleich, der umfangreichen und vielfältigen Geschichte Star Treks Tribut zu zollen.
Daher gibt es auch beim Ansehen dieses Fanfilmes mehrfach jene glückseligen Fan-Momente, in denen man die individuellen Patches der NX-04 bewundern kann, Parallelen zur Identität Crewman Daniels' erkennt oder die Geburtsstunde der Föderation an eben jenem Horizont leuchten sehen kann.

Musik und Sound. Dieser Eindruck setzt sich beim unaufdringlichen, aber angenehmen Soundtrack weiter fort.
Um der Wahrheit die Ehre zu geben:
Man wird die nächsten Wochen definitiv nicht damit verbringen, das eingängliche Thema dieses Films vor sich her zu summen. Zum einen vielleicht, weil die Komposition aus der Feder des Horizon-Masterminds Tommy Kraft nicht unbedingt über irgendeinen Ohrwurmcharakter verfügt und zum anderen, weil der Musik dennoch das Kunststück gelingt, diesen Fan-Film im rechten Moment gefühlvoll zu unterstreichen, ohne sich in den Vordergrund zu drängeln. Vielmehr trägt sie – nicht zuletzt aufgrund genau dieser Zurückhaltung – zu einem positiven Gesamteindruck bei, indem sie die einzelnen Einstellungen gekonnt in Szene setzt, Stimmungen vermittelt und nicht klingt, als hätte irgendein verkappter Hobby-Diskjockey in rücksichtsloser Jäger-und-Sammler-Manier die lizenzfreien Musiksparten bei Youtube geplündert. 
Eine weitere Brücke zum größeren Star-Trek-Rahmen schlagen aber vor allem aber die Sounds. Häufig sind sie, etwa bei Beschleunigung auf Warp, den visionsartigen Träumen oder Kampfszenen, ganz offensichtlich aus den Werken J.J. Abrams entlehnt. Sie schlagen so auf ihre Weise eine dezente Brücke zwischen den traditonellen Star-Trek-Themen zum Reboot-Ansatz und passen tatsächlich in eine Erzählzeit, die (auch laut offiziellem Kanon) beiden Universen gerecht wird.

Bilderrätsel: Enterprise-Fan-Film-Darsteller oder US-amerikanischer Astronaut?
Darsteller. Als Laie wird man wohl kaum einen der Schauspieler aus "Horizon" zuvor gesehen haben, auch wenn man nicht zu Unrecht darauf hinweisen kann, dass der Hauptdarsteller Paul Lang (vor allem im Enterprise-Blaumann) eine oberflächliche Ähnlichkeit mit dem NASA-Astronauten Scott Kelly aufweist.
Nichtsdestotrotz merkt man den mitwirkenden Akteuren durch die Bank weg an, dass es sich keineswegs um Freizeit-und-Feierabend-Enthusiasten handelt, sondern um professionelle Darsteller mit eigenem imdb-Portfolio. Besonders Paul Lang, Marc Bowers und Jeannine Thompson gelingt es, eigene Akzente zu setzen und unter Beweis zu stellen, was für eine Wertanlage hauptberufliche Schauspieler sein können.




Zurückhaltung und Moralität. In "Horizon" gibt es keinen neuen Krieg, der eigentlich nur dazu dient dem Geschehen Auftrieb zu verleihen. Es gibt keine großen (und teuren) Gast-Stars, die das Ansehen mit dem Klang ihres Namens rechtfertigen würden. Und nirgendwo räkeln sich leicht bekleidete Frauen, um vor allem männliche Zuschauer auf einer der untersten Ebenen der Zuschauerbindung anzusprechen wollen.
Man kommt nicht umhin, der Produktion eine gewisse Ehrlichkeit zuzugestehen, die sich darin äußert, einfach nur eine Geschichte von Fans und für Fans zu erzählen.
Dabei bedient sie sich eines ganz zentralen Aspekts Star Treks, der in letzter Zeit viel zu sehr ins Hintertreffen geraten ist: moralischen Anspruchs und philosophischer Inhalte.
So wird noch aktiv in Frage gestellt, ob es in Ordnung ist, jemanden in eine Luftschleuse zu werfen (ein angebrachter Seitenhieb auf Archers Verhalten in "Anomalie"). Krieg und die damit verbundenen Opfer werden in Frage gestellt und Vorurteile gegenüber anderen überwunden. Nicht nur, dass diese Themen brandaktuell erscheinen; sie gehören eigentlich zum Grundtenor Star Treks und waren in den letzten Jahren dennoch selten so präsent wie in diesem Fan-Film.

