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Donnerstag, 31. Oktober 2019

Allrounder der Sternenflotte - Die U.S.S. Hood NCC-42296

Das Föderationsraumschiff U.S.S. Hood NCC-42296. (Bild: Memory Alpha)

Einleitung

Keine andere Schiffsklasse ist in der Sternenflotte so zahlreich vertreten wie die Excelsior-Klasse, die seit 2285 gebaut wird und einen Typ Raumschiff hervorbrachten, die mit nahezu jeder Situation fertig werden können, seien es langjährige Forschungsmissionen oder die Verteidigung der Föderation. Wie viele Exemplare der zuverlässigen Klasse im Laufe von einhundert Jahren gebaut wurden oder werden ist nicht bekannt, da auch mal ältere Schiffe dieser Klasse oder im Einsatz schwer beschädigte ausgemustert und auch durch Schiffe des selben Typs ersetzt werden. Aber manche werden jahrelang eingesetzt und auch auf neue Technologien geupgradet, wobei der Prototyp selbst, die U.S.S. Excelsior, das beste Beispiel ist. Im Jahr 2370 befindet sie sich, mit zu dieser Zeit stolzen fünfundachtzig Dienstjahren auf den Buckel, auf einer Patrouille entlang der cardassianischen Grenze. In ihrer siebenjährigen Dienstzeit trifft die U.S.S. Enterprise NCC-1701-D auf etliche Raumschiffe der Excelsior-Klasse, darunter die U.S.S. Charleston, U.S.S. Fearless, die U.S.S. Repulse, und die U.S.S. Potemkin. Lange Zeit gilt es als höchste Ehre für einen Sternenflottenoffizier auf einem Schiff der Excelsior-Klasse zu dienen oder sogar das Kommando zu bekommen.
Doch unter den unzähligen Schiffen befindet sich eines, das immer wieder von sich hören lässt und zu dem Excelsior-Schiff wird, das am meisten im Verlauf der Star Trek-Serien und Filme erwähnt wird oder auftaucht. Diese Schiff ist die U.S.S. Hood NCC-42296, das im Jahr 2300 vom Stapel lief und später, ab den 2350ern unter dem Kommando von Captain Robert DeSoto steht, einem erfahrenen und sehr sympathischen Offizier. Ab 2361 dient Lieutenant Commander William T. Riker als erster Offizier auf dem Schiff und im darauffolgenden Jahr kommt es zu einem kleinen Zwischenfall, als sich das Schiff im Orbit von Altair III befindet: Dort verweigert Riker hartnäckig, dass sich Captain DeSoto sich auf dem Planeten beamen lässt, da er dies für zu gefährlich hält. Manche werfen Riker Befehlsverweigerung vor doch dieser hält sich schlichtweg an das Prinzip, dass die Sicherheit seines Captains stets Vorrang hat. Mit der Zeit entwickelt Captain DeSoto großen Respekt vor seinem Ersten Offizier, so dass es ihm nicht leichtfällt, auf Riker zu verzichten, als dieser der neue Erste Offizier der Enterprise-D wird. Die Hood erhielt ihren Namen von ihrer Vorgängerin, der U.S.S. Hood NCC-1703, die zur Constitution-Klasse gehörte und diese hat wiederum wahrscheinlich die Bezeichnung von der H.M.S. Hood übernommen. Jenes Schiff war ein englischer Schlachtkreuzer, der im zweiten Weltkrieg versenkt wurde und von dessen 1500 Mann starken Besatzung nur drei überlebten. Der ursprüngliche Namensgeber hörte auf den klangvollen Namen Admiral Sir Samuel Hood.

