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Mittwoch, 24. September 2014

Turons Senf zum Mindestalter für Science Fiction

Die Online-Ausgabe der britischen Tageszeitung Daily Mirror ruft seine Leser seit vorgestern zu einer Umfrage der ganz besonderen Art auf:



Nach der vorletzten Doctor-Who-Episode "Listen", in der es um mysteriöse Wesen ging, die nachts unter den Betten unschuldiger Kinder ihr gruseliges Unwesen treiben und die kleinen Racker im Falle eines unvorsichtigen Aufstehens auch schon einmal beherzt an die Waden greifen, fragen sich die Untertanen der Queen, ob Doctor Who überhaupt für Zuschauer im Kindesalter geeignet sei.



Dazu sollte man an dieser Stelle vielleicht das ein oder andere Wort der Erklärung verlieren. Die britische Kultserie wurde erstmals 1963 ausgestrahlt und richtete sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche und die schwarzweiße Premierenfolge mit einer Dauer von fünfundzwanzig Minuten wurde daher um 17.15Uhr im Vorabendprogramm der BBC auf der Insel ausgestrahlt – zu einer Zeit also, in der uns hierzulande schonmal das Sandmännchen beim Herumzappen erscheinen kann.


Seitdem hat sich eine Menge verändert. Im Zuge sinkendem Zuschauerinteresse wurde die Serie nach 700 Folgen, sechsundzwanzig Staffeln und sieben Inkarnationen des Doktors im Jahre 1989 sang- und klanglos eingestellt. Abgesehen von einem wenig populären Filmversuch im Jahre 1996 blieb es lange Zeit viel zu still um die traditionsreiche Science-Fiction-Serie.


Weil so eine Zeit der Abstinenz die Nachfrage erhöht und die eigensinnigen Briten 'ihren Doktor' in der Zwischenzeit endgültig als festen Bestandteil ihres kulturellen Kanons verinnerlicht hatten, kam es im Jahre 2005 endlich zu einer längst überfälligen Neuauflage der Serie.
Aber längst war nichts mehr so wie es einmal war.
Eine neue Autorengeneration verlieh der Hauptfigur eine neue Tiefe, der Sendeplatz war mittlerweile auf 19Uhr emporevolutioniert und eine Folge dauerte mindestens fünfundvierzig Minuten.
Der Reboot war sofort ein durchschlagender Erfolg, der nicht nur im Vereinigten Königreich, sondern auch in den USA (wie man etwa bei der Big Bang Theory zuweilen hören kann), und selbst hierzulande immer mehr Fans dazugewann (wie man etwa an den Kostümen diverser FedCons erkennen kann). Vor allem weibliche Fernsehzuschauer waren von attraktiven späteren Doktorengesichtern wie dem David Tennants oder Matt Smiths heillos in den Bann geschlagen.



Daran aber, dass sich die Serie mittlerweile zur führenden Science-Fiction-Serie weltweit heraufgeschwungen hat, trägt nicht allein der Umstand bei, dass es kaum mehr ernstzunehmende Konkurrenz gibt, sondern auch, dass den Produzenten die heikle Symbiose von Zeitreise-Geschichten und Horrorelementen geglückt ist.

Insofern wirkt die Aufregung, wie sie der "Daily Mirror" mit seinem Umfrageartikel zu erzeugen versucht, doch arg gekünstelt und in ihrer Form lächerlich deutlich an Helen Lovejoys Catchphrase aus den Simpsons angelehnt.



Denn bereits mit der neunten Reboot-Folge "The Empty Child" wurde die Tradition der Sci-Fi-Horror-Serie begründet, als eine untote Kinderleiche, deren Gesicht mit einer Gasmaske verschmolzen ist, über eine Doppelepisode hinweg seine eigene Teenie-Mama stalkte.