Deutsche Untertitel. Natürlich ist dieser amerikanische Fan-Film in englischer Sprache gehalten und ebenso natürlich ist es, dass nicht jeder unserer Leser dieser Sprache mächtig ist. Daher sollte an dieser Stelle noch einmal explizit darauf hingewiesen werden, dass es immerhin deutsche Untertitel gibt, denen man trotz kleinerer Fehler wie "gravimetriche", "Antimatterie" oder "Chereon-System" im Speziellen und einer Schwäche bei der Groß- und Kleinschreibung im Allgemeinen gut folgen kann.



Kritikwürdige Aspekte.

Lichtfilter. Wer schon die berühmt-berüchtigten Lens-Flares in den Abrams-Film nicht mochte, wird nicht lange brauchen, um das große Manko an "Horizon" auszumachen: Der übermäßige Einsatz von Lichtfiltern, die jeder einzelnen Figur im wortwörtlichen Sinne eine eigene Aura verpassen, mag ein stilistisches Mittel sein, dass diesem Werk einen hohen Wiedererkennungswert verleiht, doch nach zwei Stunden Spielfilmlänge hat man ungefähr einen Eindruck, wie Geordi La Forge in den frühen Staffeln TNG seine Umgebung mit seinem Visor wahrgenommen haben dürfte.
Natürlich kann man sich an einem Finger abzählen, dass die Weichzeichner wohl vor allem dazu dienen dürften, die Unzulänglichkeiten in der Ausstattung durch einen vermeintlichen Kunstgriff zu kaschieren, doch im Endeffekt lösen sich entsprechende Sympathieboni in der schieren Masse überleuchteter Einstellungen im Farbspektrum auf.

Lichtgestalt? Lensflares auf der erweiterten Denkerstirn? Versehentliche Überbeleuchtung? Oder gar stilistisches Mittel?



Unzulänglichkeiten. Selbst für wohlwollende Star-Trek-Anhänger macht so einiges in diesem Film schlichtweg keinen Sinn. Etwa, dass die Iconianer so stark von den Beschreibungen aus TNG und DS9 abweichen. Zudem müssen sich die letzten Iconianer schon wahnsinnig dämlich angestellt haben um Opfer von Drohnen zu werden, die es in puncto Treffsicherheit locker mit Stormtroopers aufnehmen können. Ja selbst der Sieg der Menschen über die Romulaner wirkt am Ende wie ein Produkt reinen Zufalls, wenn es den Emo-Cousins der Vulkanier nicht nur gelang, ihre Widersacher unbehelligt bis in ihr irdisches Heimatsystem verfolgen zu können, sondern auch gleich zwei Basen in nur zwei Lichtjahren Entfernung zum blauen Planeten zu errichten, ohne dass irgend jemand davon etwas mitbekommen hätte.
Solche Logiklöcher werden durch unnötige Ausstattungspannen ergänzt:
Warum die Blaumänner plötzlich einen so hohen Kragen haben, dass man sich die Hälfte des Films über fragt, ob Fähnrich Sutherland überhaupt einen Hals hat (oder nur versuchte Knutschflecke zu kaschieren), wird wohl für immer das Geheimnis der Produzenten bleiben.

Nach mehreren Kontakten mit vampir-artigen Spezies setzten sich gegen 2160 hohe Kragen an den Uniformen der Sterneflotte durch



Unoriginelle Story. Nicht ganz zu Unrecht kann man dem Film entgegenhalten, dass es sich größtenteils um bloßes Stückwerk aus verschiedenen Star-Trek-Vorlagen handelt (vgl. Referenzfeuerwerk und Konsistenz). Das muss aber nicht unbedingt ein Nachteil sein, denn der Reiz dieses Filmes liegt nicht unbedingt in seiner Eigenständigkeit, sondern darin, dass er die verschiedenen Versatzstücke aus den verschiedenen Serien zu einer neuen Einheit kombiniert. Dazu kommt, dass einige Ideen (wie etwa die, dass der 'Future Guy' ein Romulaner wäre) aufgrund der frühen Absetzung Enterprises nie verwirklicht werden konnten und erst hier im Rahmen eines Fanfilms etabliert werden konnten.
Trotzdem gibt es am Ende deutlich zu wenig wirklich Originelles. Angefangen beim gemeinsamen Abschieds-Umtrunk der Crew (Star Trek III lässt grüßen), über die Anwesenheit eines als Crewmitglied getarnten Agenten (ENT "Kalter Krieg") bis hin zur Integration eines vormals unbeliebten Spitzohrs in die Brückencrew (ENT "Broken Bow") ist wirklich jedes Detail bei genauerem Hinsehen eine Kopie einer besser inszenierten Vorlage.
So gesehen dient der Film einer neuen Star-Trek-Serie als Warnung. Denn einerseits werden Fuller, Kurtzman,Meyer und Roddenberry nicht umhinkommen, für die kommende Star-Trek-Serie den mittlerweile aufgeblähten Kanon angemessen zu berücksichtigen; andererseits werden die einzelnen Folgen deutlich mehr Inhalt benötigen, um eine wirklich sehenswerte Serie auf die Beine zu stellen.




