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Donnerstag, 30. April 2015

Play Star Trek feiert 10. Geburtstag und präsentiert eigenes Hörspiel

Das Star Trek Chat-Rollenspiel "Play Star Trek" feiert seinen 10. Geburtstag. Zu diesem ehrwürdigen Jubiläum haben sich seine Mitglieder ein ganz besonderes Geschenk gemacht. Statt einer Jubiläumsfeier, wie sie sich die Tafelrunde vor rund einem Jahr spendierte, hat die PST-Gruppe ein Star Trek Hörspiel mit eigens erdachter Geschichte aufgenommen und am 27.04.2015 im offiziellen Star Trek Radio uraufgeführt (Siehe Hörtipp). Es folgen das Hörspiel und ein Exklusivinterview mit Tioz, dem Rollenspielleiter von Play Star Trek, der uns ein wenig über die Entstehung des Rollenspiels und Hintergründe zum Hörspiel erzählt.
Play Star Trek - Das Star Trek Rollenspiel
"Wir schreiben das Jahr 2393. Die Föderation sah sich in den vergangen Jahren vielen neuen und schweren Herausforderungen gegenübergestellt. Das Dominion wurde wieder in den Gamma-Quadrant zurückgeschlagen und der Alpha-Quadrant erholte sich nur sehr langsam von diesem Krieg..."
So leitet die Rollenspielgruppe "Play Star Trek" auf der Website "www.trek-rs.de" die Hintergrundgeschichte zu ihrem Rollenspiel ein. "Play Star Trek" ist ein IRC-basiertes Chat- und zu Teilen auch foren- basiertes Rollenspiel rund um das Thema Star Trek. Gegründet wurde es im Jahr 2005 und sieht sich seitdem als ein Rollenspielforum "Von Fans - Für Fans". Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf den Chatmissionen, welche in der Regel alle 14 Tage stattfinden. Dieses Jahr ist das Rollenspiel 10 Jahre alt geworden, und als besonderes Geschenk für ihre Community haben die Mitglieder von TRS ein Hörspiel aufgenommen, welches den Namen "Katastrophe in der Ferne" trägt und seine Premiere am 27.04.2015 im offiziellen Star Trek Radio feierte. Es erzählt die Abenteuer der USS Supreme und schickt seine Crew auf ein neues waghalsiges Abenteuer. Seit dem 29.04.2015 ist das mit Teamspeak eingesprochene Hörspiel auch auf Youtube zum Hören verfügbar. Die Tafelrunde möchte daher dieses spezielle Ereignis im Fandom würdigen und präsentiert im Folgenden das Hörspiel "Katastrophe in der Ferne". Viel Spaß.


Interview mit Tioz (Rollenspielleiter von Play Star Trek)

Da das Tafelrundenmitglied Rok musikalisch am Hörspiel beteiligt war und mit den Hauptverantwortlichen im sehr guten Kontakt steht, ergab sich im Laufe der Zusammenarbeit die Möglichkeit für ein Interview, um die Rollenspielgruppe und das Hörspiel der Tafelrunden- Leserschaft näher zu bringen. Für das Interview stand Tioz, Rollenspielleiter von Play Star Trek, zur Verfügung und beantwortete Fragen rund um die Entstehung von "Play Star Trek" und der Entwicklung des Hörspiels. Vielen, Dank.

Rok: Hallo Tioz, kannst Du Dich kurz vorstellen und unseren Lesern erzählen, wie Du zu "Play Star Trek" gekommen bist?
Tioz: Gerne, ich bin Tino, 32 Jahre alt und wohne im schönen Magdeburg. Ich bin bereits seit Ewigkeiten SciFi und vor allem Star Trek Fan und suchte vor einigen Jahren eine Möglichkeit meine Interessen (Computer und SciFi) zu verbinden. Bereits seit 1999 in diversen IRC Chats unterwegs stieß ich 2007 auf das Chatrollenspiel PST und meldete mich schließlich auch an. Seit dem bin ich ein Teil der Community und fühle mich dort nach wie vor sehr wohl.  

Rok: Kannst Du uns etwas zur Entstehung Eures Rollenspielforums sagen? Und kannst Du 
unseren Lesern vielleicht kurz beschreiben, wie ein Chat-/Foren basiertes Rollenspiel funktioniert?
Tioz: Unser Rollenspiel wurde im Jahr 2005 durch Kim Munro als „Operation Omega“ gegründet und erhielt im Jahr 2006 durch die Fusion mit einem anderen Rollenspiel seinen endgültigen Namen „Play Star Trek“. 
Unsere Community umfasst 2 Ebenen, zum einen die reale Ebene, in der wir uns im Teamspeak, IRC und auch regelmäßig auf Usertreffen begegnen und uns über Gott und die Welt unterhalten. Sowie, die Ingame/-Spiel-Ebene, in der wir als Rollenspieler in unsere Charaktere schlüpfen und eine Rolle auf einem unserer Schiffe übernehmen. Jeder Spieler ist also Teil einer Schiffsbesatzung und hat dort einen festen Aufgabenkreis, welcher uns durch die Star Trek Filme und Serien vorgegeben ist, als Beispiel taktischer oder medizinischer Offizier. Im Regelfall treffen sich die Crews alle 14 Tage im IRC-Chat und spielen dort eine Mission aus, die sich ein Mitglied der Crew vorher überlegt hat. Dabei kann es sich von einer eher ernsten Mission bis hin zu einer Spaßmission bewegen. Die Missionen sind relativ einfach erklärt. Eine Einheit/Crew trifft sich im IRC-Chat zur Mission. Der Missionsleiter gibt bei Bedarf eine Eingabe aus, die eine Situation, das Umfeld oder andere Geschehen erklärt z.B.:

<<< Das Außenteam bewegt sich auf ein Dorf zu. In dem Dorf werden 10 Kolonisten als Geiseln gehalten. Die Zugänge zum Dorf werden stark bewacht>>> 
Oder 
<<< Das fremde Schiff ruft euch >>> 

Entsprechend reagieren die Spieler auf diese Anweisung und schreiben ihre Aktionen und Reaktionen im Chat nieder. Der Missionsleiter reagiert ebenfalls auf die Spieler und gibt weitere Anweisungen aus. Im Idealfall ergibt dieses Zusammenspiel 2 Stunden spannenden Spaß. Mal ein kleines Beispiel wie das aussieht?:
Beispiel eines Rollenspiel-IRC-Chatverlaufs. Layout: www.lcars.org
Doch mit der Mission im IRC endet das Spiel nicht. Wir haben ebenfalls ein umfangreiches Forum, in dem der Rollenspieler zwischen den Missionen im Bordleben eintauchen und dort seine Rolle weiter spielen kann. Selbstverständlich sind Gäste gerne gesehen und eingeladen sich unsere Missionen einmal selbst anzusehen oder bei Interesse mitzuspielen. Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung. 

Rok: Welche Voraussetzungen muss jemand mitbringen, um bei Euch mitmachen zu können?
Tioz: Um bei uns mitspielen zu können sollte man kreativ sein, Fantasie mitbringen, sich ein wenig im Star Trek Universum auskennen und Spaß am Schreiben haben. Der Spieler sollte alle 14 Tage (Montag, Mittwoch, Donnerstag oder Sonntag) abends Zeit haben um mit uns spielen zu können. Wenn ein Spieler mal nicht kann, ist es nicht schlimm, denn bei uns gilt „Reallife geht vor“. 

Play Star Trek - Das Star Trek Rollenspiel
Rok: Wie ist Euer Hörspiel entstanden?
Tioz: Das deutsche Star Trek Radio bot uns an, einen Werbespot zur „FedCon 2014 Sondersendung“ laufen zulassen und beim Grübeln wie wir uns präsentieren sollten, ist die Idee entstanden ein kleines 30 Sekunden Hörspiel zu schreiben und aufzunehmen. Wir hatten dabei so viel Spaß, dass langsam die Idee gereift ist zum 10. Geburtstag des Rollenspiels ein größeres Hörspielprojekt in Angriff zu nehmen. Für uns, die wir alle noch nie mit so etwas zu tun hatten war es natürlich eine Herausforderung. Wir setzten uns also zusammen und überlegten uns eine Geschichte die spannend, aber auch dem Anlass des Projektes entsprechend ein wenig witzig sein sollte. Unsere Jana, eine tolle und begabte Schreiberin, schrieb das Drehbuch, welches wir nach und nach durch die Ideen aller 10 Beteiligten ergänzten. Für die Aufnahmen nutzten wir Teamspeak und hatten natürlich jede Menge Spaß beim einsprechen. Zu unserem Glück stellte Jana, auch den Kontakt mit dir, Ronald Kah her, der die Musik zu unserem Hörspiel komponierte und umsetzte, was dem Ganzen von jetzt auf gleich eine wahnsinnig professionelle und schöne Note verpasst hat. Dafür sind wir dir sehr sehr dankbar! 
Insgesamt ist, meiner Meinung nach ein durchaus gutes Hörspiel entstanden, dem man anhört dass alle Beteiligten Spaß beim erstellen hatten. Einige kleine Anmerkungen zu dem kommenden Star Wars Film konnten wir uns natürlich nicht verkneifen. Als waschechte SciFi Fans freuen wir uns natürlich auf den Film und sind gespannt wie er wird. 

