Dienstag, 7. November 2017

Turons Senf zur achten Folge Discovery



Spoilerwarnung
. In dieser Rezension gibt es massive Spoiler zur achten Discovery-Folge "Si Vis Pacem, Para Bellum". Es empfiehlt sich daher unbedingt, vor dem Lesen diese und am besten auch alle vorherigen Episoden der Star-Trek-Serie gesehen zu haben.


I. Einleitung.
Es gibt gute und schlechte Discovery-Nachrichten.
Die gute ist, dass aufgrund des sich bereits jetzt abzeichnenden Erfolges eine zweite Staffel der siebenten Star-Trek-Serie von CBS bestellt wurde und es die Franchise damit auch weiterhin im (Internet-) Fernsehen geben wird. Tatsächlich beginnen in zwei Wochen sogar die Arbeiten an der kommenden Staffel.
Die schlechte Nachricht lautet allerdings, dass wir auf die nächste Staffel bis mindestens Anfang 2019 warten müssen – und eingedenk des Umstandes, dass schon der anvisierte Ausstrahlungstermin der ersten Staffel mindestens zwei Mal nach hinten verschoben wurde, dürft das Warten wohl Ausmaße annehmen, die mit "Rick and Morty" vergleichbar sind.
Natürlich könnte man nun einwerfen, dass Nicholas Meyer durchschimmern ließ, dass er selbst an einer Khan-zentrierten Nebenserie arbeiten würde. Wann, wie und ob dieses momentan wohl kaum über den Status eines Gedankenspiels hinausgewachsene Projekt allerdings Realität werden wird, steht wohl noch mehr in den Sternen als der voraussichtliche Start der nächsten Staffel Discovery.
So bleibt dem gemeinen Zuschauer nur hilflos mit den Achseln zu zucken und mit dem Vorlieb zu nehmen, was er im Hier und Jetzt vorgesetzt bekommt:
Die achte Discovery-Episode mit dem wunderschönen Titel "Si Vis Pacem, Para Bellum".


II. Story.
Während die USS Discovery verzweifelt versucht, anderen Föderationsschiffen im Kampf gegen die tarnfähigen Klingonenschiffe beizustehen, finden sich Saru, Ash Tyler und Michael Burnham auf einer fremden Welt wieder, deren Beschaffenheit eine Möglichkeit bietet die feindlichen Kreuzer trotz Unsichtbarkeit aufzuspüren.
Doch schnell wird klar, dass der Planet keineswegs so unbewohnt ist, wie die drei Außenteam-Mitglieder gedacht hätten. Eine körperlose Spezies nimmt mit ihnen Kontakt auf und scheint einen Einfluss auf Saru auszuüben, der das Wesen des Kelpianers radikal verändert.
Derweil versucht die T'Kuvma-Anhängerin L'Rell ihr Glück in den Reihen Kols, der sich durch den Diebstahl der Tarntechnologie zum Anführer des Kriegervolkes aufschwingen konnte.
Doch insgeheim verfolgt sie ganz andere Pläne:
Als sie in ihrer Tätigkeit als Verhörexpertin zum gefangen genommenen Admiral Cornwell gelangt, offenbart sie ihr, dass sie mit ihr zusammen fliehen möchte. Die beiden ungewöhnlichen Alliierten entfliehen so zwar ihrer Zelle, doch als sie kurz darauf von Kol ertappt werden, entbrennt zwischen den beiden Frauen ein blutiger Kampf um Leben und Tod…  


III. Lobenswerte Aspekte.

Moralität. Natürlich ist Moralität stets ein sehr subjektives Thema. Für Kirsten Beyer, die Autorin dieser Episode etwa stand die Idee im Mittelpunkt, Frieden inmitten von Krieg zu beleuchten. Andere sehen die Botschaft eher darin, dass man sich nicht untätig zurücklehnen kann, wenn Frieden nicht ohne fremde Hilfe möglich ist.
Ich dagegen sehe eine andere Moral deutlich tiefer und übergreifender angelegt, denn sie ist allgegenwärtig und hier auf so ziemlich jeden Charakter der Serie gemünzt:
In "Si Vis Pacem, Para Bellum" (meine bescheidene Übersetzung "Wer Frieden will, muss sich für den Krieg rüsten") geht es nicht primär um den Krieg zwischen Föderation und Klingonen, sondern um jene Auseinandersetzungen, die wir tagtäglich im Inneren ausfechten. Wir alle haben nämlich kleine Dämonen in uns, denen wir uns auf die ein oder andere Weise stellen müssen. Den Figuren in "Discovery" geht es nicht anders:
Sarus Leben wird so sehr von Angst beherrscht, dass er bereit ist, extreme Maßnahmen zu ergreifen um einen Zustand zu erhalten, der ihn von dieser Last befreit.
Michael Burnham muss sich mit ihrer Zukunft im Gefängnis auseinandersetzen und darüber hinaus nicht nur mit der persönlichen Verantwortung für den Krieg gegen die Klingonen, sondern auch mit dem Kainsmal der Meuterei auf einem Sternenflottenschiff.
Paul Stamets hingegen kämpft nicht nur mit den immer deutlicher zu Tage tretenden Nebenwirkungen seines bewusstseinserweiternden Pilzkonsums, sondern auch mit dem Dilemma, seinen Partner Dr. Hugh Culber nicht in eine ausweglose Situation zu bringen.
Captain Gabriel Lorca kämpft gegen die Angst, die Oberhand im Krieg zu verlieren, Ash Tyler möchte die (vermeintlichen) Gräuel seiner Haft und die damit verbundene Gier nach Rache unter Kontrolle halten und selbst die Klingonin L'Rell hat mit ihrem Hass auf Kol ein Motiv zu bieten, dass von ihren Plänen für Voq abzulenken versteht.
Im Endeffekt zeigt die Folge dabei eines deutlich: Ohne die inneren Dämonen ist man nicht mehr man selbst, verliert den Antrieb, die Selbstregulation oder die Motivation. Die inneren Kämpfe sind so sehr Teil eines jeden Individuums, dass man ohne sie Gefahr läuft, auch sich selbst zu verlieren.