Einige Staffeln später zementierte man die unheilige Allianz aus Angst und Faszination mit einer denkwürdigen Folge namens "Blink" um menschenjagende Engelsstatuetten, die ahnungslosen Passanten nach dem Leben trachten, die nicht unablässig und ohne zu blinzeln in ihre Richtung starren.



Keinen Deut besser kam schließlich "Silence in the Library" daher, in der der Doktor und seine Redshirt-Gefährten nicht nur durch eine überdimensionierte Bibliothek bei Nacht schleichen müssen, sondern auch von mehr als nur hühnchenfleischfressenden Schatten verfolgt werden.



So gab es in jeder Staffel bislang die obligatorische Gänsehaut-Episode und bislang hat sich darüber auch noch niemand allzu ernsthaft beschwert. Daher zeugt auch der Artikel im "Daily Mirror" vor allem von drei Entwicklungen:

Nummer #1. Seit dem vergeigten Unabhängigkeitsreferendum um Schottland hat der "Daily Mirror" scheinbar nichts Weltbewegendes mehr zu berichten und sieht sich gezwungen, seine leeren Seiten mit an den Haaren herbeigezogenen Aufmachern zu füllen.

Nummer #2. Die Presselandschaft jenseits des Ärmelkanals ist nicht mit der ausgewogenen Berichterstattung unserer Breiten zu vergleichen und längst hat sich das, wofür die Bildzeitung hierzulande belächelt wird, auf den Britischen Inseln zum allgemeingültigen Standard entwickelt.

Nummer #3. Dem Kurznachrichtendienst Twitter wird von Journalisten viel zu viel Beachtung geschenkt, denn der Artikel fußte wohl vor allem auf Tweets wie diesem hier:



Um die eigentliche Frage zu beantworten, wie kindgerecht Doctor Who tatsächlich ist, nur soviel:
Längst ist die britische Kultserie ihren Kinderschuhen entwachsen und nachdem der Versuch, mit Torchwood eine erwachsene Serie mit einem Monopol auf ältere Zuschauer zu senden durch die Absetzung dieses Spinoffs nicht von Erfolg gekrönt worden war, muss die Serie eine große Bandbreite von Zuschauern befriedigen. Die Verschiebung der Sendezeit von anfangs 17.15Uhr auf später 19Uhr und mittlerweile sogar 20.15Uhr birgt bereits einen deutlichen Hinweis für besorgte Eltern, ab welchem Alter man eine entsprechende Serie sehen darf. 
Und dann gibt es noch immer Trailer mit Hinweisen zur Information für alle jene Erziehungsberechtigten, denen die Schlafzeiten ihrer Kinder nicht ganz so wichtig sind.



Spätestens an dieser Stelle kann man sich natürlich schon einmal zu Recht fragen, was der ganze Schmuh eigentlich mit "Star Trek" zu tun haben könnte, dem sich dieser Blog ja eigentlich verschrieben hat.
Tatsächlich geht es um eine größere Frage, die immer wieder an uns herangetragen wird. Ab welchem Alter darf man Kinder Science Fiction, beziehungsweise "Star Trek" ansehen lassen?

Dabei bleibt natürlich anzumerken, dass Science Fiction nicht gleich Science Fiction ist und Star Trek nicht gleich Star Trek.

So verwundert es mich beispielsweise kaum, dass sich Star Wars bereits unter Kindergartenkindern so großer Beliebtheit erfreut, denn in den Filmen und Animationsserien geht es so plump um den Kampf zwischen Gut und Böse, dass der Vergleich mit Märchen nicht allzu weit hergeholt ist. Für die Erlebens- und Verstehenswelt von Kindern ist der "Krieg der Sterne" daher tatsächlich geeignet um von Kindern in seiner Grundanlage verstanden zu werden.