Rok: Was sind zukünftige Pläne für Eure Rollenspielgruppe? Wird es ein zweites Hörspiel geben?
Tioz: Eine wirklich gute Frage, auf die nächsten 10! *lacht* Wir haben natürlich vor unseren Mitspielern auch weiterhin viel Spaß zu bieten. Derzeit sind wir schwer damit beschäftigt unser 4 tägiges „Geburtstags-Rollenspieltreffen“ im August 2015 in Kassel zu planen, welches einige Überraschungen enthalten dürfte. 
Gibt es ein weiteres Hörspiel? Ich bin mir ganz sicher! Wir hatten dermaßen viel Spaß das wir mit Sicherheit nicht die Finger davon lassen können. Ob und in wie weit die Besatzung in der Konstellation bestehen bleibt, in welche Richtung es sich entwickeln wird, lasse ich an dieser Stelle offen *grinst*. Das einzige was ich bereits jetzt verraten kann ist, das das kommende Hörspiel ein wenig ernster daher kommen wird und ein wenig mehr dem eigentlichen Star Trek Charakter entsprechen soll. 

Das Interview führte Rok mit Tioz 21.04.2015, Vielen Dank!

Wer sich mehr über Play Star Trek informieren oder sogar Mitglied werden möchte, kann die Website www.trek-rs.de besuchen. Neue Mitspieler sind immer willkommen.

Auch die Star Trek Tafelrunde gratuliert Play Star Trek zu Ihrem 10. Geburtstag!
Play Star Trek - Das Star Trek Rollenspiel

Sonntag, 12. April 2015

Teaser zum neuen USS K'Ehleyr Film "Dark Horizon"

Nachdem die IG Star Trek USS K'Ehleyr im letzten Jahr die Premiere ihres ersten großen Fanfilms KAT feierte, werkeln sie bereits an einem neuen, weitaus aufwendigeren Projekt. Seit dem 10. April ist der erste Teaser zu ihrem neuen Film "Dark Horizon" erschienen, welcher im August 2015 veröffentlicht wird.
Neuer Teaser der IG Star Trek USS K`EHLEYR zum Fanfilm "Dark Horizon" erschienen
Der Fanfilm "Dark Horizon" ist ein Projekt der Filmcrew USS K'Ehleyr, unterstützt vom Berliner Fan-Film Verein Euderion, an dem auch einige Tafelrundler beteiligt sind. Der Teaser ist seit dem Wochenende verfügbar und führt die Crew der USS K'Ehleyr in ein neues Abenteuer. Mit Freude präsentieren daher alle Teilnehmer den ersten Teaser, der einen kleinen Vorgeschmack auf den Film gibt. Außerdem stand der Projektleiter des Films, Tom Jones, exklusiv für ein Tafelrundeninterview bereit, indem er über einige Details des Films berichtete. Zusätzlich hatte er einige Bilder vom Dreh im Gepäck.


Interview mit Tom Jones (Projektleiter)

Rok: Worum geht es in dem Film "Dark Horizon"? 
Tom Jones: In dem Film sieht sich die Crew der K'Ehleyr mit einer bis dato noch nie dagewesenen neuen Bedrohung konfrontiert - Spiegelbilder ihrer selbst. Eine Gruppe von Leuten aus einem "bekannten" Paralleluniversum sind in das unsere gekommen, um sich dort eine spezielle Energiequelle zu besorgen, welche den Krieg in deren Universum zu einem schnellen Sieg bringen könnte. Die Crew der K'Ehleyr setzt alles daran, damit diese Energiequelle niemandem in die Hände fällt - die Folgen wären katastrophal. Zu allem Übel befindet sich diese exotische Form der Energie in einer besonders lebensfeindlichen und gefährlichen Umgebung. Wird es die Crew der K'Ehleyr schaffen das sich anbahnende Unheil abzuwenden? 

Rok: Was ist der Unterschied zum KAT-Film, den ihr letztes Jahr veröffentlicht habt? 
Tom Jones: Der neue Film "Star Trek: Dark Horizon" ist rein stilistisch, wie der Name schon suggeriert, ein deutlich düsterer Film, verglichen mit dem KAT-Film. Krieg, Macht, Folter sowie Bosheit und deren Auswirkungen spielen eine große Rolle. Der Film ist im Vergleich zum KAT-Film auch deutlich länger - mindestens 60 Minuten Gesamtlänge. Gedreht wurde nun nicht mehr wie im KAT-Film auf zwei Locations (Brücke, Wald), sondern zusätzlich auch noch in einem gewaltigen Kellergewölbe, an einem wunderschönen sommerlichen Strand, in einem bekannten Filmauto, in speziell für den Dreh bebauten Kulissen usw. Deutlich höhere Anforderungen gab diesmal für die Requisite, wie im Film zu sehen sein wird. 

Rok: Wie setzt sich Euer Filmteam zusammen?
Tom Jones: Das Projekt wurde erdacht von Tom Jones, dem Projektleiter. Er lieferte die grobe Vorgabe welche inhaltlichen Elemente der Film grob aufweisen sollte. Im weiteren Verlauf fertigte Marian Hope das Drehbuch zu diesem 110 Szenen umfassenden Film an. Am Drehbuch arbeiteten außerdem Winston, Dax, Cmdr. Logan, sowie Jones. Die Filmmusik stammt von Ronald Kah. Die Weltraumanimationen werden von Tom Jones (Weltraumphänomene, fremde Schiffe, Station, Nebel, Asteroiden, Schwarze Löcher, Beamen...) und Cmdr. Logan (alle Szenen wo die K'Ehleyr zu sehen ist) erstellt.

Das Interview führte Rok mit Tom Jones am 12.04.2015

Ein typischer Drehtag

Erstmal in die Maske...
...Textlernen bevor die erste Klappe fällt...
...finale Justierung von Licht und Kamera...
...Pausen zwischen den Drehs müssen auch sein...
...Der Spaß bei verpatzen Aufnahmen darf auch nicht zu kurz kommen^^ Mit Cmdr. Logan, Dax und Tom Jones

Wir freuen uns auf die Veröffentlichung von Star Trek: Dark Horizon im August 2015

Montag, 5. Januar 2015

Der Adler landet...am 14.01.2015...endlich

In den Kommentaren war es schon zu lesen: Eaglemoss startet nun doch endlich die "Offizielle Star Trek Raumschiff Sammlung" in Deutschland. Von Anfang an (siehe Bericht) begleiteten wir das Erscheinen dieser sehr beeindruckenden Sammlung, bis....ja, bis sie überraschend nach Ausgabe 6 eingestellt wurde.

Hier nochmals die Links zu den bisher auf unserem Blog erschienen Rezensionen:

Eaglemoss 01. Die USS Enterprise NCC-1701-D
Eaglemoss 02. Die USS Enterprise NCC-1701 [Refit]
Eaglemoss 03. Der klingonische Bird-of-Prey
Eaglemoss 04. Die Enterprise NX-01

Eaglemoss 05. Der romulanische D'deridex-Warbird

Nachdem unsere Mails eher unbefriedigend beantwortet wurden (siehe HIER) entschlossen wir uns heute, uns direkt mit dem Kundenservice interabo in Verbindung zu setzen, telefonisch! Und man mag es kaum glauben, die Dame am anderen Ende der Leitung war äußerst freundlich und hat alle Fragen beantwortet!
Hier eine kurze Zusammenfassung des Gesprächs:

Frage: Startet die Sammlung nun wirklich am 14.01.2015?
Antwort: Ja!

Frage: Mit welchem Modell wird die Reihe fortgesetzt? (bekanntlich wurden die ersten Modelle im   letzten Jahr vorwiegend im Berlin/ Brandenburger Raum bzw. in den Großstädten am Zeitungskiosk verkauft)
Antwort: Die Reihe beginnt wieder mit dem ersten Schiff, also der USS Enterprise NCC 1701-D.


Frage: Warum denn das?
Antwort: Im letzten Jahr wollte Eaglemoss die Nachfrage in Deutschland für solch eine Sammlung testen. Man war dann überrascht, wie groß die Nachfrage war. Deshalb hat man sich dazu entschlossen, die Reihe ab 2015 auch in Deutschland aufzulegen.

Frage: Werden die Modelle nur als Abo zu bekommen sein oder werden wir sie auch am Zeitungskiosk kaufen können?
Antwort: Geplant ist, beide Bezugsmöglichkeiten anzubieten.

Frage: Was ist, wenn man im letzten Jahr schon ein Abo abgeschlossen hat?
Antwort: Diese Abos haben alle noch ihre Gültigkeit und werden bei Erscheinen der Modelle nahtlos fortgesetzt.