IV. Kritikwürdige Aspekte.
Auch dieses Mal fallen wieder einige der vormals positiven Aspekte in diese Kategorie, weil die überwiegende Tendenz eher negativ ausfiel.

Folgenaufbau. Ausgerechnet der verdiente Star-Trek-Buch-Autor David Mack – selbst eine Koryphäe darin, spannende und bewegende Star-Trek-Geschichten zu verfassen - gab laut Memory Alpha zu dieser Folge zu Protokoll (in meiner bescheidenen Übersetzung):

"Falls die Folge so gut wird wie das Drehbuch… Ich denke ihr Script war großartig. Ihr Drehbuch brachte mich zum Weinen; es war wunderschön. Das Ende des Scripts ist ergreifend. Ich hoffe, dass das Produktionsteam, das Editorenteam, das Nachbearbeitungsteam und überhaupt jeder das Drehbuch so gut auf die Leinwand bringt, wie sie es zu Papier brachte. Wenn jeder seinen Job so gut macht wie sie es tat, bleibt bei der achten Folge der dritten Staffel kein Auge trocken."

In Anbetracht der Tatsache, dass ihr Kollege Ted Sullivan ähnliche Lobeshymnen anstimmte, bleibt nur eine logische Schlussfolgerung:
Da muss ordentlich was schiefgelaufen sein.
Meine Befürchtung ist nur, dass dies nicht allein an den Produzenten, Editoren oder Nachbearbeitern lag, sondern tatsächlich an allen Beteiligten, inklusive Beyer.
Schon allein das Konzept von Pahvo, das irgendwo auf einer Skala zwischen der TOS-Episode "Kampf um Organia" und James Camerons "Avatar" lag, war nicht unbedingt das, was ich an dieser Stelle als eine großartige Kreativleistung bezeichnen würde. Hinzu kommt der hanebüchene Ansatz eines planetaren Echolots, das im gesamten All bei der Jagd auf klingonische U-Boote getarnte Schiffe helfen soll.
In seiner ganzen Anlage passt dieses Stück pseudo-wissenschaftlicher Zauber-Technologie eher ins märchenhaftere Star-Wars-Universum und in Kombination mit dem ellenlangen Marsch durch die kanadische Flora und Fauna erinnerte es nicht minder stark an Stargate, dessen Ableger aufgrund des ebenfalls kanadischen Drehortes erschreckend ähnliche Außen-Sets aufwies.
Letzten Endes ergibt sich ein Gesamtbild, das mit 'aus jedem Dorf ein Köter' noch sehr wohlwollend formuliert ist.
Natürlich kann man dem ganzen zugutehalten, dass es in bester Star-Trek-Manier ein neues Alien-Konzept beschreibt, das nicht nur eine neue Welt und eine neue Lebensform, sondern sogar eine neue Zivilisation miteinbringt. Da sich aber die Pahvaner visuell kaum von den Pilz-Sporen unterschieden, großzügig bei Vorbildern aus Star Trek und anderen Science-Fiction-Franchises bedienten und auch optisch weit hinter ihren Möglichkeiten zurückblieben, kann das jedoch nur bedeuten, dass es sich um ein Versagen auf allen Ebenen handelte.
Und das war ja nur der Planet.


Die Multiperspektive, sonst stets ein willkommener Erzählstil, war in drei verschiedene Handlungsorte geteilt: Die Planetenoberfläche von Pahvo, die USS Discovery und das Sarkophag-Schiff der Klingonen.
Im Endeffekt verfügte durch diese Aufteilung keiner der drei Handlungsstränge über ausreichend Platz zur Entfaltung. Die unterschiedlichen Inhalte hätten bequem in zwei verschiedene Folgen gepasst, was nicht nur den einzelnen Handlungsentwicklungen gut getan, sondern auch die Zuschauer nicht mit so vielen Fragezeichen zurückgelassen hätte.
So aber rast man auf Pahvo wie ein Kelpianern mit gefühlten achtzig km/h durch die Story, während die Klingonen mit jedem einzelnen Wechsel klaffende Lücken ins Erzähltempo rissen.
Die Handlungselemente auf der Discovery hingegen waren plump konstruiert (z.B. diente die Anfangsszene um die Zerstörung der USS Gagarin allein der Verdeutlichung, wie schlecht es um die Föderation im Krieg gegen die Klingonen steht und wie nötig sie ein Gegenmittel gegen die klingonische Tarntechnologie benötigen) und so bruchstückhaft, dass man gleichermaßen auch bequem auf sie hätte verzichten können.
Bei Lichte besehen ist "Si Vis Pacem, Para Bellum" daran aber noch nicht einmal wirklich Schuld. Vielmehr leidet die Episode unter der Erzählfaulheit ihres Vorgängers und muss nun in viel zu kurzer Zeit den immensen Rückstand aufholen, der sich in einer Folge angesammelt hat, die sich dem engen Griff des generellen Handlungsstrangs erfolgreich entzogen hat.
So wurde schließlich aus einer ursprünglich vielleicht sogar gut geschriebenen Folge das, was sie am Ende ist:
Keine elegante, herzerweichende oder gar feinfühlige Episode, sondern eine pragmatische Lückenbüßerin. Sie ist ein funktionales Arbeitstier, das die Handlung vorantreibt und dabei nur wenig Zeit lässt, die gut gemeinten Ansätze von Charakterentwicklung mit ausreichend Verweildauer zu bedenken.
Daher wirkt sie am Ende – nicht zuletzt wegen des ersten richtigen Cliffhangers in der Serie – irgendwie unfertig wie der erste Teil einer Doppelfolge. Vielleicht legt "Si Vis Pacem, Para Bellum" den Grundstein für die Brillanz der nächsten (und vorerst letzten) Folge Discovery, aber für sich allein kann sie kaum etwas bieten, das die himmelhochjauchzenden Jubelarien ihrer Autorenkollegen wirklich verdient hätte.