Insofern steht das Franchise auch nicht in direkter Konkurrenz zu Star Trek, das seinerseits eine Nische in einem philosophischen und intellektuellen Zugang zu Science Fiction sucht. Da Kinder erst ab zehn Jahren überhaupt eine Zeitvorstellung entwickelt haben, die ihnen ermöglicht, das Konzept von Science Fiction, Zeitreisen und Zukunft zu verstehen, ist es so unangebracht wie sinnfrei, sie vorher damit in Berührung zu bringen.



Was aber auch nicht bedeuten soll, dass Kinder unter zehn noch kein Star Trek sehen dürfen. Tatsächlich tragen hier die Eltern die Verantwortung zu entscheiden, was sie für geeignet halten, um es gemeinsam mit ihren Kindern zu sehen. So kann etwa "Kennen Sie Tribbles?" durchaus auch vorher angesehen werden, während eine Folge wie "Die Verschwörung" nicht umsonst auf den Schnitttischen der amerikanischen Zensur gelandet ist (wie man in "Kraft der Träume" erkennen kann).



Es muss bei näherem Hinsehen wohl nicht weiter erklärt werden, dass der Xindi-Handlungsbogen bei "Enterprise", die Dominion-Kriege bei "Deep Space Nine" oder die Ermordung Admiral Marcus' in "Into Darkness" nicht unbedingt für Vorschulkinder oder Zweitklässler zu empfehlen sind. Ja selbst die Star-Trek-Trickfilm-Serie TAS sollte man nicht einfach gedankenlos seinen Sprösslingen vorsetzen, denn bereits die damaligen Produzenten waren sich nicht darüber einig, ob sie da Erwachsenenunterhaltung oder eine Kindersendung fabriziert hatten.


Das Zauberwort heißt im Endeffekt also Eigenverantwortlichkeit der Eltern, denn egal ob Doctor Who, Star Trek oder irgendeine andere Science-Fiction-Serie gilt:
Es kommt darauf an, dass sich Eltern vorher selbst einmal ganz genau ansehen, welche Folgen für ihr Kind geeignet sind und welche nicht. Altersfreigaben, Sendezeiten und Episodenlänge sind geeignete Indikatoren dafür, was man dem eigenen Zögling in welchem Alter zumuten kann.
Diese Verantwortung für die eigenen Nachkommen auf einen Fernsehsender wie BBCTele 5 oder ZDFneo zu schieben, ist mehr als scheinheilig, zumal Kinder um viertel Neun vor der Glotze nix mehr zu suchen haben.


Sonntag, 24. August 2014

Doctor Who im Kino und die Tafelrunde war dabei

The doctor goes "Into darkness".
Zumindest wird er das in der nächsten Woche tun (oder so ähnlich) in der zweiten Folge von Doctor Who.
Am gestrigen Samstag startete die mittlerweile 8. Staffel der Neuauflage bei der britischen BBC und auch wenn es überrascht, füllt dieses Ereignis in deutschen Großstädten ganze Kinosäle (insgesamt knapp 25)!