Schwacher Bösewicht. Optisch gesehen erinnert der romulanische Zukunftsbösewicht Daekon stark an "Flash Gordons" Ming. Und auch wenn der Film aus den frühen Achtzigern seinen unfreiwilligen Charme vor allem durch seinen Trash-Charakter und der Musik der Gruppe Queen bezog, bleibt festzuhalten, dass deren Hauptbösewicht glaubwürdiger daherkam als dieser Daekon. Ja selbst Mings Persiflage Doctor Chaotica aus Voyager wirkte in schwarz-weiß wirklichkeitsnäher und bedrohlicher als diese Karrikatur eines Gegenspielers, der die Gefährlichkeit des als 'Future Guy' bezeichneten Enterprise-Charakters völlig in Abrede stellt. Für eine Franchise, die markante Gegenspieler wie Khan, Gul Dukat oder Lore zu bieten hat, blieb dieser blasse Antagonist Parsecs hinter den Erwartungen zurück.




Fazit. Fanfilme sind ein eigenes Genre, dass sich noch immer nicht mit den Bedingungen professionell abgefilmter Folgen und Filme messen kann. Es gelingt "Horizon" im Wesentlichen nicht, die Grenze zwischen professioneller Produktion und Fanfilm zu durchbrechen. In der Wahl der stilistischen Mittel (z.B. Lichtfilter) und in den erzählerischen Mängeln bleibt erkennbar, dass es sich um ein Werk von Fans für Fans handelt.
Na und?!
Darin liegt gerade der Reiz des Ganzen!
"Horizon" bietet zwei Stunden Fanservice und glänzt währenddessen vor allem personell und akustisch. Hinzu kommt, dass es trotz aller Unzulänglichkeiten ein würdigerer Abschluss der Serie Enterprise gewesen wäre, als "Dies sind die Abenteuer..." es je gewesen ist. Seinen Reiz macht vor allem die Kombination hinlänglich bekannter Themen aus Star Trek aus, auch wenn der Film es verpasst, diese mit einer wirklich originellen Handlung zu verknüpfen. Dafür erhält der Zuschauer etwas, was nach zwei Abrams-Filmen und mehr als zehn Jahren ohne Serie für viele Fans schon beinahe in Vergessenheit geraten ist:
Eine glaubwürdige und Star-Trek-typische philosophische Grundhaltung.


Wenn ich in der Zeit zurückreisen könnte, hätte ich meine Brille schon immer bei Fielmann gekauft.

Lieblingsszene. An dieser Stelle sollte zum Abschluss eine ganz besondere Szene angesprochen werden, die pauschal auch als schlechtes Drehbuch interpretiert werden könnte.
In einer frühen Einstellung beschreibt Captain Harrison Hawke seinem ersten Offzier Jackson Gates nämlich seine persönlichen Beweggründe für den Eintritt in die Sternenflotte: Die Beziehung zu einem Frachterbesatzungsmitglied, das bei einem Piratenangriff getötet wurde, ließ den späteren Raumschiffkommandanten seinen späteren Posten antreten. Zudem fügte er hinzu, dass es ihm nie gelang, die Urheber dieses Überfalls zur Verantwortung zu ziehen. Soweit, so gut, würde der Captain seinem Chefingineur Brookes gegen Ende des Films nicht eine völlig andere Version dieser Geschichte verkaufen, in der ihm die Rache an den Drahtziehern als 'bedeutungslos' und 'unerfüllend' beschreibt.
Der scheinbare Widerspruch bildet in meinen Augen den eigentlichen Höhepunkt, denn in diesem situativ angemessenen Moment brilliert die Figur des Captains, die sich damit trotz abweichender Methoden in eine Traditionslinie mit Kommandanten wie Archer, Kirk, Picard, Sisko oder Janeway stellt. 