Charaktermomente. Eigentlich ist Saru der absolute Gewinner dieser Folge, die auch den Titel "Saru rennt" verdient hätte. Seine innere Zerrissenheit, die bei seinem Trip auf dem blauen Planeten stärker als sonst zu Tage tritt, macht ihn zur tragischen Figur dieser Folge, nicht zuletzt weil sein Schauspieler sich bemerkenswerterweise durch die schweren Silikon-Prothesen auf seinem Gesicht hindurchspielt.
Bedenkt man ferner, dass die Figur des Saru ein Kind der Ideen seines Darstellers Doug Jones und der Autoren von Discovery ist, kommt man nicht umhin anzuerkennen, wie schnell diese Kreation zu einem zentralen und unverzichtbaren Teil der Serie geworden ist.
Der Reiz der Folge liegt daher nicht zuletzt in den vielen Informationen, die man über das Volk der Kelpianer erhält und beginnt, die Existenz dieser Spezies mit einer gewissen Wehmut zu betrachten.
Doch am Ende fühlt man sich von der Entwicklung Sarus – so nachvollziehbar sie auch ist – schnell überrumpelt, denn die Drehbuchautoren  lassen sich schlichtweg viel zu wenig Zeit, um etwa Sarus plötzlichen Gewaltausbruch ausreichend zu begründen.
Von allen Klingonen bleibt L'Rell am ehesten in Erinnerung, denn trotz ihrer nicht weniger schweren Maske bot auch Mary Chieffo eine sehr gute Leistung und stach damit unter allen anderen Neo-Klingonen heraus. Dabei trug ihr dubioser Charakter, bei dem man die gesamte Folge nicht wusste, ob sie es ernst meinte oder nur eine weitere Intrige spann, eigentlich zum verwirrenden Gesamteindruck der Folge bei. Doch gerade diese beinahe mystische Aura der Unwägbarkeit macht sie zu einem der wenigen außergewöhnlichen Klingonencharaktere mit einem hohen Wiedererkennungswert.
Der Hauptprotagonist der Serie, Michael Burnham, leidet hingegen am meisten unter der Mulitperspektive, die ihr vor allem wertvolle Screentime kostet. Immerhin springt dieses Mal eine Romanze, ein erster richtiger Kuss und der erste Beziehungsstreit heraus. Während Burnham also die typischen ersten Zeltlager-Erfahrungen macht, muss sie aber zeitgleich auch die Wissenschaftsoffizierin, die Meuterin, den Antagonisten für Saru und die Repräsentantin der Sternenflotte mimen – zu viel für so schmale Schultern, vor allem in so kurzer Zeit.


Die Autorin der Folge gab sich zudem alle Mühe, Ash Tyler vom Status eines Spions reinzuwaschen. Eine Beziehung mit Burnham, Träume über einen Segeltörn am Lake Shasta und so eine Art Gedankenverschmelzung mit Saru können nun auf der ständig wachsenden Liste der Gegenargumente geführt werden. Zudem wird sein Leiden unter der klingonischen Gefangenschaft erstmals zum Gegenstand seiner Ausführungen, wobei er nähere Schilderungen seiner Erlebnisse allerdings noch immer schuldig bleibt.
So reißen die Belege für die Theorie des klingonischen Spions in Menschengestalt keineswegs ab.
Beispielsweise verrät L'Rell vage, dass Voq 'davongejagt' sei, will zielgerichtet auf die USS Discovery (warum bloß?) und ihr entstelltes Gesicht kann unter klingonischen Gesichtspunkten eigentlich nur dann als ehrenhafte Verletzung gelten, wenn ihrer Niederlage gegen flüchtende Sternenflotten-Gefangene etwas anderes zugrunde lag, als die Schande einer gelungenen Flucht.
Admiral Cornwall bleibt, nachdem sie sich in einer Folge mal richtig austoben konnte, wieder so blass wie zuvor. Die spannendste Frage im Zusammenhang mit ihr bleibt wohl, ob sie wirklich tot ist, denn es wirkt zweifelhaft, dass L'Rell wirklich so dumm ist, ihren besten Trumpf einfach so aus der Hand zu geben.
Viel zu wenig zu sehen blieb am Ende vom Chefingenieur Paul Stamets. Zwar wurde der Zuschauer zum ersten Mal Zeuge, wie er während eines Sprunges aussieht, aber seine stärkste Szene war eine andere:
Jedes Wort, das er mit Tilly am Tisch in der Mannschaftsmesse besprach, war tiefsinniger als alles, was man in der vorigen Episode von ihm hören konnte. Am Ende war dies aber nur ein loses Fragment, das sich wie ein Fremdkörper in dieser Episode anfühlte.
Der Rest des Main Casts blieb auf ähnliche Weise im Hintergrund. Lorca war bestenfalls grummelig, Tilly einmal mehr ein besserer Stichwortgeber, Kol neben L'Rell einer der wenigen erwähnenswerten klingonischen Charaktere und Culber beinahe so etwas wie ein Statist mit einem einzigen Satz.