Augenbrauen sind dieses Jahr IN
Die Tafelrundenmitglieder Kalami, Turon, Robin, Lutz und Miri fanden sich im Cinestar Berlin am SonyCenter ein, um gemeinsam mit hunderten Fans die Hochzeit des britisches SF-Fernsehens zu zelebrieren. V`Nai saß zeitgleich ein paar Straßen weiter  im Cinemaxx - gut, dass wir so hervorragend planen können ;-)
Die Folge des gestrigen Abends "Deep breath" spielte im viktorianischen London und präsentiert (ohne zuviel verraten zu wollen) alte Bekannte, eine moralische Keule und einen T-Rex mit Atemproblemen.
Dies hier soll keine Inhaltsangabe werden, deshalb nur so viel: mir erschien die Folge etwas holprig. Dass der Doctor nach seiner Regeneration noch nicht auf der Höhe ist, haben wir bereits zuvor erlebt. Dieses Mal sind es eben nicht die neuen Zähne sondern ein schottischer Akzent und graue Haare *shocking* an die er sich gewöhnen muss...
Quelle: doctorwhotv, Jenna Coleman, Peter Capladi und Samuel Anderson
Gleichzeitig muss sich seine Companion Clara darüber einig werden, ob sie den Doctor auch nach seiner Umwandlung weiterhin begleiten möchte. Hier wurde es langsam frustrierend: Als geneigter Zuschauer mit Zugang zu den Nachrichten weiß ich, dass Clara für den Rest der Staffel dabei sein wird - also get on with it! Nachdem dann doch noch der Antagonist der Episode besiegt wurde gibt es noch den Versuch des Drehbuches, den Übergang von einem Doc zum nächsten versönlicher zu gestalten. In der Manöverkritik waren nicht alle mit diesem Kniff einverstanden. Für Turon etwa war das nochmalige Auftauchen des vorigen Doctors unötig, ich wiederum brauchte es, um zu wissen dass wir uns immernoch im selben Serienversum bewegen. Sei´s drum, Peter Capaldi wird einen famosen Doctor abgeben - er selbst sagte immer wieder in Interviews, dass er sich freut wie ein Schneekönig auf seine neue Aufgabe. Ich nehme ihm seine kindliche Begeisterung über die Castingentscheidung durchaus ab.
Jedoch frage ich mich, ob die Neuauflage von Doctor Who nicht mittlerweile ihren Zenit überschritten hat? Hatte der Doctor bereits seinen "Jump the shark"-Moment? Turon, Thema für Dich?
Gegen die Eleganz und Geradlinigkeit des vorletzen Doctors wirkt alles was danach kommt nur noch wie eine unnötige Überspitzung *mehr Dramatik please*. Damit meine ich nicht nur die Spielweise von David Tennant sondern auch der Handlungsbogen und die Inszenierung (maßgeblich gesteuert) durch den Ausführenden Produzenten Russel T Davies.
Quelle: whatculture.com, rechts: NICHT der T-Rex mit Atemproblemen
Mal sehen, ob der neue, ältere Doctor (er hat graue Haare) endlich wieder einen eigenen Stil entwickeln kann, der nicht nur wie der alte auf überhöhter Umdrehungszahl wirkt...
Ohne Zweifel wird die BBC den Gaul weitertreiben bis über die Schmerzgrenze hinaus. Aber da wir - um bei der Hai-Metapher zu bleiben - gerade einmal die Startrampe um wenige Millimeter verlassen haben, bleibt diesem Gaul noch reichlich Zeit.
Bleibt die Hoffnung für die deutschen Fans, irgendwann doch noch in den Genuss einer legalen Free-TV-Ausstrahlung zu kommen. Dies war bisher nur für eine handvoll Episoden der ersten Staffel im Jahr 2008 möglich. Allein die Tatsache, dass ein Staffelauftakt 20 Kinosääle in Deutschland füllt, sollte doch irgendeinen TV-Verantwortlichen auf Ideen bringen? Aber das ist ein anderes Thema...
Für alle, die auch andere Möglichkeiten gefunden haben Doctor Who zu verfolgen: Nächste Woche geht es am Sa, 31.08. um 19:30Uhr bei der BBC weiter mit "Into the Dalek".

Samstag, 1. März 2014

Star Trek Comics

Es ist ja nicht so, dass wir noch nie über den großen Bereich des Mediums Comic hier berichtet hätten. Ich erinnere mich da an die fabelhafte Rezension unseres Strifes zum Comic der Vorgeschichte von Into Darkness aus dem Mai des letzten Jahres. Auch kann ich mich noch gut an eine Rezension Turons aus dem Jahre 2012 erinnern, in welchem er das Crossover zwischen Star Trek und Dr. Who in seiner ganz eigenen Art anlysierte.
Quelle: comicsalliance.com
Nun bin ich nicht nur Sammler alles möglichen Star Trek Merchandising, ich bin auch Comic Liebhaber. So bin ich mit den liebevollen kleinen Figuren aus dem Mosaik groß geworden, habe mit Dig, Dag und Digedag die Welt und den Weltraum erobert und bin natürlich stolzer Besitzer aller Asterix Bände, auch wenn der bisher nie im Weltraum war, dafür aber im Land Scottys -  Schottland.