Captain Robert DeSoto hat das Kommando über die U.S.S. Hood. (Bild: Memory Alpha)

Die U.S.S. Hood ist zum ersten Mal in der Pilotfolge von "The Next Generation" zu sehen. Als dort die frisch in Dienst gestellte  Enterprise-D ihrem ersten Auftrag nachgeht, das Rätsel von Farpoint-Station zu lösen, die sich auf dem Planeten Deneb IV befindet. Im Orbit trifft sich die Enterprise mit der Hood und erhält von ihr Vorräte, noch fehlendes Personal und auch Will Riker wechselt auf die Enterprise. [TNG:Der Mächtige/ Mission Farpoint]           

Die Enterprise und die Hood im Orbit von Deneb IV. (Bild: Memory Alpha)

Zwei Jahre später arbeitet die Crew der Hood auf Browder IV, um diese Welt für eine zukünftige Kolonisierung vorzubereiten. Damit die Arbeit schneller geht, soll sich die Enterprise der Mission anschließen. [TNG:Versuchskaninchen]
Nur wenige Wochen danach treffen die beiden Raumschiffe erneut aufeinander, als Captain DeSoto der Enterprise eine Sondermission übergibt und auch der Erstkontakt-Spezialist Tam Elbrun gelangt bei diesem Treffen auf das Flaggschiff. Dabei findet auch ein amüsantes Gespräch zwischen den Captains der Schiffe statt, denn DeSoto beneidet ein bisschen die Enterprise dafür, das diese immer solche Missionen und Abenteuer erlebt, während sein Schiff  zu der Zeit nur Flüge zwischen den Sternenbasen und Kolonien verrichten darf, wobei die einzigen Aufgaben darin bestehen, Versorgungsgüter oder Passagiere von A nach B zu bringen und DeSoto sichtlich von diesen Aufgaben gelangweilt scheint. [TNG:Der Telepath]

Die beiden Schiffe treffen erneut aufeinander. (Bild: Memory Alpha)

Im Jahr 2367 befindet sich das Raumschiff der Excelsior-Klasse angedockt an der Sternenbasis 174, wo seine Computersysteme einem umfangreichem Systemcheck unterzogen werden. [TNG:Die ungleichen Brüder]
Zum letzten Mal hat die Enterprise 2368 Kontakt zur Hood, als Captain Picard eine Flotte zuammenstellt um zu verhindern, dass die Romulaner sich weiterhin in den klingonischen Bürgerkrieg einmischen, der zu dieser Zeit tobt. [TNG:Der Kampf um das Klingonische Reich, Teil II]
Ganz links, die Hood ist Teil der Tachyonenblockade. (Bild: Memory Alpha)

Sechs Jahre später, als der Dominion-Krieg wütet und die Sternenflotte schwere Verluste erleidet: Auch die Hood kämpft an der Front und es zeigt sich, wie erfahren und besonnen Captain DeSoto ist, denn er führt sein Schiff durch die Kämpfe und bringt es und seine Crew immer wieder nach Hause. Im April 2374 fasst Captain Benjamin Sisko den verzweifelten Plan seine im Jahr zuvor eroberte Station Deep Space Nine zurückzuholen und um zu verhindern, dass der Feind Verstärkung durch das Wurmloch holt. Dafür versammelt der Captain eine Flotte von über achthundert Raumschiffen und macht sich auf den Weg. Doch das Dominion hat eine Blockade errichtet, die aus 1254 Schiffen besteht. Mutig fliegt die Föderationsflotte in die Blockade hinein und die Schiffe versuchen sich durchzukämpfen, aber keines schafft es zuerst die Blokade zu durchbrechen. Erst nach einem fünfstündigen Kampf schafft es lediglich die U.S.S. Defiant NX-74205 durch die feindliche Flotte und nach Deep Space Nine, wo sie erfolgreich das Dominion stoppt und dieses die Station aufgeben muss, da es nun auch immer mehr Schiffe der Sternenflotte durch die bröckelnde Blockade schaffen. Auch diese brutale Schlacht übersteht die U.S.S. Hood, die danach aber umfangreich repariert werden muss.[DS9:Sieg oder Niederlage?]