Kanonbrüche und Logiklöcher. Tatsächlich gibt es in "Si Vis Pacem, Para Bellum" durchaus den ein oder anderen Querbezug zum offiziellen Kanon. Diese Anleihen sind nicht sonderlich aufdringlich, aber nichtsdestotrotz eindringlich. So erinnert Sarus Wandlung stark an die Spocks in "Falsche Paradiese". Die Opferungsbereitschaft der Discovery, ein für ein anderes Schiff gedachtes Paar Torpedos abzufangen lässt an eine ähnliche Aktion der USS Excelsior im Orbit von Khitomer denken. Und die Diskussion zwischen L'Rell und Admiral Cornwell um vermeintliche Kriegsverbrechen der Föderation gegen Klingonen ist eine deutliche Anleihe aus "Das Gleichgewicht der Kräfte".
Zudem war der Dialog zwischen Tyler und Burnham über das Wohl der vielen und einzelnen (vgl. 'Denkwürdige Zitate') ein weiteres vergleichsweise dezent eingebautes Sahnehäubchen für die Alt-Fans.
Aber wiederum verliert sich die Folge in einer Vielzahl von Ungereimtheiten, Widersprüchen und Unsinnigkeiten, wobei ich an dieser Stelle gar nicht erst auf die in vorangegangenen Rezensionen bereits hinlänglich thematisierten Themen 'Aussehen der Klingonen', 'ahistorisches Schiffsdesign' oder 'Holokommunikation' eingehen will – schließlich bietet diese Folge allein genug Gesprächsstoff.
Der unsinnigste Teil kreist fraglos um den Planeten Pahvo.


Ich habe noch immer nicht verstanden, warum ausgerechnet die Discovery als 'Rückgrat der Sternenflottenverteidigung' auch noch allen Ernstes das Geheimnis dieses entlegenen Himmelskörpers lösen muss.
Oder ist sie – in bester Star-Trek-Tradition -  wieder das einzige Schiff im Quadranten?
Ebenso interessant ist die Auslegung der Obersten Direktive, die Burnham hier anwendet um zu begründen, dass man ihr hier beim Erstkontakt mit den Pahvanern gerade nicht zuwider handelt. Bei ihrer kreativen Interpretationsfähigkeit mutet es beinahe erstaunlich an, dass sie dem Sternenflottengericht ihre Meuterei nicht als strikte Einhaltung von schiffsinternen Protokollen verkaufen konnte.
Andererseits erklärt ihr lockerer Umgang mit der Hauptrichtlinie der Föderation immerhin, warum bereits Kirk und Co. so häufig Kontakt mit eindeutigen Prä-Warp-Zivilisationen hatten.
Nicht minder fragwürdig scheint, woher die Pahvaner ein Stoffzelt zaubern konnten, wie sie Tyler zum Sender 'beamen' konnten und warum ihre erstaunlich filigrane Kristallantenne, die wie Jacks Bohnenranke in den Himmel des Planeten ragte, sich nicht der Schwerkraft beugte um umzukippen.
Ich kann nur hoffen, dass sich die Pahvaner nicht als eine Art Organier entpuppen, die einige Jahre von den anderen großen körperlosen Wesen der Star-Trek-Geschichte ebenfalls alle Kriegsparteien zu ihrem Friedensglück zwingen werden.
Doch dies scheint in Anbetracht von noch sechs unausgestrahlten Folgen vergleichsweise unwahrscheinlich, auch wenn der Krieg zwischen Föderation und Klingonen so blutig wie ausgeglichen ist. Er wurde nicht zuletzt dadurch wieder ausgewogener, weil die noch nicht ganz ausgereifte, aber dafür allen Häusern offenstehende klingonische Tarntechnologie den einzigen Sporenantrieb der Föderation egalisiert.
Selbst wenn ich etwas Bauchschmerzen mit beiden Technologien zu dieser Zeit habe, liegt es noch immer in der Hand der Autoren, diese vermeintlichen Widersprüche aufzulösen und zum Gegenstand der größeren Handlung zu machen.
Dass sich Admiral Cornwell übrigens so schnell gegen die Todesstrafe ausspricht, hat mich zwar persönlich gefreut, aber ihrer Äußerung stehen anderweitige Aussagen zum Beispiel in "Talos IV - Tabu" oder "Computer M5" entgegen.
Amüsiert hat mich ferner, dass es nach der USS Buran mit der USS Gagarin bereits das zweite Sternenflottenschiff in einer sowjetischen Benennungstradition gab. Ich für meinen Teil freue mich schon auf die USS Potemkin, die USS Aurora und die USS Red October (die mit der Föderationsvariante der Tarnvorrichtung)…