Quelle: ComicCombo
Quelle: asterix.com
Was liegt da also nicht näher, dass ich irgendwann auch über Star Trek in Comicform gestolpert bin? Mittlerweile habe ich einen wahren kleinen Schatz an alten und neuen Star Trek Comics angehäuft. Schon lange hatte ich die Idee so etwas wie eine kleine Datenbank für die Hefte zu entwerfen. Doch da stolperte doch neulich jemand über unseren Blog der genau diese Idee hatte und was noch viel großartiger ist, er hat diese Idee in Form eines Blogs schon längst umgesetzt!
Meine Empfehlung soll also heute dem Blog von Frank gelten, verbunden mit einem großen Dankeschön für die Inspiration durch dieses umfangreiche Wek!

Hier geht es zu seinem Blog: Star Trek Comics
Unbedingt Ansehen!

Dienstag, 14. Februar 2012

Assimilation² oder Abzocke² - Turons Senf zum Who/Trek Crossover

Da dieses Comic noch nicht erschienen ist, habe ich es mal hier statt auf meinem Block angesprochen.

Das Star-Trek-Universum hat viele Facetten. Und viele Fans. Viele verschiedene Fans, die verschiedene Dinge mögen.
Die einen sympathisieren beispielsweise am meisten mit der klassischen Serie, die einen Meilenstein in der Fernseh- und Science-Fiction-Geschichte bildet. Andere bevorzugen "Das nächste Jahrhundert", mit dem sie aufgewachsen sind. Wiederum andere sind fasziniert vom Kriegsgeplänkel oder Seifenopercharakter in "Deep Space Nine", während merkwürdigerweise das Gros der weiblichen Fans "Voyager" zu bevorzugen scheint.
Nur ein unerschütterlicher Haufen besonders hartnäckiger Fans zählt hingegen 'Enterprise' zu seinen Favoriten.
Was nach den ersten beiden vergleichsweise drögen Staffeln nachvollziehbar erscheint, verliert jedoch ab der dritten, endgültig aber mit der vierten Staffel an Gewicht, denn ab diesem Zeitpunkt begann die Serie tatsächlich, Fahrt aufzunehmen. Augments, Spiegeluniversum und Augment-Klingonen!
Direkt schade, dass 'Enterprise' unmittelbar danach abgesetzt wurde.
Schließlich bargen die Pläne für die fünfte Staffel, die im Jahr 2005 gedreht worden wäre, einiges an Potential:
Die Frühgeschichte der Föderation und der Weg in den Krieg zwischen Erde und dem Romulanischen Sternenimperium sollten genauso skizziert werden wie ein erster Kontakt mit den aus TAS mehr oder weniger bekannten Kzinti.
Personen wie die Borg-Königin oder Flint sollten genauso ausgebaut werden wie serieneigene Charaktere wie der "Future Guy" oder Shran (der sogar in die Brückencrew integriert werden sollte).
Am abenteuerlichsten war allerdings ein Vorschlag von Russell Davies, einem walisischen Produzenten, der zu dieser Zeit mit der Neuauflage eines britischen Serienklassikers beschäftigt war: Doctor Who.
Davies schlug ein Crossover zwischen beiden Serien vor, das auch bei den Produzenten in den USA auf offene Ohren stieß:

" [...] back in 2004, a Doctor Who/Star Trek crossover was seriously on their list of plans, until 'Enterprise' was axed."

Meine (zugegebenerweise recht freie) Übersetzung:

"[...] damals, im Jahr 2004, spielte ein Doctor Who/ Star Trek Crossover eine ernsthafte Rolle in ihrer Planung, bis Enterprise schließlich doch abgesetzt wurde."