Die Hood (links) greift die Dominion-Blockade an. (Bild: Memory Alpha)

Am Ende dieses Jahres geht die Föderation schließlich in die Offensive und greift mit einer Flotte aus verschiedenen Sternenflottenschiffen, darunter abermals die Hood, klingonischen und romulanischen Schiffen das cardassianische Chin'toka-System an, das aus nur zwei Planeten besteht und zuerst nur schwach verteidigt wird. Doch die Cardassianer haben unbemannte Waffenplattformen in dem System stationiert, die just in dem Moment aktiviert werden, als die Flotte in das System eintritt. Die mit starken Schutzschilden, Disruptoren und Plasmatorpedos bestückten Plattformen vernichten viele Schiffe, darunter ein Schwesterschiff der Hood, die U.S.S. Valley Forge NCC-43305. Schließlich stellt sich heraus, dass die Plattformen über keine interne Energiequelle verfügen und ihren Saft von einer Generatorstation erhalten, die in einen riesigen Asteroiden versteckt wurde. Zusammen mit der Defiant greift die Hood diesen an, doch die Schilde der Anlage sind zu stark und halten dem Waffenfeuer der Sternenflottenschiffe stand. Die rettende Idee ist die, dass man mit Hilfe des Hauptdeflektors der Defiant dem Asteroiden eine Warpsignatur eines Föderationsschiffes aufzuprägen, was schließlich gelingt und die Waffenplattformen zerstören so ihre eigene Energiequelle, wodurch diese deaktiviert werden und die Föderation den Kampf gewinnt. Auch die Hood hat die Schlacht ohne größere Schäden überstanden und es ist das letzte Mal, das sie hier zu sehen ist. [DS9:Tränen der Propheten]

Die Valley Forge wird getroffen...
...und im Geschosshagel vernichtet.

Ihr Schwesterschiff, die Hood, bekämpft die Waffenplattformen. (alle drei Bilder, natürlich, Memory Alpha)

Ende 2377 ortet die Sternenflotte den Ausgang eines Transwarp-Kanals der Borg, der sich weniger als ein Lichtjahr von der Erde entfernt bildet. Sofort beordert Admiral Owen Paris  alle verfügbaren Schiffe zu dem Kanal, da eine erneute Invasion der Borg befürchtet wird. Letztlich finden sich 27 Schiffe dort ein, darunter auch die U.S.S. Hood. Als aus dem Transwarp-Kanal eine Sphäre der Borg auftaucht, lässt Admiral Paris das Feuer eröffnen, doch der Angriff der Sternenflottenschiffe richtete keinen großen Schaden an, doch nur wenige Sekunden später wird das Borg-Schiff von innen heraus zerrissen. Aus den Trümmern taucht die U.S.S. Voyager auf, die es vor gut sieben Jahren in den Delta-Quadranten verschlagen hatte. Das Schiff hatte die gewaltige Entfernung letztlich durch das Netzwerk von Transwarp-Kanälen der Borg bewältigen können und anschließend wird die Voyager von der Flotte zur Erde begleitet. [VOY:Endspiel, Teil II]

Zusammen mit der Hood und anderen Schiffen fliegt die Voyager endlich nach Hause. (Bild: Memory Alpha)

Zum wirklich letzten Mal taucht die U.S.S. Hood 2379 auf. Nachdem die U.S.S. Enterprise NCC-1701-E entdeckte, dass ein Klon von Captain Picard den romulanischen Senat ermordet und einen Staatsstreich durchgeführt hat, fliegt die Enterprise schnell aus der neutralen Zone hinaus, da der Klon, der sich Shinzon nennt, mit seinem Schlachtschiff, der Scimitar, auf dem Weg zur Erde befindet, um die Bevölkerung mit einer Thalaronwaffe zu töten. Die Enterprise soll sich im Sektor 1045 mit der Omega-Kampfgruppe treffen, um mit dieser die Scimitar zu stoppen. Doch die Enterprise wird von der Scimitar eingeholt, ihr Antrieb außer Gefecht gesetzt und schließlich kommt es zur Schlacht im Bassen-Graben, die die Enterprise nur schwerst beschädigt und mit traurigen Verlusten gewinnt. [Star Trek: Nemesis]

Die Omega-Kampfgruppe. (Bild: na von wo wohl😋)
Mein Modell
Die Hood kann man also als eines der berühmtesten Raumschiffe aus Star Trek bezeichnen, aber eben nur wenn man sie beachtet. Ich fand damals, als ich die TNG-Pilotfolge zum ersten mal sah, dieses Bild so toll wo die Hood und die Enterprise nebeneinander im Orbit des Planeten schwebten. Die elegante Excelsior-Klasse neben der modernen Galaxy-Klasse war schon ein krasser Kontrast und eben auch der einfache Name blieb im Gedächtnis. Interessant ist auch die Tatsache, dass das Studiomodell in der Pilotfolge noch mit einer niedrigeren Registriernummer beschriftet wahr, nähmlich mit NCC-2541. Erst später wurde die Nummer in NCC-42296 geändert, aber das Warum lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen.