VI. Fazit.
"Si Vis Pacem, Para Bellum" dürfte wohl keine von jenen Episode sein, bei denen irgendwann mal jemand sagen wird "Das war aber die beste Discovery-Folge!".
Auch wenn in Ansätzen der gute Wille durchaus erkennbar war, bleibt die Qualität der Episode weit hinter den Erwartungen zurück. Zu groß sind die Diskrepanz zwischen der Handlung und der Folgendauer, die Lücke zwischen Kreativität und Wiederholung oder die Löcher, die durch zu viele offene Fragen gerissen wurden. Den Figuren gelingt es nicht, die geschickt platzierte Moral angemessen mit Inhalt zu füllen, weil ihnen die Dialogzeit wie Sand zwischen den Fingern davonläuft. Kirsten Beyers ursprüngliches Konzept ist jedenfalls von den angesprochenen Mitarbeitern gegen die Wand gefahren worden – falls es nicht schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt war.
So lässt die Folge den Zuschauer jedenfalls in zu vielen Belangen unbefriedigt zurück und präsentiert sich eher als erster Teil eines Zweiteilers, dessen Bewertung ohne Kenntnis seines Nachfolgers nur negativ ausfallen kann.

Bewertung. "Es war nicht schmerzhaft. Nur verwirrend."





VII. Schluss.
Nachdem die siebente Star-Trek-Serie "Discovery" nun definitiv in Form einer zweiten Staffel in die Verlängerung geht, gilt es nun, auch auf dem Fernsehschirm nachzulegen.
Bislang deutet die Formkurve kurz vor dem Ausstrahlungsende des ersten Teils der Serie nämlich eher nach unten, als in die entgegengesetzte Richtung und dies war die mit Abstand schlechteste Folge der noch jungen Ausstrahlungseschichte. Es liegt somit an den Produzenten, für die neunte Folge mehr "Wähle Deinen Schmerz" und weniger "Si Vis Pacem, Para Bellum" nachzulegen, um das Interesse an der Serie lebendig und die öffentliche Meinung positiv zu halten.
So wird man nächste Woche nicht umhinkommen, eine spannende Folge mit schlüssiger Handlung nachzuliefern und - wer weiß? – vielleicht sogar eines der vielen Geheimnisse etwa um Stamets Zustand, Cornwells Tod oder Tylers Identität lüften…
So oder so; der Druck auf die nächste Folge ist nach dieser hier ins unermessliche gestiegen…


VIII. Denkwürdige Zitate.

"Mr. Rhys, hätten Sie wohl die Güte und fangen mal an zu feuern?"
Captain Gabriel Lorca zu seinem taktischen Offizier

"Es wird Gelegenheit zum Trauern geben. Aber alles zu seiner Zeit."
Lorca zur Brückencrew

"Ich wusste ja gar nicht, dass Sie so ein Sprinter sind, Mr. Saru."
"Kelpianer können auf der Flucht Geschwindigkeiten von bis zu achtzig km/h erreichen. Sie können auch Jäger wittern aus einer Entfernung von zehn Kilometern."
"Und wir mögen es besonders, wenn von uns in der dritten Person gesprochen wird wenn wir anwesend sind."
Ash Tyler, Michael Burnham und Saru

"Ich grüße Sie! Wir sind Forscher vom Föderationsschiff Discovery. Wir kommen in Frieden."
Saru

"Das Wohl von vielen…"
"Es lohnt sich, dafür zu kämpfen; sogar dafür zu sterben. Aber auch für das Wohl von wenigen."
"Auch das von einzelnen…"
Burnham und Tyler

"Die Föderation kennt keine Todesstrafe."
Admiral Katrina Cornwell

"Es ist doch höchst erstaunlich, dass während wir einen Krieg austragen, hier ein Ort des Friedens und der Harmonie überlebt. Und nicht nur das. Gedeiht!"
Saru

"Ich habe große Angst. SolcheAngst."
Saru

"Ich kenne jedes Schott auf diesem Schiff. Es war einmal mein Zuhause."
L'Rell zu Cornwell

"So sterben Sie wenigstens nicht in einem Käfig, Admiral."
L'Rell zu Cornwell

"Na ja, jeder will die Klingonen besiegen. Ich will… ihnen wehtun."
Tyler

"Sehen so Harmonie und Balance aus? Wo ist der Frieden, den Sie hier gefunden haben wollen?"
"Sie haben ihn mir weggenommen! Immer nehmen Sie mir alles weg!"
"Ich würde alles dafür geben, wenn ich eine Sekunde – eine Milisekunde! – Frieden hätte! Aber so lange der Krieg nicht vorbei ist, wird ihn niemand von uns finden!"
Saru und Burnham

"Ich habe Sie belogen. Und Lieutenant Tyler. Ich habe Sie angegriffen und hätte Sie töten können."
"Das sind nicht Sie gewesen."
"Doch. Das war ich. Wir werden furchtsam geboren, wir Kelpianer. Nur so überleben wir. Infolgedessen habe ich mein Leben lang auch nicht einen einzigen Moment ohne Furcht verbracht oder mich frei gefühlt. Keinen einzigen Moment. Erst auf Pahvo."
Saru und Burnham


Weiterführende Leseliste.