Bewertung. Ein Muss für Enterprise-Fans auf der Suche nach einem würdigen Schlussstrich.


Denkwürdige Zitate
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"We lost a lot of good people. I'm trying - and honestly I'm having a very hard time – but I'm trying to remember what it is that we stand for. And why those good people had to give their lives. And I have to hope, that something good will come of it."
Captain Hawke

"This Monument is built not to our greatness, nor our memory, but to our failure."
Commansour Hasaht

"Horizon. So aptly named. Both for its majesty and its great power."
Daekon

"I get it. The ship, that is just a footnote in history, is expandable."
Captain Hawke

"To be honest, I don't know how this is going to work out. But we have a job to do. And no matter what, people are counting on us."
Captain Hawke

Der Film in voller Länge.


Freitag, 11. Dezember 2015

Eaglemoss 24. Die USS Stargazer


Einleitung. Die Constellation-Klasse war stets ein treuer, aber wohl niemals ein sonderlich ansehnlicher Begleiter durch den sieben Staffeln währenden Verlauf von TNG. Gleich von Beginn an zierte ein aufdringlich zitronenfaltergelbes Modell der Klasse den Bereitschaftsraum Captain Picards und schon in der neunten Folge der Serie konnte man mit der USS Stargazer die leibhaftige Ausgabe dieses Bastelsatzes in Aktion bestaunen. Obwohl das Schiff in der Folgezeit noch häufiger zu sehen war ["Sherlock Data Holmes", "Galavorstellung" oder "Kampf um das Klingonische Reich, Teil II"], begann der Abstieg der Klasse, der fortan der Makel der Überalterung anhaftete. Und dennoch blieb es ein Design, das nicht zuletzt wegen seiner direkten Verbindung in Picards Vergangenheit bis heute untrennbar mit der Serie verbunden bleibt. 


Lobenswerte Aspekte. Zuerst die wohl beste Nachricht: Das Modell ist nicht gelb! Weniger das Bereitschaftsraummodell als vielmehr das spätere Schiffsmodell diente als Vorlage dieses detailreichen Modells, deren Schokoladenseiten vor allem im vorrangig aus Plastik gefertigten Treibwerkssektion liegen. Zusammen mit dem transparent gestalteten Warpgondelarrangement aus gleich vier voneinander getrennten Nazellen ergibt dies einen beeindruckendes Ensemble, dass sowohl das Sammler- als auch TNG-Anhängerherzen höher schlagen lässt.
Unschlagbar ist auch in diesem Fall die stabile Halterung gelungen, denn sie umschließt die Triebwerkssektion und klammert sich derartig fest an die Untertasse, dass es beinahe schwierig erscheint, das Schiff wieder aus diesem festen Griff zu lösen.