Das Originalmodell, das für "Der Mächtige" noch mit NCC-2541 beschriftet war.

Das Modell während der Dreharbeiten. (Bilder: ex-astris-scienta.org)

Dieses Schiff musste unbedingt in meine Sammlung und die Gelegenheit ergab sich, als ich mir die XL-Version der Excelsior kaufte und diese mit einer gelösten Warpgondel ankam. Eigentlich kein Problem, den zwei Tropfen Klebstoff und die Gondel war wieder an ihrem Platz. Aber es geht auch ein kleines bisschen ums Prinzip, denn bei einem Modell das fast 70 Euro kostet, hat man ja wohl als Kunde das Recht ein unversehrtes Modell geliefert zu bekommen. Also habe ich mich mit Eaglemoss in Verbindung gesetzt und um einen Ersatz gebeten, den ich tatsächlich bekommen habe. Das defekte Modell wollte Eaglemoss nicht zurückhaben und wenn die das so haben wollen, bitte und danke. 
Dann habe ich bei Ebay nach Decals gesucht, den immer wieder tauchen dort einfache Alphabete und Ziffern auf, mit dessen ich das Modell neu beschriften wollte. Aber der Zufall wollte es, das gerade ein original Decal-Bogen versteigert wurde, der damals separat für das Plastikmodell der Excelsior von AMT gefertigt wurde und auch noch die Beschriftung für die Hood enthielt. Sorry an den Mitbieter, aber 3, 2, 1, meins 😋.

Glücklicher Zufall, der Decalbogen für die Hood-Beschriftung.

So, als erste ging es daran das Modell zu zerlegen, denn ich will es auch neu bemalen. Lustigerweise ließen sich die Warpgondel ohne Probleme lösen und da fragt man sich, ob das bei allen Exemplaren des XL-Modells der Fall ist. Um die Untertasse zu lösen, musste als erstes der untere Plastikeinsatz angehoben und entfernt werden. Die Antriebssektion war noch mit zwei Schrauben am oberen Untertassenteil befestigt und als letztes wurden die Warpgondeln in ihre Bestandteile zerlegt, was zum Glück klappte, ohne das sie kaputt gingen.



Mir gefiel einfach, mal wieder der Ton in dem Eaglemoss die Zierflächen versehen hat. Die Schiffe der Excelsior-Klasse haben eine typische blaue Zierde und der auf dem Modell geht doch mehr ins grüne. Um die passende Farbe zu finden, musste ich wieder etwas experimentieren aber durch meine Erfahrungen war es kein Problem einen passenden Blauton zu finden. Aber es stand auch schon fest, dass ich nicht alle Zierden neu bemalen werde, sondern nur die markantesten. Manche davon, wie die Zierstreifen am Untertassenrand würde ich damit ruinieren, also blieben sie wie sie sind. An der Antriebssektion wurden mit Malerkrepp der Streifen abgeklebt, der einmal um das ganze Schiff herum geht und auch die Flächen auf der Unterseite. Schließlich wurden noch die Fenster mit schwarz ausgemalt und die ersten Decals kamen an ihrem Platz. Die Deflektorscheibe wurde mit "clear blue", das Zentrum mit weiß und der Rand der Scheibe mit schwarz bemalt.