Frage: Wie und in welchem Rhytmus erscheinen die Schiffe?
Antwort: Beginnend am 14.01.2015 mit der Enterprise 1701-D  werden dann im 14-tägigen Rhytmus immer 2 Modelle erscheinen.

Frage: Welche Änderungen gibt es noch?
Antwort: Es gibt jetzt zwei Abo-Varianten.
A. Reguläres Abo zum Ausgabenpreis von € 14,99  und man erhält  5 exklusive Geschenke. (Widmungstafel, Sammelordner, USS Enterprise NCC 1701-D aus "Heute, Gestern, Morgen" mit 3 Warpgondeln, beleuchteter Borgkubus und NEU eine digitale Version des Magazins.


B. Premium Abo zum Ausgabenpreis von € 16,49 und man erhält o.g. 5 exklusiven Geschenke PLUS  4 Shuttlemodelle! Hierzu konnte die Dame allerdings keine Auskunft geben, um welche Modelle es sich dabei handelt

Soweit das kurze "Interview". Wie gesagt, die Dame war äußerst zuvorkommend und betonte ausdrücklich, dass man sich bei weiteren Fragen oder Problemen gern an die Kundenbetreuung von Interabo wenden könne.
Telefonnummer: 030 611053748 oder über folgende Mailadresse: startrek@interabo.de

Wer noch kein Abo abgeschlossen hat, sollte das unbedingt nachholen. Die Extras sind schon jetzt sehr beliebt und werden bei eBay hoch gehandelt! Hier geht es zur Bestellung.

Sehr interessant ist auch die überarbeitete Website für die deutsche Raumschiffsammlung!

Na dann, wie schrieb ein anonymer Mensch in den Kommentaren: “Am 14.01.2015 ist schon wieder Weihnachten ;)”
Dem haben wir nichts hinzuzufügen!

Und weil es noch eine Weile hin ist bis wir endlich wieder neue Raumschiffe aus dem Star Trek Universum bewundern dürfen, hier ein nun kleiner Appetithappen in Sachen Star Trek - was das Original nicht schafft, machen nun andere Kultserien!


Sonntag, 24. August 2014

KAT-Premiere in Berlin

Gestern war die Tafelrunde nicht nur im Kino um Doctor Who zu gucken. Unser zweites Außenteam feierte mit der Crew der K'Ehleyr und der Euderion den neuesten Streich beider Filmcrews. KAT nennt sich das Projekt und bedeutet soviel wie "K'Ehleyr Away Team". Gemeint ist eine Spezialeinheit des namensgleichen Raumschiffs der Defiant-Klasse mit dem Signum NX-82000. Ähnlich wie die MAKOs der Enterprise unter Captain Archer ist das KAT ein Sonderkommando, das sich auf Bodenmissionen spezialisiert hat.

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Die Crew der K'Ehleyr bekommt den Auftrag die bajoranische Repräsentantin der Föderation, Botschafterin Ratine zu befreien. Sie sitzt auf Rutia IV fest und droht den ansatischen Rebellen in die Hände zu fallen. Dreissig Jahre sind seit dem versuchten Attentat auf das Flagschiff der Föderation, der Enterprise-D, vergangen. Noch immer gibt es keinen Frieden zwischen den Rebellen des westlichen Kontinents und der beherrschenden östlichen Koalition. Die K'Ehleyr kommt fasst zu spät, da die Rebellen das kleine Transportschiff der Botschafterin abgeschossen haben. Die Situation spitzt sich zu. Um nicht die Spannung zu verderben, seht ihr nun hier das Werk der K'Ehleyr- und Euderion-Crew.



Das eigentliche Thema abgesehen von der TNG-Vorlage ist die Oberste Direktive. Ein Thema über das man seitenweise Einträge auf unserem Blog schreiben könnte. Die Grundsatzdebatte zieht sich durch jedes SpinOff unseres geschätzten Franchises. Wohl keine andere Science-fiction-Serie beschäftigt sich in der Form mit Erstkontakten und dem Eingreifen in die Belange fremder Spezies wie Star Trek. Auch die Crew der K'Ehleyr muss sich am Ende die Frage stellen, ob ein Eingriff in den Bürgerkrieg auf Rutia IV seitens der Föderation als notwendig erachtet werden muss. Es geht im Kurzfilm zwar hauptsächlich um die Rettung der Botschafterin, aber das obligatorische 'Fortsetzung folgt' und die Frage des Warrant Officers am Schluss des Films lässt hoffen, dass sich die Crew weiterhin mit der Obersten Direktive in all ihren Formen beschäftigen muss. Verhindert ein Eingreifen der Föderation in den Bürgerkrieg auf Rutia IV wirklich das Leid seiner Bewohner oder ist die Föderation verpflichtet dem Konflikt neutral gegenüber zu stehen? Das sind Fragen, die ein solcher Kurzfilm natürlich nicht beantworten kann und wir müssen deshalb ein wenig warten in der Hoffnung schnell neues Material von der K'Ehleyr zu sichten.

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Abseits der Release-Party des KAT-Films hatte ich kurz Gelegenheit ein paar Worte mit Warrant Officer Tom Jones zu wechseln, der sich für den Film neben Commander Logan mitverantwortlich zeigte. Hier das Interview:
Interview mit Tom Jones
Strifes: Inwiefern haben euch bei der Entstehung des Films andere Franchises oder Science-fiction-Filme beeinflusst? Ich muss das fragen, denn bei einigen Szenen und Dialogen gerade während der Bodenmission fühlte ich mich ein wenig an die Cutscenes aus der Mass Effect-Computerspielreihe von Bioware erinnert. 
Jones: Mass Effect kenne ich persönlich gar nicht. Ich wollte demnächst mal einen Blick riskieren. Tatsächlich hat uns bei der Entstehung relativ wenig beeinflusst, abgesehen von der TNG-Folge "Terror auf Rutia IV". Wir haben uns damit auseinandergesetzt, wie sich die Situation auf Rutia IV Jahrzehnte nach den Ereignissen um die Enterprise weiter entwickeln könnte. Unser Deutschlehrer, Marian Wurm, hat das Drehbuch geschrieben und basierend auf der Folge die Story entwickelt. 
Strifes: Stichwort "Cowboy-Diplomatie". Gene Roddenberry hat den Terror immer als schleichenden Prozess dargestellt, dessen eigentliches Hintergrundübel die Angst vor dem Terror selbst als Fanal für eine Gesellschaft gilt. Inwiefern sind aktuelle politische Prozesse in eure Produktion eingeflossen?
Jones: Star Trek war schon immer sehr sozialkritisch. Daher ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass wir ein solches Thema aufgreifen. Wenn man einen Blick in die aktuelle Berichterstattung wirft, dann ist unser Fanfilm wohl brandaktuell. Die Folge "Terror auf Rutia IV" war ideal um sich mit dem Thema zu beschäftigen. Schließlich brachte uns dessen Inhalt auch so weit, die letzte Frage des Fanfilms am Ende als Gene-Roddenberry-Moment zu verpacken. Ich finde, dass wir genau diesen Aspekt super eingebracht haben.
Strifes: Der Dreh war sehr anstrengend, dass hattest du mir bereits gestern auf der Tafelrunde erzählt. Gab es neben den Wetterwidrigkeiten noch weitere Punkte, die beim Dreh eher negativ aufgefallen sind. Hattet ihr vielleicht auch einen Moment, wo ihr der Meinung wart, dass sich das ganze nicht mehr lohnt?
Jones: Wir hatten vier volle Drehtage eingeplant und davon waren zwei Outdoordrehtage mit dabei. Letztere sind leider sehr stark wetterabhängig. Wir hatten an einem Tag einen Quadrokopter gemietet, was sehr viel Geld gekostet hatte, denn wir wollten Aufnahmen aus der Luft haben. Aber es hat in Strömen geschüttet. Der Quadrokopter beherbergt sehr sensible Elektronik, die nicht nass werden darf. Der erste Satz, den mir der Besitzer des Quadrokopters entgegen geworfen hatte, war: "Na, da habt euch ja den optimalen Tag ausgesucht!" Und bei diesen Worten dachte ich, dass die wichtigste Szene des gesamten Films schon mal gelaufen war. Im Endeffekt klappte es dann trotzdem. Wir hatten genau den kurzen Moment erwischt, an der an diesem Tag mal die Sonne schien und es lief nun alles wie am Schnürchen und führte sogar dazu, dass die Schauspieler ihre Textsicherheit wiederfanden. Dazu muss ich ein sehr großes Lob an alle Mitstreiter loswerden. Für die kurze Zeit eine solche Leistung zu erbringen, ist schon sehr lobenswert.