Eine solche Zusammenarbeit wäre durchaus von beiderseitigem Nutzen gewesen. Die junge Neuauflage der britischen Kultserie hätte genauso von der Publicity auf dem US-Fernsehmarkt profitieren können, wie die vom Damoklesschwert der niedrigen Einschaltquoten bedrohte Serie.
Doch Pustekuchen!
Zu diesem mutigen Gemeinschaftsprojekt ist es auf der Leinwand nie gekommen.
Doch sieben Jahre später schickt sich ein Comic etwas verspätet an, diesen Missstand zu korrigieren:



Bildquelle: bleedingcool.com

Natürlich bleiben da widerwillige Wortmeldungen aus den diversen und so verschiedenen Star-Trek-Lagern nicht aus. Auf den Kommentaren bei trekmovie, verschiedenen Facebookseiten oder Trek bbs kann man abwechselnd lesen, dass statt TNG die klassische Serie oder Deep Space Nine viel besser geeignet gewesen wären, um den Rahmen für dieses Gastspiel der besonderen Art zu bieten.
Andere vergleichen das mutige Werk als eine ebenso wertvolle Kombination wie die von Lachs mit Erdnussbutter (trekmovie Beitrag I, Kommentar #65), Fischstäbchen mit Vanillesoße (trekmovie Beitrag I, Kommentar #80, allerdings müsste es korrekt "fish fingers" statt "fish sticks and custard" heißen) oder Bier mit Wein (trekmovie Beitrag II, Kommentar #41).
Dabei sind solche "Kreuzungen" keine Erfindung aus dem Nichts. Bereits seit 1982 gibt es einen inoffiziellen Doctor-Who-Roman, der beide Universen zusammenführte. Nicht zu vergessen sind auch die Comics, in denen Star Trek eine Symbiose mit der 'Legion of Superheroes' oder den X-Men einging.



Bildquelle: memory-alpha.org

Andere viel kritisierte Aspekte des Comics sind in meinen Augen aber nur logisch und konsequent.
So werden die Cybermen neben die Borg gestellt - ein Eindruck, der sich mir ohnehin in der Episode "Army of Ghosts" aufdrängte. Eine nette Geste, zumal die Cybermen bereits zweiundzwanzig Jahre vor den Borg im Schwarz-Weiß-Fernsehen zu sehen waren und damit die Ursprungsidee wohl eher diesseits des großen Teiches zu suchen ist.
Ein weiterer häufiger Kritikpunkt, nämlich die Auswahl TNGs als Handlungsort, ist ebenfalls nur logisch, denn als die erste Doktor-Who-Serie 1989 eingestellt wurde, hatte die Neuauflage von Star Trek auch im britischen Fernsehen bewiesen, dass sie längst neue Standards für Science Fiction gesetzt hatte. Auf der Insel erfreute sich die runderneuerte Star-Trek-Serie großer Beliebtheit, wie man etwa im Interview mit Noel Clarke erahnen kann, der mittlerweile in beiden Franchises seinen Platz gefunden hat.
Doch während Star Trek es in der Folgezeit versäumte, sich entscheidend weiterzuentwickeln (in den verschiedenen Serien gleichbleibende Konzepte, die gleichen Produzenten, zu oft die selben Ideen), gelang mit der 2005er Neuauflage von Doctor Who nicht nur ein fulminanter Neustart, sondern auch ein von cleveren, aufeinander aufbauenden Geschichten am Leben gehaltenes modernes und spannendes Format.
Eine Rückbesinnung auf TNG ist daher eher als Geste zu verstehen; ein respektvoller "tip of the hat", wie Briten zu sagen pflegen.
Darüber hinaus ist "Assimilation²" nicht nur, wie in den Kommentaren gern behauptet wird, eine fixe Idee, die der Anhäufung von Bargeld dienen soll, denn der verantwortliche Comicbuchverlag IDW ist langjähriger Inhaber der sicherlich nicht gerade für ein Apfel und ein Ei verhökerten Rechte für Star Trek und Doctor Who. Außerdem hat er mit den Gebrüdern Tipton ein bewährtes Team von Storyschreibern, die an diesem Projekt ebenfalls mitbeteiligt sind. David und Scott glänzen zudem vor allem dann, wenn sie in der Lage sind, etwas außerhalb des normalen Star-Trek-Universums tätig zu werden - nicht von ungefähr war das im fiesen Parallel-Universum angelegte "Spiegelbilder" ihre bislang beste Arbeit.