Auf der Untertasse wurde die Zierde mit dem neuem Blau bemalt, die Impulskristalle mit der Farbe "Smaragdgrün", der Impulsantrieb selbst erst mit "Aluminium" und anschließend mit "clear red". Rund um die Brücke wurden die Erhebungen mit hellem beige und "mausgrau". Die Brücke selber erhielt ebenso wie der gesamte Aufbau Fenster angemalt. Die Zierde rund um den Aufbau habe ich hingegen nicht neu gestaltet, da ich diese nicht ruinieren wollte. Schließlich wurden noch die Fenster am Untertassenrand ausgemalt und auch die Positionslampen neu aufgetragen. Mit dem bewährten Nagellackentferner wurde schließlich die Excelsior-Beschriftung entfernt und dann erfolgte die Neubeschriftung. Allerdings gibt's da einen kleinen Haken, denn die Decals sind für ein Modell im Maßstab 1:1000 gedacht und das Eaglemoss-Modell ist natürlich etwas kleiner. Aber naja, das die Ziffern und Buchstaben etwas zu groß sind, darüber kann man ja als Kompromiss hinwegsehen und ist immer noch besser als gar nichts.

Die neu bemalte Untertasse, noch ohne Beschriftung.

Fertig und mit neuem Namen.
Von den Warpgondeln wurden die Klarteile an den Seiten mit "panzergrau" bemalt und der Rest mit "clear blue". So sind diese nun schön tiefblau und nicht mehr so blass. An den Gondelenden wurde noch die Zierde ergänzt und danach konnten die Warpgondeln wieder zusammengeklebt werden.



Als letztes kammen per Decals die Registriernummer und der Slogan "United Federation of Planets" an ihre Plätze.


Da nun alles fertig war, konnte die Untertasse wieder mit der Antriebssektion vereint werden und auch die Gondeln wieder an ihre Pylone geklebt werden.




Endlich habe ich ein schönes Modell des am häufigsten erwähnten Excelsior-Klasse Raumschiffes und es bekommt einen schönen Platz in meiner Sammlung.




Mittwoch, 8. Mai 2019

Die H.M.S. Bounty - Oder wie ein Klingonenschiff die Erde rettete.

Kurs: Erde retten! (Bild: Memory Alpha)

 

Einleitung

Es ist das noch frühe Jahr 2286 und einige Monate nach dem Genesis-Zwischenfall. Die Crew um Admiral Kirk befindet sich im Exil auf Vulkan und hat in der Zeit den im Orbit von Genesis gekaperten Bird-of-Prey umgebaut und bereitet sich auf die Rückkehr zur Erde vor, um dort wegen Befehlsverweigerung angeklagt zu werden. In einem Hauch von Ironie benennt Dr. McCoy das klingonische Kriegsschiff in H.M.S. Bounty um, was eine Anspielung auf die legendäre Meuterei von 1789 ist. Während die Crew sich auf dem Weg zur Erde befindet, hat diese ganz andere Probleme. Eine riesige Sonde unbekannter Herrkunft hat den Orbit des Planeten erreicht und sendet ein nicht zu identifizierendes Signal aus, auf das das Kommando der Sternenflotte keine Antwort geben kann. Dieses Signal stört zudem die planetare Energieversorgung und zu allem Überfluss fängt die Sonde an, die Meere der Erde zu verdampfen, wodurch es zu globalen Unwetterkatastrophen kommt. Bevor es nicht mehr möglich ist, sendet der Föderationspräsident ein allgemeines Warnsignal aus, so dass sich Raumschiffe von der Erde fernhalten um nicht Opfer der Sonde zu werden. Die Warnung wird natürlich auch von der Bounty empfangen und als Crew der Tat wird das unbekannte Signal der Sonde dennoch umgehend untersucht, wobei sich herausstellt, das diese nicht den Kontakt zur Menschheit sucht, sondern zu Buckelwalen. Dummerweise ist diese Spezies seit Jahrhunderten auf der Erde ausgestorben, so dass es nur einen Weg gibt: Eine Zeitreise in die Vergangenheit der Erde. Die Bounty erreicht das Sonnensystem und geht auf maximale Warpgeschwindigkeit mit Kurs um die Sonne, um durch einen Schleudereffekt in die Vergangenheit zu reisen. Die Bounty reist dreihundert Jahre zurück und nach einigen turbulenten Abenteuern in San Franscico des 20. Jahrhunderts gelingt es Kirk und seiner tollkühnen Crew nicht nur ein Buckelwalpärchen an Bord zu nehmen, sondern auch erfolgreich wieder in die Zukunft zu fliegen. Dort wird der Bird-of-Prey sofort von den Signalen der Sonde lahmgelegt und das Raumschiff stürzt ins San Franscico Bay. Bevor das Schiff untergeht, können die Tiere aus dem Wrack befreit werden und tatsächlich nehmen die Wale mit der Sonde Kontakt auf, die kurz darauf die Erde verlässt. Was genau aus der Bounty wurde ist nicht bekannt, aber mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wurde das Schiff aus dem Meer gehoben und in einer Einrichtung der Sternenflotte genauestens unter die Lupe genommen.