Kritikwürdige Aspekte. Als Captain Picard Scotty in einem Anflug von Sentimentalität 'sein' erstes Schiff beschrieb, tat er dies mit folgenden Worten: "Das erste Schiff, das ich als Captain übernommen habe, das hieß 'Stargazer'. Es war ein überholtes, untermotorisiertes Schiff, das  immer kurz davor stand, sich in seine Bestandteile aufzulösen.". Es wundert daher wohl nicht weiter, dass diese Äußerungen  in stark abgewandelter Form nicht nur Eingang in das Begleitheft fanden [vgl. S. 11], sondern auch Eins zu Eins auf das dazugehörige Modell angewandt wurden.
Gerade im Hinblick auf das Begleitheft fällt beispielsweise auf, dass der Unterschied zwischen den Abbildungen dort und der Wirklichkeit am Modell mitunter frappierend ausfällt. Ganz besonders an jenen Teilen des Schiffes, die aus Metall gefertigt wurden, nimmt der Detailgrad rasant ab: Der im Heft so prominent angekündigte "Transformer" [vgl. S. 13] geht jedenfalls in den dicken Lackschichten genauso unter wie der das Positionslicht oberhalb des vorderen Shuttlehangars [vgl. S. 5, S. 6 oder S. 10] oder des Gebildes am Fuße des oberen Verbindungspylons [vgl. S. 3, S. 4, S. 6,  S.11]. Ähnlich verhält es sich mit der Farbgebung, die viel von dem leichten Blauton [vgl. S. 3, S. 4, S. 6, S. 10 oder S. 11] vermissen lässt, der sich am Modell nur noch um die Brückensektion und dessen Pendant auf der Unterseite des Schiffes erahnen lässt.
Hinzu kommt, dass an den eigentlich detaillierten Plastikteilen die Kolorierung gänzlich fehlt. So sind weder die Impulstriebwerke [vgl. S. 3, S. 6 oder S. 11], die runden seitlichen Triebwerksverbindungselemente [vgl. S. 1, S. 3, S. 4 oder S. 6] oder selbst die Gondelpylonen [vgl. S. 3, S. 6 oder S. 11] farblich angemessen gestaltet.
Das allein wäre ja schon guter Grund für eine schlechte Bewertung, doch darüber hinaus habe ich für das zur Rezension zugrunde liegenden Modell ein absolutes 'Montagsexemplar' erwischt: Ausladende Spalten dort, wo die Plastik- und Metallteile aufeinandertreffen; so große Lücken zwischen der Untertassensektion und dem Triebwerksteil, dass man hindurchblicken kann und schließlich Warpgondeln, deren Verbindungspylonen so windschief aneinandergeklebt wurden, dass der Eindruck zum gesamten Modell dadurch unweigerlich leidet.
Nun weiß ich aus gut unterrichteter Quelle (etwa meinem geschätzten Kollegen K‘olbasa), dass nicht jedes Modell so mies gefertigt wurde wie meines und mir tun die armen asiatischen Billiglohnkräfte sogar leid, die diese Schiffe im Akkord fertigen müssen. Aber dass dieses Schiff es durch die Qualitätskontrolle geschafft hat und in eine Verpackung gezwängt wurde, bei der man von außen beim Kauf nichts von diesem Missstand erahnen konnte um erst zu Hause beim Auspacken des Pudels Kern zu erkennen, sagt schon etwas über die gewinnorientierte Firmenphilosophie des Hauses Eaglemoss aus…


Begleitheft. Mal ganz abgesehen von einigen Komma-Fehlern [S. 10 und S. 14] und dem ein oder anderen falschen Artikel [S. 18] kommt das Heft ohne störende größere Patzer aus.
Aus diesem Grund ist wieder einmal vorrangig ein inhaltlicher Mangel offensichtlich:
Während der zweiseitige Einschub zum Picard-Manöver [S. 8f.] in diesem Rahmen noch völlig in Ordnung geht, kann man sich schon fragen, was die vierseitigen Ausführungen zum "Filmen der Raumschiffe" [S. 14ff.] für einen Bezug zum Modell haben soll.
Stattdessen stolpert man allenthalben über zahlreiche unvollendete Ansätze, von denen ich mir durch die Lektüre eigentlich Antworten erhofft hatte. Etwa, warum man sich in "Die Schlacht von Maxia" dazu entschloss, statt einem finanziell günstigeren Constitution-Klasse-Recycling eine neue, teure Schiffsklasse einzuführen [vgl. S. 18]. Oder was an der Brückenkonstruktion tatsächlich von den Kinofilmen übernommen wurde und was neu war [vgl. S. 10]. Und wofür überhaupt der einzelne waffenartige Spieß an der Unterseite der Untertassensektion dienen soll, der unter 'Hauptmerkmale' gar nicht erst thematisiert wird [vgl. S. 10f.].
In dieser Form bleibt das Heft jedoch hinter den Erwartungen zurück und vergrößert eher die Lücke zum Modell, statt sie zu minimieren.


Fazit. Natürlich ist es sehr ungünstig, wenn das Modell, auf dem eine solche Besprechung fußt, so liederlich gefertigt wurde. Doch abseits der Stärken der Stargazer in punkto Details und Halterung überwiegen auch ohne die individuellen produktionstechnischen Makel die Missstände. Zu hoch fiel der Detail-Unterschied zwischen der Darstellung im Heft und dem endgültigen Modell aus, zu schwer wiegt die fehlende Kolorierung und zu lieblos gestaltete man das Begleitheft. Auch ohne die schiefen Warpgondeln bleibt die Stargazer trotz seiner Bedeutung für die Fans damit eines der schwächeren Eaglemoss-Modelle.

Bewertung. Lieblos ausgeführter Klassiker.





Eure Bewertung.