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Fazit
Der Grillabend selbst war eine schöne Ansammlung bekannter Gesichter aus der Produktion. So fand man beim Grillen Gelegenheit sich über die Produktion auszutauschen, während das Behind-the-scenes-Material gezeigt wurde. Warrant Officer Jones hat es dann kurz vor der Premiere richtig gesagt, als er verkündete, dass wir alle nicht hier wären ohne die Visionen des Star Trek-Erfinders Gene Roddenberry. Es bleibt zu hoffen, das dem Versprechen im Abspann Folge geleistet wird und ich dann wieder über eine weitere Episode des KAT berichten darf.

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Mittwoch, 20. März 2013

"Läden sind wie Dinosaurier"

Star Trek in Berlin und Brandenburg: Im Gespräch mit dem Inhaber des "Outpost" Science Fiction und Fantasy Ladens in Berlin Neukölln.

Mit der Rubrik "Star Trek in Berlin und Brandenburg" möchte die Star Trek Tafelrunde "Hermann Darnell" in Potsdam-Babelsberg zeigen, dass die Hauptstadt mit ihrer unmittelbaren Umgebung noch immer ein Zentrum für Star Trek in ganz Deutschland ist. An Havel, Spree und Finow tummeln sich nämlich Spieleentwickler, Sammler, Verkleidungsexperten, Origami-Künstler, Webseitenbetreiber, Fan-Fiction-Autoren, Hörspielproduzenten, Rollenspieler, Leseratten, Ladenbesitzer und Trekdinner, die im Zusammenspiel einen einzigartigen, kreativen und spannenden Schmelztiegel ergeben, der landesweit seinesgleichen sucht. Dieser besonderen Vielfalt zollt die Tafelrunde daher mit einer Interview-Reihe Tribut, in der die spannendsten Projekte, Personen oder Gemeinschaften vorgestellt werden.
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Die Tafelrundenmitglieder K‘olbasa und Turon47 trafen sich im Rahmen der Interviewreihe ‘Star Trek in Berlin und Brandenburg’ mit Oliver, dem Besitzer des Fantasy-und-Science-Fiction-Shops "Outpost".  Der 44-jährige Ladeninhaber überließ das Tagesgeschäft auf den 115m² Ladenfläche den Händen seiner Frau und nahm sich die Zeit, mit ihnen über Kitsch, Krempel und natürlich Star Trek zu plaudern:

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K'olbasa beim Betreten des 'Outpost'

Turon47: Seit wann gibt es Dein Geschäft?
Oliver: Siebzehn Jahre sind es jetzt.

Turon47: Was genau hat Dich darauf gebracht, einen solchen Laden zu eröffnen?
Oliver: Zu der Zeit habe ich bereits selbst gesammelt und irgendwann hatte ich zu Hause so viel in Kammern und überall zu stehen, dass ich gesagt habe: "Reicht, um einen eigenen Laden aufzumachen".

Turon47: Warum hast Du ihn ausgerechnet „Outpost“ genannt?
Oliver: (lacht) Im Prinzip war es einmal ein richtiger 'Außenposten'. Aus dem einfachen Grund, dass wir zuvor in der Saalestraße waren und das wirklich am - nun ja - 'A' der Welt war. Also da ist wirklich kaum einer vorbeigekommen und daher bin ich auf die Idee gekommen, ihn "Outpost" zu nennen. In der Saalestraße war ich insgesamt fünf Jahre, aber seit zwölf, dreizehn Jahren bin ich nun hier.

Turon47: Also ich als Potsdamer finde es hier auch schon recht abgelegen...
Oliver: Es ist richtig abgelegen. Doch wenn man richtig zentral liegt, frisst die Miete einen auf. Hier ist das noch erträglich und man kommt klar. Es ist natürlich auch schon ein bisschen am Rand aber es ist noch immer gut zu erreichen: Die U7 ist in der Nähe und zu Fuß ist man in einer oder anderthalb Minuten hier.

Turon47: Sammelst Du immer noch oder ist das, seitdem Du einen eigenen Laden hast, weniger reizvoll geworden?
Oliver: Nein, ich sammle auch noch. Star Trek, zum Beispiel. Nicht alles, weil man sonst irgendwann sein bester Kunde wird, aber alles was in Richtung Micro-Machines geht. Raumschiffe, die Light-and-Sound-Schiffe von Art-Asylum. Und Figuren – hauptsächlich Playmates. Dann noch so zwischendurch andere Sachen, dich ich nebenbei habe, wie Captain Future, ein paar ein-zu-sechs-Figuren von bekannten Darstellern.

Turon47: Seit wann bist Du Star-Trek-Fan?
Oliver: Uff! Wann habe ich Star Trek das erste Mal gesehen? Da muss ich etwa in der fünften Klasse gewesen sein. Sehr frühzeitig. Da hat man immer auf dem Schulhof die Folgen von "Raumschiff Enterprise" nachgespielt, die damals im ZDF liefen.

Turon47: Was hälst Du in diesem Zusammenhang vom Star-Trek-Reboot J.J. Abrams'?
Oliver: Ich weiß natürlich, dass das bei vielen auf Ablehnung stieß, aber als ‚eigenständiges Star Trek‘ finde ich es ganz interessant.  Dass man sagt, man verändert die Zeitlinie komplett, kann ich mich schwer mit anfreunden, doch im Großen und Ganzen fand ich es nicht schlecht. Sie hätten es viel, viel schlechter machen können. Es war zwar Merchandise-technisch ein großer Flop,  was wahrscheinlich auch daran lag, dass Playmates da nur Mist produziert hat, aber vom Unterhaltungswert war es mal etwas ganz Anderes. Man hätte es sogar etwas früher machen können, dass man die alle früher kennenlernt.

Turon47: Du bekommst den großen Kampf zwischen Star Wars und Star Trek sicherlich am besten mit – schließlich gibt es ihn auf der Fan-Ebene genauso wie im Merchandise-Sektor...
Oliver: Das lustige daran finde ich immer, dass Trekkies mitunter auch Star-Wars-Fans sein können. Aber Star-Wars-Fans sind niemals Trekkies. Oder sagen "Ich finde Star Trek gut". Ich weiß ja nicht – die Philosophie in Star Trek gefällt mir an und für sich besser, zum Beispiel die Akzeptanz von anderen. Bei Star Wars merke ich immer wieder, dass alles andere außerhalb von Star Wars bis auf bestimmte Randgebiete abgelehnt oder nicht gut gefunden wird. Star Trek Fans holen in der Regel auch andere Sachen – Star-Wars-Produkte, andere Serien usw. – die sind da wesentlich offener.

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K'olbasa im Inneren des 'Outpost'

Turon47: Du hast aber bereits angemerkt, dass die meisten Produkte zum letzten Star-Trek-Kinofilm von vergleichsweise niederer Qualität waren. Wenn Du die Fanartikel beider Franchises vergleichst, was hast Du dann für einen Eindruck?
Oliver: Also Star Wars ist wesentlich besser. Doch auch innerhalb von Star Trek gibt es Unterschiede. Selbst zu der Zeit, als Playmates die neueren Sachen herausgebracht hat, war ArtAsylum um Lichtjahre voraus. Wobei ich sagen muss, dass Playmates die Figuren in einem Standard herausgebracht hat, der den neunziger Jahren entspricht. Hinzu kommt, dass sie noch nicht einmal in einer passenden Größe zu anderen dazugehörigen Figuren gestaltet sind. Die Brücke ist viel zu klein und in Deutschland gab es noch nicht einmal die passenden Brücken-Acessoires dazu - die gab es nur in den USA. Das alles hat dazu geführt, dass das Merchandise abgestürzt ist.

Turon47: Nun gibt es gerade in Deiner Branche Personen, die man mit Deinem Berufsstand hierzulande verbindet, zum Beispiel Martin Netter. Wie stehst Du zu solchen Personen?
Oliver: Also Martin Netter ist sehr 'speziell' (lacht). An sich ist er ganz nett und ich habe auch nur von Kunden gehört, dass er recht merkwürdig sein soll. Er hat wohl sein Museum mit Requisiten und dort waren einige von ihnen. Dort durfte man dies und das nicht – oder nur gegen Aufpreis – das fanden sie nicht so gut. Davon abgesehen gibt es wenigstens die Möglichkeit, sich Originalsachen anzugucken und ich denke, dass es am besten ist, sich selbst ein Bild zu machen. Ich kenne ihn soweit, dass ich ab und zu Geschäfte mit ihm gemacht habe, weil er Lizenzen für Postkarten und Pins gehabt hat und wenn er einmal in Berlin auf Börsen war, habe ich auch bei ihm eingekauft.