Die Bounty stürzt ins Meer. (Bild: Memory Alpha)

In einem früheren Drebuchentwurf für den sechsten Film war geplant, dass die Führungsoffiziere der U.S.S. Enterprise-A, nachdem diese das Raumdock der Erde erreicht haben, an einem Hangar vorbeigehen, auf dem die Bounty auseinandergenommen und untersucht wird. Für diese Szene wurde auch eine Storyboardzeichnung angefertigt, aber all dies wurde nicht verwirklicht. Laut inoffiziellen Quellen soll der ursprüngliche Name des Schiffes I.K.S. Bre'el gewesen sein und somit auch der Prototyp der Bre'el-Klasse. Diese Angabe gilt aber als Non-Canon da es schwer zu glauben wäre, dass sich die Klingonen den Prototypen des erfolgreichsten Kriegsschiffes ihrer Flotte hätten abnehmen lassen.

Die Zeichnung für die nicht verwirklichte Szene. (Bild: Memory Alpha)

 

Die Planung für das Modell.

Alles fing mit einer Nachricht von meinem "Decal-Dealer😋" Robert aus England an, bzw mit einem kleinen Newsletter. Er hat in sein Sortiment einen kleinen Bogen aufgenommen, womit man einen Eaglemoss Bird-of-Prey in die H.M.S. Bounty umgestalten kann. Eigentlich nichts besonderes, aber meine Muse kam, als ich mich an die Szene erinnerte, als das klingonische Schiff sich über dem Ozean enttarnte, um der Besatzung eines skandinavischen Walfangschiffes den Schrecken ihres Lebens zu verpassen. Aber in Wahrheit wurde die Tarnung wohl aufgehoben, um die Energie für den Transport der Wale freizugeben. Doch das Bild des riesigen Raumschiffes über dem kleinen Walfangschiff ist und bleibt einfach nur legendär und genau dieses Bild nachzustellen wäre doch eine tolle Ergänzung für meine Modellsammlung.


Roberts Decalbogen für die Bounty.

Der Bird-of-Prey über dem Walfänger. Diese Szene möchte ich nachstellen. (Bild: Memory Alpha)


Die H.M.S. Bounty.

Genau da ist doch der positive Aspekt, dass Eaglemoss den klingonischen Bird-of-Prey mit dieser Flügelposition im Sortiment hat. Also wurde die Ausgabe vier nochmals besorgt und das Modell erhielt hier und da ein bisschen Farbe - insbesondere der Antrieb am Heck. Schließlich kamen dann die Decals zum Einsatz, die entsprechend angebracht wurden.


Der Antrieb wurde mit orange bemalt.

Mit den Decals werden die klingonischen Symbole angebracht.

Und natürlich darf das "H.M.S. Bounty" nicht fehlen.


Der Walfänger.

Unter dem Modell soll sich am Ende ja ein kleiner Walfänger tummeln. Da es so kleine Schiffe selten zu kaufen gibt, muss dieses selbst gebaut werden. Ich erinnere mich noch daran, wie ich als Kind mal von Buddelschiffen fasziniert war. Ich wollte damals mal unbedingt auch so ein Flaschenschiff basteln und habe mir mit Fachbüchern das entsprechende Wissen angeeignet, wie die kleinen Schiffchen entstehen und wie sie in die Flasche kommen. Aber nach nur einem fertigen Modell war auch schon wieder Schluss mit dem Interesse. Aber das angeeignete Wissen sollte mir nun helfen, den Walfänger zu bauen. Basismaterial ist das weiche und gut formbare Balsaholz. Das kleine Schiff muss auch nicht hochdetailliert sein, denn das ist bei der Größe eh nicht möglich. 