Allgemeiner Hilferuf. Ich weiß 'zufällig', dass sich unter unseren treuen Stammlesern einige Tüftler und Bastler befinden, die schon einige Erfahrungen im Umgang mit diversen verkorksten Eaglemoss-Modellen gesammelt haben und noch habe ich die Hoffnungen auf mein verkrüppeltes Stargazer-Modell noch nicht aufgegeben. Daher folgt an dieser Stelle der allgemeine Aufruf mir Ratschläge zu geben, wie ich den die massiv verleimten Verbindungspylonen möglichst schadensarm vom Modell trennen kann und mit welchem Kleber ich die Neuausrichtung am besten in Angriff nehmen kann. Sollte mir die Neuausrichtung durch die Hilfe unserer Leser gelingen, werde ich hier davon berichten. Falls nicht, natürlich auch…


Weiterführende Leseliste.

Eaglemoss 01. USS Enterprise NCC-1701-D
Eaglemoss 02.
USS Enterprise NCC-1701 [Refit]
Eaglemoss 03.
Klingonischer Bird-of-Prey
Eaglemoss 04.
Enterprise NX-01
Eaglemoss 05.
Romulanischer D'deridex-Warbird
Eaglemoss 06.
USS Excelsior
Eaglemoss 07.
USS Defiant 
Eaglemoss 08.
K't'inga Klasse
Eaglemoss 09.
USS Voyager
Eaglemoss 10.
Akira-Klasse
Eaglemoss 11.
Jem'Hadar Schlachtkreuzer
Eaglemoss 12.
USS Reliant NCC-1864 
Eaglemoss 13.
Borg Sphäre 
Eaglemoss 14.
Romulanischer BoP (2152) 
Eaglemoss 15.
Tholianisches Schiff (2152)
Eaglemoss 16.
USS Prometheus
Eaglemoss 17.
Xindi-Insektoiden-Schiff
Eaglemoss 18.
USS Enterprise NCC-1701-E
Eaglemoss 19.
Vor'Cha Klasse
Eaglemoss 20.
Die USS Dauntless
Eaglemoss 21.
Der Ferengi Marauder
Eaglemoss 22.
Die Nova-Klasse
Eaglemoss 23.
Die Galor-Klasse
Eaglemoss 24.
Die USS Stargazer
Eaglemoss 25.
Bajoranischer Sonnensegler
Eaglemoss 26.
Nebula-Klasse
Eaglemoss 27.
Krenim-Zeitwaffen-Schiff
Eaglemoss 28. Maquis-Raider
Eaglemoss 29. Jem'Hadar Jäger 
Eaglemoss 30. Nausicaanischer Raider 
Eaglemoss 31. Romulanischer Warbird Valdore
Eaglemoss 32.
Runabout Orinoco
Eaglemoss 33.
Cardassianische Hideki-Class
Eaglemoss 34.
Surak-Klasse
Eaglemoss 35.
Bird of Prey (22. Jahrhundert)

Premium 001.
Shuttle Typ 6

Sondermodell 01.
Deep Space 9
Sondermodell 02.
USS Enterprise 1701 (2009)
Sondermodell 03.
Die USS Vengeance
Sondermodell 04.
Klingon D4 Angriffsjäger

Abo Geschenk 01.
Borg-Kubus
Abo Geschenk 02.
Future Enterprise

Montag, 7. Dezember 2015

Eaglemoss 23. Die Galor-Klasse


Einleitung. Die Galor-Klasse ist ein alter Bekannter. Treu flog sie noch während meiner frühen TNG-Jahre in klassischen Auftritten wie "Der Rachefeldzug", "Fähnrich Ro" oder "Das fehlende Fragment" vor meinen Augen über den Bildschirm, nur um dies in zahlreichen DS9-Folgen und sogar einigen Voyager-Episoden zu wiederholen. Sie begleitete mich in Videospielen wie "Birth of the Federation", "Star Trek Armada II" oder "Star Trek Online" und das dazugehörige Micro-Machines-Modell war eines der ersten in meinem Besitz. Und so geht es nicht nur mir: in vielen Star-Trek-Sammlungen weltweit bildet die Galor-Klasse einen festen inhaltlichen Bestandteil und ist aus der Franchise nach all ihren Auftritten kaum mehr wegzudenken.
Aufgrund eben dieser Präsenz gehört sie - nicht weniger als ein Bird of Prey, Warbird oder Borg-Kubus - zu den stilprägenden Raumschiffdesigns Star Treks und es war wohl gleichzeitig Verpflichtung als auch Risiko, dieses Modell im Hause Eaglemoss zu veröffentlichen: Verpflichtung aufgrund der reichhaltigen Tradition die mit diesem Schiffstyp einhergeht; aber eben auch ein Risiko, weil man sich schon fragen kann, ob es den britischen Modellbauern gelingen würde, diesem schon so oft gesehenen Stück Science-Fiction-Geschichte noch eine eigene Note zu verleihen.