Turon47: Stichwort Börsen. Warum sieht man Dich nicht mehr auf Conventions und Fantreffen mit einem eigenen Stand?
Oliver: Es ist einfach zu weit. Und der nächste Grund ist, dass man dort soviel amerikanische Konkurrenz hat, die spätestens – und das weiß auch jeder – am zweiten oder dritten Tag, wenn sie wieder nach Hause müssen, ihre Sachen zu Dumpingpreisen, damit sie die nicht wieder mitschleppen müssen. Da hast Du keine Chance, denn es sind teilweise so schon Preise, die Deine Einkaufspreise sind – und die Amerikaner verkaufen auch noch dafür. Daher lohnt sich das nicht. Ich habe das früher viel gemacht. Damals kannte ich auch noch Starbase 8. Auch er hat seinen Laden zugemacht und hat auch nur noch Internet und ob er noch auf Börsen unterwegs ist, weiß ich nicht. Und dann gab es auch noch ein älterer Herr mit weißem Haar und ein jüngerer Sohn. Immer zu zweit und auch immer supernett. Die sagten auch zum Schluss immer "Es lohnt sich nicht mehr". Ich glaube einer meiner Kunden, der auf jeder Convention ist,  meinte, dass er auch nicht mehr dabei wäre.

K’olbasa: Soweit ich mich erinnere, warst Du aber auf der letzten Berliner Convention...
Oliver: Das müsste die Nexus gewesen sein. Ja, da habe ich mir gesagt, Berlin ist noch in der Nähe, da ist die Anreise noch okay. Aber wenn ich jetzt wie früher nach  Hamm oder Münster  runterfahre, sind es Kosten mit Übernachtung.  Du schleppst ja auch Leute mit, zu denen Du nicht sagen kannst "Schlaf im Auto unten!". Nein, denen musst Du auch das Hotel bezahlen und da bist Du bei so einem Wochenende mit tausend Euro dabei, hinzu kommen Standgebühren und Sprit. Wenn Du da nicht mindestens fünf- oder sechstausend Euro machst, hat sich das Ganze nicht gerechnet. Das machst Du inzwischen nicht mehr. Früher hast Du so etwas noch gemacht! Da war das kein Thema! Aber mittlerweile schon nicht mehr.

K’olbasa: Das läuft dann auch auf einer rein geschäftlichen Ebene?
Oliver: Genau. Du zahlst dort Tischmieten für den laufenden Meter. Damals habe ich, ich weiß nicht mehr, ob es D-Mark oder Euro waren, ungefähr 350€ oder 400€ bezahlt. Danch teilweise bis 500€ und 600€. Wenn Du dann nur Deine Highlights verkaufst, dann hast Du zwar alles wieder drin, aber Deine Highlights sind weg, ohne dass Du großartigen Gewinn gemacht hast.

Turon47: Wie siehst Du als Betreiber eines kleineren Geschäfts die Konkurrenz von Ebay oder Amazon?
Oliver: Ich sage immer 'Läden sind wie Dinosaurier'. Die sterben aus. Das wird über kurz oder lang einfach so sein, weil die meisten mittlerweile von zu Hause aus bestellen. Auch ein Grund, warum die Cons und Börsen nicht mehr so richtig laufen, denn die Leute können es sich ja per Mausklick ins Haus schicken lassen. Sie brauchen nicht anzustehen und keinen Eintritt zu zahlen. Das war früher anders. Heute ist es nunmal so, dass wenn man nicht im Internet auf Plattformen mitmacht, dann hat man eigentlich schon verloren. Ich habe auch viele Kunden, die regelmäßig bei mir einkaufen, aber eben nur bei Ebay. Die kannst Du anschreiben wie Du willst, die kaufen einfach nichts bei mir im Store, sondern wirklich nur über Ebay.

Turon47: Würdest Du sogar soweit gehen, zu sagen dass eine Stadt wie Berlin nicht mehr soviel Potential bietet, um einen Laden wie Deinen am Leben zu halten?
Oliver: Es ist im möglichen Bereich, wird aber immer schwerer. Man muss irgendwann wirklich rechnen, ob sich Ladenmiete und Einnahmen wirklich noch lohnen. Zur Zeit tendiert es eher dahin, dass ich zwei Drittel meines Umsatzes im Internet und nur noch ein Drittel im Laden mache.

K’olbasa: Woher weißt Du überhaupt, was sich verkaufen lässt und was nicht?
Oliver: Das ist Erfahrung. Im Laufe der Jahre habe auch ich Lehrgeld gezahlt. Am Anfang kaufte ich Sachen, die wirklich keine Sau haben wollte. Gott sei Dank war es nicht viel, aber inzwischen weiß man, dass bestimmte große Figuren oder Light-and-Sound-Schiffe sich gut verkaufen lassen. Was sich dagegen schwer verkaufen lässt sind etwa Autogramme. Zum einen, weil die Leute sich fragen, ob es wirklich echt ist. Teilweise kann ich es dann belegen, weil ich zeigen kann, dass ich auf der Nexus gewesen bin. Daher hab ich größtenteils auch nur Autogramme, die mir selbst gegeben wurden. Zudem gibt es Sachen wie Stofftierchen, die sich vergleichsweise schwer verkaufen lassen. Da gab es mal einen kleinen Andorianer und andere ähnliche Plüschpuppen, ca. zwölf Zentimeter – die waren schwer zu verkaufen. Oder was auch Ewigkeiten gedauert hat und was ich nur über Ebay verkauft bekommen habe, war ein beleuchtetes DVD-Regal. Ein Riesenteil! Anderthalb Meter breit und zwei Meter vierzig hoch. Ich habe es mitgenommen, weil ein Sammler alles verkaufen wollte, doch es dauerte ewig und drei Tage, bis ich es verkaufen konnte. Wie gesagt, es sind Erfahrungswerte.

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K'olbasa im Gespräch mit dem Besitzer des 'Outpost'

K’olbasa: Was macht Deiner Meinung nach manche der Figuren teurer als andere?
Oliver: Ich weiß nicht, woran Hersteller das festmachen. Bei manchen hat man das Gefühl, dass eine Figur nur in jedem dritten Case gewesen sei, obwohl sie bei Star Trek relativ gleichmäßig verteilt waren. Dann gibt es Figuren, die extrem beliebt sind, die es kaum oder selten gibt. Dann gibt es wiederum welche, die sich schwer verkaufen lassen. Von Worf aus DS9 war zum Beispiel Massen im Umlauf. Damals kaufte ich viele Figuren aus dem sechsten Kinofilm und auch die gab es in Massen. Nur einige bestimmte Figuren, die nur in jedem dritten oder vierten Case waren, waren besonders, während Sulu oder Saavik wie Sand am Meer erhältlich waren. Hinten im Lager habe ich noch zwanzig Kartons mit den Klingonen aus dieser Reihe. Die lassen sich schwerer verkaufen und ich denke, dass so der Preis zustande kommt. 

Turon47: Und wie kannst Du solche Preise einschätzen? Ist das Instinkt? Erfahrung? Hast Du Dir das angelesen?
Oliver: Das sind Erfahrung plus Recherche. Man kann natürlich im Netz sehen, was eine bestimmte Figur für einen Wert hat, doch für Einsteiger ist das natürlich schwierig. Wenn man dagegen von Anfang an in der Materie steckt, bekommt man relativ schnell mit, was seltener und was häufiger ist. Manchmal passieren auch solche Sachen: Bei Star Wars hatte ich als einziger auf einer Börse im Ruhrgebiet die neuen Star-Wars-Figuren dabei, die Ende der Neunziger erschienen sind. Die habe ich dort verkauft – allerdings an die Händler dort, die sie sofort für das doppelte weiterverkauft haben. Das sit natürlich ein Punkt, an dem man sich eingesteht „Okay, das war jetzt vielleicht ein Fehler, die so billig anzubieten“. Ich habe zwar meinen Schnitt gemacht, aber ich hätte mehr verdienen können. Bei Star Trek war es aber anders, da ich von Anfang an dabei war und wusste, in welchem Verhältnis die einzelnen Figuren in den Kisten verteilt waren.

K’olbasa: Waren die Preise von Figuren, die noch vor zehn Jahren eine ganze Menge Geld gekostet haben und nun deutlich weniger kosten einfach zu hoch angesetzt?
Oliver: Ich denke, es liegt daran, dass die Fans weniger werden. Damit hängt auch ein kurioses Phänomen zusammen: Kommt eine Serie nicht mehr im Fernsehen, hat man auf einmal das Gefühl, dass die Fans, die eben noch behauptet haben, welche zu sein, plötzlich keine mehr sind. Das war bei Babylon 5 so. Alle Jahre hieß es „Babylon 5 ist das Tollste!“ und kaum war es abgesetzt – Schwupps! – sind sie herübergeschwenkt zu Akte X oder anderen Sachen. Ich sage, ich bin dann kein Fan, wenn ich sobald die Serie keinen Sendeplatz mehr hat, alles über Bord werfe. Ich hoffe, dass es mit dem nächsten Star-Trek-Film wieder besser wird oder eine neue Serie Besserung bringt. Star Trek: Enterprise lief ja leider nur vier Seasons. Manche sagen, sie fanden sie nicht gut; ich fand die Anfänge gut und sehe es mir im Moment gerade wieder an. 