Das Walfangschiff im Detail. (Bild: selbstgemacht)
Auf einem Stück Holz wird zuerst grob die Schiffsform aufgezeichnet.

Nun heißt es schleifen. Erst grob, dann erfolgt der Feinschliff.

Mit einem Messer werden dann die Konturen der Schiffsform ausgeschnitten.

Erste Stellprobe mit der Bounty. Passt! 😊
 Anschließend wurde auf dem kleinen Schiffsrumpf noch die Aufbauten montiert.

Den Walfänger noch bemalen und fertig.


Das Meer.

Natürlich soll das kleine Schiffchen nicht einfach nur auf den Sockel der Halterung geklebt werden, Nein, der Sockel wird in einen kleinen Ozean umgebaut. Für die Darstellung einer Wasseroberfläche kann man entweder den einfachen Weg gehen und schlicht blaue Farbe verwenden, oder man macht es etwas komplizierter, was zu einem realistischen Effekt führen kann. Das Problem ist immer: Wasser ist nicht nur ein lebendiges Medium, es ist auch transparent und hat eine große Tiefenwirkung. Aber wenn man weiß wie's geht, ist das ganze einfacher als man denkt. Wasser hat die unterschiedlichsten Farben; je nach Sauerstoffgehalt, Temperatur und Wärme. Das geht vom Blauschwarz des Atlantiks bis zum fast grünen Wasser des Pazifiks. Schiffe in Fahrt wirbeln das Wasser auf und rund um den Rumpf sowie in der Hecksee ist es stark mit Sauerstoff durchsetzt und damit heller, fast ein Türkiston.

Der schwarze Sockel muss in einen helleren Grundton umlackiert werden.
Als nächstes folgt ein seidenmatter Blauton als Wasser.
Nun brauche ich eine Pappschablone des Schiffsrumpfes.
Damit wird die Kontur des Schiffes auf den Sockel gezeichnet.
Mit lichtblau hab ich die Kontur grob ausgemalt und nach dem Trocknen die Schablone, mit einem kleinen Tropfen Kleber fixiert. Der hellere Blauton soll das von Schiff aufgewüllte Wasser darstellen.

Nun kommt das eigentliche Wasser zum Einsatz, wobei es sich um schlichtes Silikon aus dem Baumarkt handelt. Natürlich handelt es sich um farbloses Silikon, das in zwei Würsten auf den Sockel aufgetragen wird. Wichtig dabei ist, das die Schablone des Rumpfes mit eingeschmiert wird, den schließlich soll ja an der Stelle das Schiff wieder hin.
Mit einem improvisierten Spachtel wird das Silikon gleichmässig verteilt.













Jetzt geht es an das Erzeugen von Welleneffekten. Mit einer warmen Seifenwasserlösung und einem alten Teelöffel wird auf das Silikon getupft. So entstehen die Wellen und der Löffel wird immer wieder in die Seifenlösung getaucht, damit kein Silikon am Löffel kleben bleibt. Bei dem Maßstab sollte man es nicht übertreiben, schließlich soll sich das Schiffchen später ja nicht in einem tobenden Orkan wiederfinden😉.

Mit einem Zahnstocher entstehen die Verwirbelungen, die ein Schiff in Fahrt erzeugt.

Nun heißt es warten, den das Zeug braucht schon mehrere Tage zum Trocknen. Nachdem das geschehen ist, geht es nun in den Endspurt.

Mit einem Cutter wird zuerst die eingekleisterte Schablone wieder ausgeschnitten. Nun gibt es in der Wasseroberfläche eine passende Mulde, in der das Schiff eingesetzt werden kann.

Zu guter letzt wird mit matter weißer Farbe das aufgeschäumte Wasser dargestellt und auf dem "Ozean" einige Schaumkronen der ewig wogenden See nachgebildet.

Und endlich kann auch das Schiffchen in See stechen.

So, das war's mit meiner Modellversion der H.M.S. Bounty aus dem vierten Star Trek-Film