Lobenswerte Aspekte. Erste Pluspunkte verdient sich das Modell bereits durch seine außerordentliche Kompaktheit und seine gelungene Verteilung von Plastik- und Metallelementen. Herausgekommen ist ein besonders ausgewogenes Schiff, das selbst im direkten Eaglemoss-Vergleich heraussticht.
Um diese gewagte Hypothese meinerseits zu testen, muss man nur einmal das Modell aus seiner Halterung nehmen und von selbst stehen lassen: Es bleibt auf seinen dicken Rumpf stehen ohne nach vorn oder hinten überzukippen und sieht selbst in dieser Position noch immer elegant und windschnittig aus.
Und Stichwort Halterung: Selbst die ist dieses Mal über die Gebühr gut gelungen und bietet diesem Modell trotz dessen Standhaftigheit einen sicheren Hafen.
Sobald man ihn zu den anderen Eaglemoss-Modellen in die Schrankwand stellt, fällt aber auch noch eine weitere Eigenschaft auf, die das Modell deutlich von seinen Artgenossen abhebt. Die Kolorierung ist mit seinem Braunton vielleicht nicht unbedingt eine Eins-zu-Eins-Entsprechung der im Beipackzettel beschriebenen Farbe "wüstengelb" [S. 15], doch sie sticht definitiv aus dem Einheitsbrei der üblichen Farbgebungen heraus.
Wirklich denkwürdig am Modell sind aber die vielen kleinen Details wie die Hoheitszeichen der Cardassianischen Union, die Schriftzüge, aber auch der kleine Steg am 'Schwalbenschwanz' des Schiffes, der auf beeindruckende Art und Weise zeigt, zu welchen Feinarbeiten die Eaglemoss-Schmieden tatsächlich in der Lage sind.


Kritikwürdige Aspekte. Aber an genau dieser Stelle beginnt auch gleich einer der Schwachpunkte des Modells, denn es wirkt absehbar, dass potentielle Bruchkanten am Ministeg, dem Schwanz oder am Brückenkopf wie ein Damokles-Schwert ständig über dem Modell schweben. Man sollte das Schiff daher bei aller Kompaktheit nicht all zu hoch stellen, denn nach dem Fall könnte man sich ungewollt davon überzeugen, dass sich so ein Schiff der Galor-Klasse in drei verschiedene Teile separieren kann (nicht, dass davon etwas im Begleitheft stehen würde).
Ferner darf man an dieser Stelle schon einmal die Frage stellen, warum die Warptreibwerke in diesem Fall nicht transparent gestaltet wurden. Tatsächlich ist allein der Deflektorschild am Bug des Schiffes in durchsichtigem Rot angelegt, wobei sich auch hier nicht ganz zu Unrecht die Frage aufwirft, warum diese im Heft zumeist blau gestaltet ist [vgl. S. 1, S. 3 , S. 5, S. 9, S. 16]
Das lässt sich schließlich zur Feststellung zuspitzen, dass der Detailgrad dieses Modells zwar wirklich schön, aber mitnichten konsequent ausgeführt wurde. Wenn man nämlich den kleinen, zerbrechlichen Steg am Ende des Schiffes bewundert, lässt sich diese filigrane Mehrarbeit an anderer Stelle nämlich deutlich vermissen: Der hinlänglich beschriebene [vgl. S. 15] und an mehreren Stellen im Heft deutlich sichtbare [vgl. S. 1, S. 9, S. 14, S. 15, S. 16, S. 18] "Opferaltar" erinnert in seiner Endfassung eher an einen traurig blickenden Roboter.