01. Rezension zu "Leuchtfeuer" und "Das Urteil"
03. Rezension zu "Lakaien und Könige"
04. Rezension zu "Sprung"
05. Rezension zu "Wähle Deinen Schmerz"
06. Rezension zu "Lethe"
07. Rezension zu "T=Mudd²"
08. Rezension zu "Si Vis Pacem, Para Bellum"
09. Rezension zu "Algorithmus"
10. Rezension zu "Nur wegen Dir"
11. Rezension zu "Der Wolf im Inneren"
12. Rezension zu "Blindes Verlangen"
13. Rezension zu "Auftakt zum Ende"
14. Rezension zu "Flucht nach vorn"
15. Rezension zu "Nimm meine Hand"

Sonntag, 5. November 2017

Eaglemoss Mirror Universe Nr.1: I.S.S. Enterprise NCC-1701

Einleitung

Es fing eigentlich ganz harmlos an. 2267 besucht die U.S.S. Enterprise den Planeten Halkan, um mit seinen Bewohnern über eine Förderung von Dilithiumkristallen, welche auf dem Planeten reichlich vorkommen, zu verhandeln. Aber das pazifistische Volk der Halkanier lehnt alle Angebote Captain Kirks mit der Begründung ab, dass sie befürchten, das die Föderation ihre Kristalle auch für militärische Zwecke nutzen könnte. Mr. Spock meldet sich schließlich beim Captain und rät diesem sowie dessen Außenteam, bestehend aus Dr. McCoy, Mr. Scott und Lt. Uhura, zurück auf das Schiff zu beamen, da sich ein stellarer Magnetsturm dem Planeten nähert.
Doch beim beamen geht durch die ersten Auswirkungen des Sturmes etwas schief und das Team materialisiert in einem Transporterraum, wo sie von einem bärtigen Spock militärisch begrüßt werden. Nach und nach erkennt das Team, dass sie sich nicht an Bord ihrer Enterprise befinden, sondern auf einer in einem Paralleluniversum. Die friedliche Förderation existiert hier nicht, sondern das Terranische Imperium. Anstatt sie zu erforschen, erobert das Imperium die Galaxie und herrscht mit einer beispiellosen Brutalität über die eroberten Welten. Diese Art der Brutalität  bestimmt auch das Verhalten und den Alltag auf der I.S.S. Enterprise. Fehler werden mit Folter bestraft und Crewmitglieder erhoffen sich eine Beförderung, indem sie ihre Vorgesetzten ermorden. Das Schlimmste für Kirk ist aber die Tatsache, dass sein auf die U.S.S. Enterprise versetztes "Gegenstück" den Befehl erhalten hat, die Halkanier wegen Verweigerung der Kooperation zu vernichten. Da Kirk den Befehl aber nicht ausführt, muss er um sein Leben fürchten. Das Protokoll des Imperiums schreibt vor, dass der erste Offizier den Captain bei Befehlsverweigerung hinrichten muss. Schließlich findet Scotty einen Weg, den Transporter zu modifizieren um eine Rückkehr ins Primäruniversum zu ermöglichen. Kurz vor dem Aufbruch findet zwischen Kirk und dem Spiegel-Spock, der die Situation erkannt hat, ein klärendes Gespräch statt. Kirk argumentiert, dass sich das Imperium unlogisch verhalte und untergehen muss. Es sei denn, ein integerer Mann übernimmt die Spitze und leitet Reformen ein, um die Barbarei zu beenden. Ein Ratschlag, der noch Folgen für das Spiegeluniversum haben wird.

Die Episode "Ein Parallel-Universum" zählt zu den besten Episoden der gesamten klassischen Serie. Hier wurde eine Idee umgesetzt, die später Autoren auch anderer Science-Fiction-Serien inspririeren sollte. Ein Beispiel hierfür ist die Serie "Stargate SG-1", in welcher sich gleich mehrere Episoden mit Paralleluniversen beschäftigen. Leider dauerte es bis zur zweiten Staffel von Star Trek: Deep Space Nine, dass das Spiegeluniversum wieder auftauchte.


Die I.S.S. Enterprise  (Bild memory alpha)

Das Modell

Das Modell der I.S.S. Enterprise ist natürlich das Äquivalent zur U.S.S. Enterprise aus Ausgabe 50. Und logischerweise sind beide Schiffsmodelle bis auf einige wenige Unterschiede identisch. Auf dem Diskus des Spiegelschiffes prangt das Symbol des Terranischen Imperiums. Skurril ist die Tatsache, dass dieses Symbol auf dem CGI-Modell der I.S.S. Enterprise gar nicht auftaucht. Den gößten optische Unterschied findet man aber an den Warpgondeln. Die Bussardkollektoren sind mit kleinen Antennen versehen und an den Gondelenden ist eine Gitterstruktur statt der Kugeln zu erkennen. Nebenbei sei erwähnt, dass so die erste Version des Studiomodells der Enterprise für den Pilotfilm "Der Käfig" aussah.
Ansonsten sind die beiden kleinen Eaglemoss-Modelle identisch. Und natürlich ist auch auf dem Spiegelschiff die selbe Trennspalte zur Antriebssektion zu erkennen. Dies ist aber auch der einzige Kritikpunkt.