K’olbasa: Hast Du eigentlich ein Stammpublikum, dass Du genau unterteilen kannst? Etwa: Der kommt wegen Star Trek; der wegen Star Wars...
Oliver: Ja, na klar, Du bist ja auch einer davon (lacht). Aber ich habe auch einen , der mich schon seit der Saalestraße kennt und regelmäßig vorbeikommt. Heute morgen hat sich auch wieder jemand einen Bird of Prey von Playmates geholt, der ebenfalls regelmäßig bei mir einkauft. Mal holt er Figuren, mal Schiffe – aber nur selten etwas anderes als Star Trek. Von diesem Schlag habe ich einen ganzen Teil. Es gibt andererseits aber auch nicht viel Konkurrenz. Da rufen sogar Leute an und fragen, ob ich auch Star-Trek-Merchandise verkaufe. Star Wars hat inzwischen jeder. Die gibt es sogar bei TOYS’R’US in Massen, aber um Star Trek, besonders die älteren Sachen, kümmert sich kaum noch jemand.

K’olbasa: Dir ist also bewusst, dass Du den Laden mit dem meisten Star-Trek-Merchandise besitzt?
Oliver: Genau. Ich weiß nicht genau, was Starbase 8 noch hat, aber wenn ich von seiner Webpage ausgehe, die er gerade umgestaltet, so hat er zwar im Figurensortiment stark abgebaut, doch wir beiden sind im deutschen Raum die größten, die es in puncto Star Trek noch gibt. Mir ist außer uns beiden keiner mehr bekannt er so viel auch an losen Sachen besitzt. In einigen Sachen ist er besser aufgestellt, etwa bei Bausätzen, weil bei mir da nicht so die große Nachfrage herrschte. In Berlin bin ich so ziemlich der einzige.

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K'olbasa beim Einkauf im 'Outpost'

Turon47: Kannst Du denn Deinen Kunden, sobald sie dein Geschäft betreten, an der Nasenspitze ansehen, ob sie Star Trek, Star Wars, Battlestar Galactica oder etwas anderes bevorzugen?
Oliver: Nein, direkt kann man es ihnen nicht ansehen. Wenn man sich die Leute ansieht und sie einen Pin oder einen Aufnäher tragen, weiß man schon, wohin man sie einordnen kann. Ansonsten denke ich aber, dass es den 'typischen Trekkie' nicht gibt. Das geht durch alle Bevölkerungsschichten: Männer, Frauen, Kinder. Auch ältere. Ich habe einen, der mittlerweile Ende fünfzig sein wird und Micro-Machines-Schiffe sammelt. Er bastelt sich daraus ein eigenes Spiel, spielt es mit seinem Neffen und der findet das total cool.

K’olbasa: Wieviel Prozent in Deinem Laden ist noch Star Trek?
Oliver: Ich denke noch zehn bis fünfzehn Prozent. Hört sich wenig an, aber wenn man das Gesamtbild sieht, ist das schon relativ viel. Ich habe meterweise Tabletop und andere Sachen, aber wenn ich die ganze Wand hinten und die Vitrinen hier miteinrechne, sind das mindestens sieben Meter Star Trek.

K’olbasa: Was war das bislang wertvollste Stück, dass Du verkauft oder für Dich selbst erworben hast?
Oliver: Das seltenste war Data aus "Redemption". Das ist der in rot. Den gab es irgendwie gar nicht. Ich habe ihn gerade einmal zwei mal in meinem ganzen Leben gesehen. Den hab ich selbst behalten, weil ich mir gesagt habe, dass ich zwar eine Menge habe, aber meine Sammlung natürlich auch komplett haben wollte. Die einzigen, bei denen ich mich ein wenig gescheut habe, ist die Picard-1701-Figur, Tasha Yar und Barclay. Ich glaube, die hatten lediglich eine Auflage von 5000 und Picard natürlich von 1701 und diese Figuren kosten auch heute noch ein kleines Vermögen. Ich habe auch einen neuen Kunden, der wieder Star Trek sammelt. Der hatte wieder ein paar Figuren aus Jugendtagen in die Finger bekommen und jetzt hat es ihn wieder gepackt. Auch er meinte, dass er alle vollständige kriegen möchte und ich habe ihm empfohlen "Kauf Dir die bloß nicht einzeln! Kauf Dir das 1701-Pack, da hast Du alle drin. Es sind die selben Figuren, nur nicht auf Karte, sondern im Großpack. Das reicht." Aber das wird auch schon das teuerste gewesen sein. Ich glaube, die bekam man damals zu D-Mark-Preisen für 499DM. Heute ist sie natürlich im Preis gefallen, aber sie liegt immer noch zwischen 150€ und 180€.

K’olbasa: Wenn Du einkaufst, woher erfährst Du, was neu herauskommt und woher beziehst Du das?
Oliver: In den USA hole ich meine Stücke meist von kleineren Händlern. Größere Sachen wie den Bird of Prey von Art Asylum kannst Du Dir nicht aus dem USA schicken lassen, weil Du Dich dann am Porto totzahlst. Es gibt aber auch mehrere Großhändler in Deutschland, die diese Sachen vertreiben. Die kennen ihre Abnehmer und von denen erhältst Du regelmäßig Newsletter. Dort schaust Du durch un bestellst vor, was neu herauskommt. Dann wartest Du, dass die irgendwann einmal produziert und endlich einmal ausgeliefert werden. Hier gibt es besonders viel Verzögerungen: Die neue Enterprise gibt es in den Staaten schon, bei uns soll sie eigentlich Ende März kommen. Mal abwarten, ob sie wirklich kommt oder ob es wieder einmal länger dauert.
Ältere Sachen bekommt man natürlich nicht über europäische Händler. Das muss man sich über die USA organisieren. Früher war ich auch oft auf den Börsen in den USA. Dort hast Du oft mal Glück gehabt, dass ein Händler zehn Kisten Star Trek mit 400 bis 500 Figuren hat. Einmal pickte ich mir dort die Highlights heraus und wir machten einen Deal: 400$ bis 500$ und ich konnte alle haben. Ich hab also alle mitgenommen, die schlecht erhaltenen ausgepackt und lose verkauft und den Rest so verschickt. Inzwischen sind die Börsen in den USA aber auch eingegangen und es lohnt sich nicht mehr, dafür noch nach drüben zu fliegen. Seit der Wirtschaftskrise gibt es auch dort ein großes Sterben. Einige meiner Kunden fahren noch immer regelmäßig rüber und haben berichtet, dass es von den klassischen Comic-Läden kaum noch einen gibt und auch kaum noch welche eröffnen.
Das liegt natürlich daran, dass auch bei den Amerikanern nicht so viel Geld übrig ist und auch hier das Internet Veränderungen bewirkt hat. Man muss eben nicht mehr kreuz und quer durch das Land reisen, um seltene Stücke auf einer Börse oder einem Comicladen einzukaufen.

Turon47: Wenn Du bei den Simpsons oder der Big Bang Theory Comic-Buch-Verkäufer siehst, wie sehr kannst Du darüber lachen?
Oliver: Das ist schon teilweise lustig (lacht). Bei den Simpsons gab es die eine Folge, in der sich Burns Homer als Spaß-Äffchen engagiert hat und ist zum Comic-Buch-Verkäufer gegangen und hat sich dort ein ultra-teures Comic zeigen lassen, das er nur zum Spaß vor dessen Augen zerrissen hat. Der hat einen halben Herzinfarkt bekommen. Oder das der Comic-Buch-Verkäufer dann mit dem einzig funktionierenden Phaser auf einer Convention herumrennt: Das sind Sachen, über die man dann schon lachen muss. Teilweise erkennt man sich da auch selbst wieder und ich kann schon darüber lachen. 

Turon47: Wie sieht es eigentlich mit den Tabletop-Sachen aus? Als wir das letzte Mal hier waren, saßen hier Leute ins Spiel vertieft. Versuchst Du damit, neue Kundenkreise zu erschließen oder warum gibst Du ihnen hier die Möglichkeit zu spielen?
Oliver:  Tabletop hab ich irgendwann einmal auf der Spielwarenmesse in Nürnberg kennengelernt. Ich fand die Mischung aus Modellbau und Spiel eine lustige Sache. Inzwischen hat das aber auch ein wenig nachgelassen, was wohl daran liegt, dass die einzelnen Firmen, allen voran die Hauptfirma, am Rad drehen und die Preise dermaßen angehoben haben, dass es eine Preissteigerung von streckenweise bis zu 200 Prozent gab. Das ist kaum mehr tragbar, weil damit der Einstiegspreis für ein einigermaßen brauchbares Set bei 150€ liegt. Da sagen Eltern nunmal ‚Nein‘.

Turon47: Wie lebendig sind die Runden noch?
Oliver: Im Gegensatz zu früher, als wirklich fast täglich gespielt wurde, ist es weniger geworden; vielleicht einmal pro Woche.