Damit sind wir allerdings auch schon bei den Gegenargumenten angekommen, denn die Tiptons haben nicht nur gute Arbeiten abgeliefert. "Countdown", "Tor zur Apokalypse" oder "Spock" waren nicht unbedingt die größten Machwerke aus der Feder Tiptons und es bleibt nur zu hoffen, dass ihnen die Gratwanderung gelingt, ein Comic zu schaffen, in dem die TNG-Crew gleichberechtigt neben einem so präsenten Charakter wie dem Doktor stehen kann. Immerhin suggeriert das Cover bereits jetzt, dass es ein Who-Abenteuer wird, in dem Star Trek nichts weiter als ein nettes Setting ist.
Zudem hat es im Who-niverse bereits mehrere Anspielungen auf Star Trek gegeben, die letztere Franchise eindeutig als fiktional brandmarkten ("Empty Child", "Closing Time" oder "The God Complex") - ein Umstand, der nicht gerade dafür spricht, dass beide Welten so einfach miteinander verbunden werden können.

Photobucket

Bildquelle: eigens erstellter Screenshot

Am schlimmsten wiegt jedoch, dass Matt Smith den Doktor verkörpert, der auf die Enterprise-D reisen wird. Es trifft nicht von ungefähr den allgemeinen Konsens, dass der zehnte Doktor, verkörpert von Neil, ähm David Tennant, die bessere Wahl gewesen wäre, zumal er bereits mit Patrick Stewart für eine BBC-Adaption von "Hamlet" zu sehen war.



Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass auch Cross Cult trotz der mangelhaften Absatzzahlen bei Star-Trek-Comic-Verkäufen dieses besondere Crossover dem Deutschen Leser zugänglich macht, denn die gleichen Argumente, die bereits 2005 CBS zu einer Kooperation mit der BBC hätten bewegen sollen, kann man auch hierzulande nicht von der Hand weisen:
Doctor Who entstaubt das träge Star Trek ein wenig, während Star Trek im Gegenzug der zu Unrecht noch immer als schrullig verschrienen britischen Serie wohlverdientes internationales Flair zukommen lässt. Es könnte ein Comic-Highlight werden, das mehrere potentielle Käuferschichten anspricht. Ein Comic - also keinen Kanon, den man auf Teufel-komm-raus vor Unreinheiten bewahren muss.

Donnerstag, 5. Januar 2012

Neue Verpflichtungen für Star Trek XII

Laut Trekmovie hat J.J. Abrams zwei neue Schauspieler für seine Version von Star Trek gecastet. Zum einen, Miri wird es freuen, Noel Clarke. Zu sehen war er unter anderen im Remake von "Doctor Who".
Der Andere Schauspieler ist der Engländer Benedict Cumberbatch. Zu sehen war er zuletzt in der BBC Neuverfilmung als Sherlock Holmes. Außerdem soll er eine Rolle im HOBBIT haben.
Bild: herr-der-ringe-film.de

Und noch eine britische Darstellerin wurde verpflichtet, Alice Eve. Da gibt es doch eine gewisse Ähnlichkeit...mit wem noch mal?
Bild: periscope-the-magazin

Und hier das Original:
Bild: trekcore.com