Das Terranische Symbol am Bug taucht in der Filmvorlage gar nicht auf.
Die kleinen Antennen an den Bussardkollektoren.
Und die Gitter an den Gondelenden.

Die Halterung

Da diese ebenfalls identisch ist, gibt es auch an dieser nichts zu kritisieren.

Begleitheft

Dieses Modell ist offiziell in Deutschland nicht erhältlich. Man kann es nur über den Online-Shop von Eaglemoss bekommen. Somit ist das Begleitheft komplett in englischer Sprache gehalten. Das ist sehr bedauerlich, denn Leser die nicht so gut englisch verstehen, entgehen einige interessante Informationen, die das Heft zu bieten hat. Zum Beispiel wollten die Produzenten eigentlich eine Szene zeigen, in der die I.S.S. Enterprise von rechts nach links über den Bildschirm fliegt, statt der normalen links nach rechts Bewegung. Diese Idee hatte nur einen Hacken. Das Studiomodell hatte nur Details auf der rechten Seite des Rumpfes. Also wurde extra die Beschriftung geändert und spiegelverkehrt wieder angebracht. Anschließend musste nur die gedrehte Szene gespiegelt werden und man hatte den gewünschten Effekt. Ein Problem, welches natürlich mit der Digitalisierung der Episoden endgültig gelöst wurde. Desweiteren beschäftigt sich das Heft noch mit den Unterschieden in den Charakterzügen der Protagonisten im Spiegel- und im Primäruniversum.


Spezifikationen

Daten zum Modell

  • L x B: ca. 144 mm x 68 mm
  • Höhe mit Stand: ca 79 mm
  • Material: Kunststoff und Metall
  • Hersteller: Eaglemoss Collections 2015

Bewertung und Fazit

Das Modell der Spiegel-Enterprise vermittelt den Charme der entsprechenden Episode und gehört definitiv in die Sammlung eines Fans der originalen Serie.

Donnerstag, 2. November 2017

Eaglemoss Sonderausgabe Nr.10: Raumstation K-7

   

Einleitung

Fragt man einen Fan, welche Episode der klassischen Serie ihm am meisten im Gedächtnis geblieben ist, dann lautet die Antwort mit ziemlicher Sicherheit "Kennen Sie Tribbels?". Diese Folge bietet eine bisher einzigartige Form von Humor die innerhalb dieser Serie einzigartig bleiben sollte.
Alles beginnt mit einem Notruf von der Raumstation K-7, die nahe an der Grenze zum klingonischen Reich positioniert ist. Ein etwas paranoider Vertreter der Föderation, ein Mister Baris, beordert so die U.S.S. Enterprise zur Station, weil er zusätzlichen Schutz für das Getreide Quadrotriticale haben will. Davon lagern an Bord der Station mehrere Tonnen, die für den nahe gelegenen Sherman-Planeten bestimmt sind. Kirk ist von dieser Aufgabe eher wenig begeistert und liefert sich im Anschluß daran mehrere witzige Wortgefechte mit Mister Baris.
Und um die Situation noch komplizierter zu machen, trifft noch ein klingonischer Kreuzer, die I.K.S. Gr'oth bei der Station ein und pochen auf ihr Recht, nach dem Vertrag von Organia, hier Landurlaub machen zu dürfen. Mister Baris ist natürlich nicht damit einverstanden, aber Kirk hat nichts dagegen wenn sich, Zitat "die Eierdiebe" ein paar schöne Stunden machen. Natürlich dauert es nicht lange bis die Crews der beiden Schiffe aneinander geraten und sich eine heftige Schlägerei in der Bar der Station liefern. Mittendrin in diesen Ereignissen, steht der Händler Cyrano Jones, der hier seine Tribbles verkauft, aber verschweigt, dass die Tierchen schnell zu einer Plage werden können. Denn wenn man sie füttert, reproduzieren sie sich rasend schnell, so dassok die Station sowie die Enterprise bald von Millionen von kleinen gurrenden Pelzknäuel bevölkert werden. Als klar wird, dass die Tiere sich durch die Lüftungsschächte bewegen können, befürchtet man, dass die Tribbels sich auch über das Lager des Getreides hermachen könnten. Als man dieses begutachten möchte und eine Lucke öffnet, purzeln hunderte von Tribbles aus dem Getreidespeicher. Doch nun tragen die kleinen Wollmöpse dazu bei, eine Intrige aufzudecken. Viele der Tribbels aus dem Getreidespeicher sind nämlich tot, weil das Saatgut vergiftet wurde. Es stellt sich heraus. dass der Assistent von Mister Baris, Arne Darvin, ein klingonischer Spion ist, der den Auftrag hatte die Kolonisierung der Föderation auf dem Sherman-Planeten zu sabotieren. Nach Abschluß des Falls kehrt Kirk wieder auf sein Schiff zurück, das nun völlig frei von Tribbles ist. Als der Captain wissen will, wohin die Tierchen gebracht wurden, beantwortet Scotty ihn die Frage grinsend damit, dass er alle Tribbles auf das Klingonenschiff gebeamt hat.
Einhundertundfünf Jahre später will sich der entehrte Arne Darvin, der wegen seines Versagens von den Klingonen ausgestoßen wurde, an Kirk rächen. Zu dieser Zeit holt die Crew der U.S.S. Defiant NX-74205 einen bajoranischen Drehkörper ab, der Reisen durch die Zeit ermöglicht. Darvin gelangt an Bord der Defiant und nutzt den Drehkörper um ins Jahr 2268 und auf die Station K-7 zurück zu gelangen. Er versteckt eine Bombe in einem der Tribble, die Kirk töten und den Verlauf der Geschichte verändern soll. Glücklicherweise kann der Anschlag von Captain Sisko und seiner Crew verhindert werden und die Defiant kehrt ins 24. Jahrhundert zurück.