Begleitheft. Das orthografisch fehlerfreie Heft bietet ausgiebige Zusatzinformationen für wissbegierige Fans. So kann man herausfinden, dass 'Galor' eine mythologische Kriegerfigur ist [vgl. S. 9],  am Modell nach den Initialen der Designer suchen [vgl. S. 16] oder das Henkelkreuz als Designgrundlage des Schiffes identifizieren [vgl. S. 15].
Doch davon abgesehen gibt es ein ziemlich breites Informationsloch, das nicht zuletzt in dem viel zu ausufernden, vierseitigen Lückenfüller zur Konzeption der Figur Dukats [vgl. S. 10 bis 13] begründet liegt. Bietet denn die Galor-Klasse mit ihren immerhin 29 Star-Trek-Auftritten nicht mehr Stoff für so ein Magazin?
Das würde es schon, aber stattdessen hinterlässt es den Leser mit mehr Fragen als Antworten:
Wo etwa befindet sich das Shuttledeck?
Soll das am Ende des Brückenbereiches ein Impulstriebwerk sein?
Was stellen die ganzen Aufbauten dar?
Wird es kein Eaglemoss-Modell der Keldon-Klasse geben [vgl. S. 5]?
Am Inhalt des Heftes lässt sich am Ende sogar ein wenig zweifeln, denn Rick Sternbachs Aussage, das ägyptische Design ginge vor allem auch darauf zurück, dass die Cardassianer aufgrund ihrer gewaltsamen Annexion Bajors "[…] ein bisschen wie die ägyptischen Pharaonen sind" [vgl. S.15] ist nicht nur eine sehr merkwürdige Analogie, sondern mutet auch noch stark anachronistisch an. Schließlich war das Modell erstmals in "Der Rachefeldzug" zu sehen, also eine Staffel vor der Episode "Fähnrich Ro", in der - auf Anregung Sternbachs - überhaupt erst bekannt wurde, dass die Cardassianische Union die Heimatwelt der Bajoraner in ihrem Würgegriff hielt.
 

Fazit. Die Galor-Klasse ist ist ein alter Weggefährte der Star-Trek-Fans. Sie muss nun nicht unbedingt gleich als "abgefahren" [S. 14] bezeichnet werden, aber dennoch stellt sie ein gelungenes optisches Highlight mit hohem Wiedererkennungswert das, das in keiner Sammlung fehlen sollte. Doch auch wenn sich Eaglemoss hier mit den Details durchaus Mühe gegeben hat, bleibt festzuhalten, dass diese Mühe durchaus ihre Grenzen zeigte, die bis weit ins Begleitheft hineinreichen.


Bewertung. Gut, aber sicherlich nicht 'abgefahren'.


Eure Bewertung.


Weiterführende Leseliste.

Eaglemoss 01. USS Enterprise NCC-1701-D
Eaglemoss 02.
USS Enterprise NCC-1701 [Refit]
Eaglemoss 03.
Klingonischer Bird-of-Prey
Eaglemoss 04.
Enterprise NX-01
Eaglemoss 05.
Romulanischer D'deridex-Warbird
Eaglemoss 06.
USS Excelsior
Eaglemoss 07.
USS Defiant 
Eaglemoss 08.
K't'inga Klasse
Eaglemoss 09.
USS Voyager
Eaglemoss 10.
Akira-Klasse
Eaglemoss 11.
Jem'Hadar Schlachtkreuzer
Eaglemoss 12.
USS Reliant NCC-1864 
Eaglemoss 13.
Borg Sphäre 
Eaglemoss 14.
Romulanischer BoP (2152) 
Eaglemoss 15.
Tholianisches Schiff (2152)
Eaglemoss 16.
USS Prometheus
Eaglemoss 17.
Xindi-Insektoiden-Schiff
Eaglemoss 18.
USS Enterprise NCC-1701-E
Eaglemoss 19.
Vor'Cha Klasse
Eaglemoss 20.
Die USS Dauntless
Eaglemoss 21.
Der Ferengi Marauder
Eaglemoss 22.
Die Nova-Klasse
Eaglemoss 23.
Die Galor-Klasse
Eaglemoss 24.
Die USS Stargazer
Eaglemoss 25.
Bajoranischer Sonnensegler
Eaglemoss 26.
Nebula-Klasse
Eaglemoss 27.
Krenim-Zeitwaffen-Schiff
Eaglemoss 28. Maquis-Raider
Eaglemoss 29. Jem'Hadar Jäger 
Eaglemoss 30. Nausicaanischer Raider 
Eaglemoss 31. Romulanischer Warbird Valdore
Eaglemoss 32.
Runabout Orinoco
Eaglemoss 33.
Cardassianische Hideki-Class
Eaglemoss 34.
Surak-Klasse
Eaglemoss 35.
Bird of Prey (22. Jahrhundert)

Premium 001.
Shuttle Typ 6

Sondermodell 01.
Deep Space 9
Sondermodell 02.
USS Enterprise 1701 (2009)
Sondermodell 03.
Die USS Vengeance
Sondermodell 04.
Klingon D4 Angriffsjäger

Abo Geschenk 01.
Borg-Kubus
Abo Geschenk 02.
Future Enterprise