Turon47: Sind die Gruppen offen für Neueinsteiger?
Oliver: Daran kann jeder teilnehmen. Im Prinzip kann jeder vorbeikommen und hier spielen. Es kostet nichts und es sind auch keine Bedingungen daran geknüpft, aber als Händler freust Du Dich natürlich auch, wenn die Spieler dann bei Dir einkaufen.

K’olbasa und Turon47: Wir bedanken uns recht herzlich für das Interview!
Oliver: Nichts zu danken!

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K'olbasa beim Verlassen des 'Outpost'
Die Internetpräsenz von Outpost lässt lautet „www.outpost-berlin.de“. Wer bei Oliver über Ebay einkaufen möchte, dem empfehlen wir seinen Shop mit dem Namen „outpost-berlin“. Ansonsten empfehlen wir ortsansässigen Star-Trek-Fans einen Besuch seines Geschäfts in der Berthelsdorfer Straße 13, 12043 Berlin/ Neukölln.

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Samstag, 16. März 2013

"Es wird kein Kriegsspiel"

Star Trek in Berlin und Brandenburg: Im Gespräch mit dem Initiator von Star Trek: Origins, Teil II.

Mit der Rubrik "Star Trek in Berlin und Brandenburg" möchte die Star Trek Tafelrunde "Hermann Darnell" in Potsdam-Babelsberg zeigen, dass die Hauptstadt mit ihrer unmittelbaren Umgebung noch immer ein Zentrum für Star Trek in ganz Deutschland ist. An Havel, Spree und Finow tummeln sich nämlich Spieleentwickler, Sammler, Verkleidungsexperten, Origami-Künstler, Webseitenbetreiber, Fan-Fiction-Autoren, Hörspielproduzenten, Rollenspieler, Leseratten, Ladenbesitzer und Trekdinner, die im Zusammenspiel einen einzigartigen, kreativen und spannenden Schmelztiegel ergeben, der landesweit seinesgleichen sucht. Dieser besonderen Vielfalt zollt die Tafelrunde daher mit einer Interview-Reihe Tribut, in der die spannendsten Projekte, Personen oder Gemeinschaften vorgestellt werden.
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Im zweiten (und letzten) Teil des Interviews mit Werner, dem Projektleiter von Star Trek: Origins, einem Star Trek-Fan-Adventure mit Hauptsitz in Berlin verrät er, wie das Spiel inhaltlich aussehen wird, welche Mechaniken ihm zugrunde liegen und wie ihr dabei helfen könnt, das Spiel fertig zu stellen. Den ersten Teil des Interviews findet Ihr hier.

Origins: Gemeinsam mit der Enterprise ins All
Strifes: Es gibt ja die unterschiedlichsten Fanprojekte im Internet. Von Serien auf Youtube bis hin zu Fanfiction auf diversen Seiten. Wie kamst Du auf die Idee ein Spiel zu machen?
Werner: Gute Frage. Ich glaube meine größtes Problem war, dass mir für eine Youtube-Serie die Schauspieler gefehlt hätten. Wenn ich allein etwas stemmen wollte, konnte es nur ein Spiel sein. Schließlich konnte ich mir auf diese Weise meine eigenen Charaktere basteln und das Schauspieler-Problem war erstmal gelöst. Die Fixierung auf Spiele, insbesondere auf Point-and-Click-Adventures tat dann ihr Übriges. "Judgement Rites" war ein sehr liebevoll gemachtes Adventure, bei dem ich dachte: "Das kannst du auch und du machst das jetzt."

Strifes: Woher stammt Dein Hintergrundwissen für die Storyelemente? Wie kamst Du auf den romulanischen Sternenkrieg als Thema, zumal dieser Konflikt im Kanon nicht sehr breit vertreten ist?
Werner: Ich fand den Irdisch-Romulanischen Krieg sehr spannend, weil das Thema eben noch sehr viel Freiraum bietet. Die Serie war natürlich eine wichtige Grundlage, weswegen ich sie dann mehrere Male gesehen habe. Ich versuche mich schon sehr am Kanon zu orientieren und Widersprüche innerhalb meiner Geschichte zu vermeiden. Memory Alpha war hier eine große Wissensstütze. Der Roman "Was Menschen Gutes tun" aus der ENT-Reihe war auch interessant, obwohl Origins hier eher abweicht. Hin und wieder kam ich aber an Stellen, die sich in die Story des Spiels einbinden ließen.

Strifes: Warum geht es bei Star Trek: Origins um das Thema Krieg?
Werner: Der Krieg ist eines der Spannungselemente der Handlung. Er tritt aber hauptsächlich als Begleiterscheinung auf, quasi als bedrohlicher Hintergrund. Im Spiel selbst geht es um viel mehr - nicht umsonst heißt es “Origins”. Der Plot umspannt verschiedene Themen und Zeiten, spielt aber nun in jenen Jahren, in denen es nicht gut um die Sternenflotte stand und in denen wir ENT einmal anders erleben können. Ein Point-and-Click-Adventure ist eher weniger günstig für Ballerorgien als heutzutage vielleicht das Genre des Egoshooters. Es wird also kein Kriegspiel. Im Adventure ist die Handlung entscheidend und diese dreht sich hauptsächlich um einige besondere Ereignisse während des Konflikts, lehnt sich dabei an den Kanon an und der Spieler wird entscheidende neue Aspekte über die Star-Trek-Geschichte kennenlernen.

Strifes: Gab es andere Spiele die Euer Projekt beeinflusst haben?
Werner: "Perry Rhodan - The Adventure Game" war eines unter vielen Spielen, die mich visuell sehr stark angesprochen haben, gerade auch in Bezug auf Origins. Wir hatten auch zeitweise überlegt, das Ganze in einem Retro-Adventure-Look, also diese frühen Pixel-und-Sprite-Stile, zu programmieren, fanden dann aber nicht so prickelnd, das Ganze nur in einer Auflösung von 320x240 entwickeln zu müssen. Das wäre natürlich schneller zu entwickeln gewesen, aber da hat mir auch mein eigener grafischer Anspruch im Weg gestanden. Der Stil von Perry Rhodan passte für mich ganz gut zu Star Trek.

Strifes: Warum wolltest Du unbedingt ein Star Trek-Adventure machen?
Werner: Das war wohl der Vorbote meines 'Coming-Outs' als Star Trek-Fan (lacht). Ich mochte Star Trek einfach und von daher musste ein solches Projekt auch einfach nur mit Star Trek zu tun haben.

Strifes: Wir hatten bereits das Thema Krieg innerhalb von Star Trek: Origins erwähnt. Welche Elemente enthält die Story noch?
Werner: Ich möchte natürlich nicht zu viel verraten, da die Story natürlich das Kernstück des Spiels ist. Auf unserer Seite findet man Informationen, die über einen Bezug zu den Borg sprechen. Dieser spielt eine wichtige Rolle. Die Romulaner sind mit von der Partie und halten die Enterprise auf Trab. Die Beziehungen innerhalb der ENT-Crew sind ebenfalls entscheidend. Die Handlung spielt zwischen den ENT-Folgen "Terra Prime" und "These are the Voyages...". Es sind eben viele Jahre dazwischen, die Raum dafür geben, die Handlung dorthin zu verlegen. Die Beziehung zwischen Trip und T'Pol hat ja ganze am Ende der vierten Staffel einen Dämpfer bekommen und auch damit wird sich die Story befassen.
Turon47: Ich weiß, nicht ob Du es gelesen hast, aber es gab zur 5. Staffel von ENT einige Vorhaben. Die Crew sollte z.B. auf die Kzinti treffen, Guinan sollte einen Auftritt haben und es gab auch eine Idee bezüglich der Entstehung der Borg-Königin. Habt ihr solche Aspekte in eure Planung miteinbezogen?
Werner: Ich bleibe erst mal dabei, dass wir Bezug darauf nehmen (lacht).

Origins: Brückengefühl garantiert
Strifes: Wie haltet ihr es mit der Lizenz?
Werner: Das war einer der ersten Fragen, die mir neue Mitstreiter des Projekts gestellt haben. Das ist ein ewiges Damokles-Schwert, dass über einem schwebt. Es kann immer passieren, dass die Offiziellen von CBS oder Paramount kommen und sagen: "Ihr dürft das nicht verwenden, die Lizenz liegt bei uns." Das fände ich sehr schade. Wir weisen immer darauf hin, dass die Rechte bei CBS bzw. Paramount liegen. Wir sind ein nicht-kommerzielles Fan-Adventure und wollen niemanden finanztechnisch das Wasser abgraben. Ich habe natürlich auch die Hoffnung dass aufgrund von Abramstrek die alte Serien ohnehin an Wichtigkeit für die Entscheider verloren haben und wir somit das Projekt zu Ende bringen können. Das Risiko besteht natürlich weiterhin und es wäre auch das falsche Signal an andere Fanprojekte mit Star Trek-Bezug und generell an die Fans, zumal es schlechte Werbung für Paramount und CBS bedeuten würde.