Kirk und "seine" Tribbels. (Bild: Memory Alpha)

Begegnung zweier Captains (Bild: Memory Alpha)

Das Modell

Modelle von Raumstationen haben in der Raumschiffsammlung Seltenheitswert. Nach der ersten Sonderausgabe vor zwei Jahren, ist K-7 erst das zweite Modell dieser Art und noch dazu ein äußerst gelungenes. Das Modell von Eaglemoss gibt alle Details der Filmvorlage wieder, angefangen von den vielen Fensterreihen, der Beschriftung "United Federation of Planets" und sogar der Shuttlehangar an der Unterseite der Station wurde detailliert nachgebildet. Das Modell besteht hauptsächlich aus Kunststoff, lediglich der untere Teil aus Metall.
Wirklich heftige Kritikpunkte sucht man bei dem Modell vergebens, aber trotzdem gibt es ein oder zwei kleine Dinge die man bemängeln könnte. So sind mal wieder die Fensterdrucke auf dem Hauptkegel daneben gegangen und nicht in den dafür vorgesehenen Vertiefungen. Cool währe es auch gewesen Miniaturen des Schiffes von Cyrano Jones und das Stationsshuttle im Hangar einzubauen, aber man kann eben nicht alles haben.

Die danebengegangenen Fensterdrucke.
 
Der Hangar wurde exakt wiedergegeben, aber leider ohne Inhalt.



Die Halterung

Na sowas, hier gibt's ja mal eine. Wir erinnern uns an das Modell von Deep Space Nine, wo man auf eine Halterung verzichtete. Bei Eaglemoss scheint wohl diese kleine Kritik angekommen zu sein und hat bei K-7 eine äußerst geniale Halterung mit beigelegt. Die Station wird in eine Mulde, die aus drei Haltebacken besteht, eingesteckt mit der das Modell gut aufgestellt werden kann. Allerdings ziemlich schief. Vielleicht habe ich wieder das berühmte Montagsexemplar erwischt, aber bei mir steht die Station ziemlich schräg in der Halterung. Übrigens kann das Modell auch ohne die Halterung aufgestellt werden, den das Modell ist ziemlich gut ausbalanciert, sodass es nicht zur Seite kippt.



Unheimliche Station der krummen Art.

Begleitheft

Das Begleitheft bietet diesmal nicht die öde Lektüre der vorangegangenen, sondern informiert den Leser mit interessanten Hintergrundinformationen über die Entstehung der Folge "Kennen sie Tribbels?". Kaum zu glauben, aber Gene Roddenberry mochte das Drehbuch dieser Episode nicht, da er befürchtete, dass 'sein Star Trek' zu einer 'Comedy Show' verkommen könnte. Selbst er war überrascht darüber, dass diese eine Episode schließlich zu der berühmtesten der alten Serie werden würde.
Als Star Trek 1996 seinen dreißigsten Geburstag feierte, beschlossen die Produzenten für die aktuelle Serie (damals DS9) eine Jubiläumsfolge zu produzieren. Die Crew von Captain Sisko sollte via Zeitreise auf die von Captain Kirk stoßen. Um dies zu realisieren wurde ein enormer Aufwand betrieben. Da man zu der Zeit noch mit Studiomodellen drehte, musste zuerst eine neue K-7 gebaut werden. Das Originalmodell ging mit der Zeit verloren. Das neue Modell war viel detailierter und zeigte auch die schon erwähnten kleinen Schiffe in seinem Hangar.
Auch musste ein neues Enterprise-Modell gebaut werden, weil das Original sich zu der Zeit bereits im Smithsonian Museum befand. Mittels Computertechniken wurden die Schauspieler in Szenen aus der Originalfolge eingefügt und hinterlassen den Eindruck, als wenn diese zusammen mit den Darstellern aus den sechsziger Jahren gedreht hätten. Für einige Szenen wurden extra einige der Kulissen von der Enterprise und K-7 nachgebaut, und dabei wurde auch auf jedes Detail geachtet.
Die DS9-Episode "Immer die Last mit den Tribbels" kostete am Ende ganze drei Millionen Dollar und man sieht die Mühe und Liebe zum Detail der Folge auch an. Es ist daher kein Wunder das auch diese Folge mit zu den besten Star Trek-Episoden aller Zeiten zählt.

Das Originalmodell von 1968. (Bild: memory alpha)

Das neue Modell von 1996 war viel detaillierter, was man am Hangar erkennen konnte.

Via Computer wurden die DS9-Schauspieler in die alte Serie eingefügt.

Spezifikationen



Daten zum Modell

    

L x B: ca. 137 mm x 183 mm
Höhe mit Stand: ca 145 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2017


Bewertung und Fazit

Das Modell von K-7 sollte in keiner Sammlung eines TOS-Fans fehlen.
Und vergesst Scottys Weisheit nicht: "Nur ungern nimmt der Klingonenmann statt barer Münze Tribbles an."