Strifes: Woher stammen eure Mitarbeiter?
Werner: Aus ganz Deutschland. Theunis zum Beispiel kommt aus den Niederlanden. Dann haben wir Mitarbeiter aus Berlin, Dresden, Hamburg, Troisdorf und Lilienthal.

Strifes: Was denkst Du über andere Projekte aus dem Trekkie-Bereich, also z. B. über Raumschiff Eberswalde und Ähnliches?
Werner: Ich finde es super. Ich komme nur leider nicht dazu, mir das anzugucken/-hören. Es ist schön zu sehen, wie sich andere Projekte mit und zu Star Trek entwickeln und die Fans ihrer Fantasie freien Lauf lassen.

Strifes: Welche Sprachen werden in das Spiel integriert, mal ganz abgesehen von Deutsch?
Werner: Englisch ist als weitere Sprache geplant.

Strifes: Welche Engine kommt in eurem Adventure für die Programmierung zum Einsatz?
Werner: Wir schwankten lange Zeit zwischen Wintermute und Visionaire. Ersteres ist ein Open-Source-Programm und das andere hat eine kommerzielle Komponente. Eine zeitlang war auch Unity im Gespräch, aber es ist halt eine 3D-Engine und das wollte ich für Origins nicht.

Strifes: Sierra oder Lucas Arts? Welche Spiele hast Du früher gespielt?
Werner: Eher Lucas Arts. Sam and Max und die Indiana-Jones-Spiele haben mich dann doch eher angesprochen. Wobei Leisure Suit Larry (Sierra) auch seinen Reiz hatte (lacht).

Strifes: Auf eurer Seite sieht man wie weit das Spiel in der Produktion ist. Die Dialoge sind noch nicht fertig und Rätsel stehen zu fast 100%. Werden wir bei den Rätseln also eher Minigames sehen?
Werner: Es wird auch dialoglastige Rätsel geben. Im Strukturplan sind die Rätsel ja bereits integriert und dort findet sich für den Dialogschreiber auch der Hinweis "Hier Dialog einfügen!". (lacht) Minigames tauchen zwar ab und an auf. In der Regel hat der Spieler es aber mit Kombinationsrätseln zu tun, die zu lösen sind. Also solche Dinge wie Konsolen reparieren oder Energie umleiten, irgendwo ausbrechen oder Wachen ausschalten etc.

Strifes: Wird es ein für Adventures typisches Inventar geben, in dem der Spieler seine im Spiel gefundenen Gegenstände ablegen und nutzen kann?
Werner: Ja. Ein Tricorder wird ebenfalls nutzbar sein, ebenso wie ein Logbuch, indem die Aufgaben benannt sind. Auch auf das Alles-und-jeden-Scannen wollen wir nicht verzichten. Das ist einfach Star Trek.

Ein Vorgeschmack auf die Benutzeroberfläche

Strifes: Ich habe mir ein paar eurer Bilder auf der Website angesehen und mir fiel eine Frau in einer roten Sternenflottenuniform auf, die für das ENT-Spin-Off dann doch eher untypisch ist. Was hat es mit der Frau in Rot auf sich?
Werner: Das ist eine Szene für einen frühen Moment im Spiel. Das Kapitel heißt "Ein neuer Tag" und ich hatte Theunis damals gebeten mir eine Barszene zu erstellen. Hier wird die Story auch eingeleitet anhand eines Monologs. Das war Theunis erste Zeichnung für das Spiel, die er sehr schnell fertig gestellt hatte und das auch noch in hervorragender Qualität, wie man sieht. Die Zeichnung könnte man im Prinzip ohne Änderungen übernehmen. Warum die Frau hier Rot trägt  hat allerdings keinen besonderen Hintergrund, aber was ich sagen kann: es geht an dieser Stelle um eine Frau (lacht).

Strifes: Wen wird der Spieler spielen? Aus welcher Sicht wird man das Spiel wahrnehmen können?
Werner: Der Spieler wird mehrere Charaktere spielen können. Dazu gehört die Hauptcrew der Enterprise, aber auch andere Charaktere, die vielleicht nicht unbedingt zum Kern der Besatzung gehören. Es gibt zumindest eine Person, die man kennen könnte und deren Präsenz auch einen besonderen Twist innerhalb der Handlung darstellt.
Strifes: Crewman Cutler!?
Werner: Nein!

Strifes: Wie ist die Handlung aufgebaut? Werden wir eine Kapitel- oder Episodenstruktur vorfinden?
Werner: Die Geschichte hat zehn Kapitel und diese bauen aufeinander auf. Es sind mehrere eigenständige Plots, die aber vor dem Hintergrund eines größeren Roten Fadens spielen.

Strifes: Es gibt diverse Adventures, die einen geradezu unüberwindlichen Schwierigkeitsgrad besitzen, weil die Rätsel zu komplex sind? Wie schwer wird das Spiel werden?
Werner: Das ist keine leichte Frage für jemanden, der sich einige dieser Rätsel in langen schlaflosen Nächten überlegt hat. Die Rätsel sollen vor allem glaubwürdig sein. Solche Sachen wie "Benutze Banane mit Springbrunnen" wird es in Origins nicht geben, auch wenn es dazu Überlegungen gab. Wir sprechen hier von Star Trek. Rätseleinlagen á la Monkey Island passen meiner Ansicht nach nicht in ein solches Spiel mit dem vorhandenen Setting. Ich hoffe, wir finden die Balance zwischen kniffligen Rätseln und einem gewissen Spielfluss. Der Spieler soll eben nicht die Maus gefrustet an die Wand werfen, weil ihm etwas unlösbar erscheint.

Strifes: Bist Du eher der Typ, der an schwierigen Stellen in einem Adventure die Komplettlösung nachschlägt oder hast Du dann den Ehrgeiz das Rätsel ohne Hilfe zu lösen?
Werner: Ich glaube, ich habe das bei dem letzten Spiel gemacht, also die Komplettlösung nachzuschlagen. Das war bei "The Book of Unwritten Tales". Ich habe eine Stunde an einer bestimmten Stelle gehangen, die mich so frustriert hat, dass ich schlussendlich nachgesehen habe. Im Nachhinein finde ich das immer schade und habe mich natürlich auch geärgert. Ich nehme mir dadurch auch selbst das Erfolgserlebnis weg, das Rätsel aus eigener Kraft heraus gelöst zu haben. Nur will ich dann eben auch wissen wie die Geschichte weitergeht. Die Zeit ist auch so ein Faktor, der das ganze verkompliziert, da ich ja auch noch arbeite. Die Leute haben heute immer viel weniger Zeit zum Spielen und gerade Adventures sind da eigentlich ein schöner Ruhepol im lauten Gaming-Dschungel voller Ballerorgien und Actionspektakel.

Strifes: In welchen Bereichen der Entwicklung von Origins benötigt ihr noch Hilfe?
Werner: Wir brauchen immer Leute, die Concept-Art machen, also gerade in grafischer Hinsicht tätige Mitarbeiter werden händeringend gesucht. Für die 3-D-Grafik und die Locations werden auch Mitarbeiter gebraucht. Dialoge und Story sind besetzt. Auch in allen anderen Bereichen sieht es ganz gut aus, aber gerade Grafiker fehlen uns.

Strifes: Wie darf sich ein Interessent die Arbeit bei euch vorstellen?
Werner: Frei. Ich kann natürlich den neuen Mitarbeitern keine Bereiche aufzwingen. Wir sind schließlich ein Fanprojekt. Da soll jeder die Sachen machen, die er gern tut. Andernfalls ist die Motivation weg und dann springt man ab. Ansonsten gibt es da als Ausgangspunkt natürlich die Story und die bisherigen Arbeiten zu sehen und dann teilt man sich auf.
Hierfür gibt es aber auch vorher unsere Verschwiegenheitsvereinbarung, damit ich das Projekt nicht am nächsten Morgen in irgendeinem Forum gepostet, wiederfinde. Es steckt schon eine Menge Arbeit in dem Projekt und eine Vorabveröffentlichung der Story wäre schon ein harter Schlag für das Projekt
Wenn das kein Problem ist, die Chemie stimmt und die Was-will-ich-machen-Auswahl getroffen ist, kann der Neuling loslegen.

Strifes: Wie tritt man mit Euch in Kontakt?
Werner: Hauptsächlich über die Emailadresse auf unsere Website. "info[at]startrekorigins.de". Wir nutzen ein Forum zum Austausch, früher für Echtzeit-Konferenzen gern auch mal Skype.

Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview und wünschen euch viel Erfolg für Star Trek: Origins.
Werner: Sehr, sehr gerne! Danke an Euch!

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Wer das Projekt unterstützen oder verfolgen möchte, kann der Face-Book-Gruppe beitreiten, die Seite zu Star Trek: Origins selbst einmal besuchen oder Werner eine Email schreiben unter "info[at]startrekorigins.de". 

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