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Samstag, 18. Januar 2020

Die Tafelrunde bei der Premiere von "Star Trek: Picard" in Berlin


Einleitung.

Der 17. Januar wird wegen der Datumsschreibweise 17.01. gemeinhin als "Star-Trek-Tag" gefeiert. Im Jahr 2020 ist dieser im wahrsten Sinne des Wortes ein absoluter "Friday for Future", denn die deutsche Fan-Landschaft erfuhr eine besondere Ehrung, indem nach Los Angeles und London die Bundeshauptstadt Berlin als finale Station der weltweiten Picard-Serien-Premierentour ausgewählt wurde. In diesem Rahmen fanden nicht nur Patrick Stewart und der Großteil der Hauptbesetzung der neuesten Star-Trek-Serie den Weg nach Deutschland, sondern auch zahlreiche Produzenten wie Kirsten Beyer, Akiva Goldsman, Michael Chabon und Alex Kurtzman. Die Star-Trek-Tafelrunde "Hermann Darnell" war - wie viele andere einheimische Fans auch - eingeladen, diesem ganz besonderen Ereignis beiwohnen zu können. Weil es schnell eine Vielzahl verschiedener Berichte zum selben Ereignis gibt (zum Beispiel hier oder hier) wollen wir an dieser Stelle einen etwas anderen, persönlicheren Einblick in die Veranstaltung geben.


Das Promo-Shuttle.
Viele Stunden vor dem Beginn der Premiere im Berliner Zoopalast galt unsere Aufmerksamkeit zunächst einem ganz anderen Ziel:
Der Mercedes-Benz-Platz bildete nämlich (nach Stationen in Großbritannien, Paris und Oberhausen) die achte und vorletzte Station des Promo-Trucks zur neuen Amazon-Serie "Star Trek: Picard" und war ein echter Hingucker. Auf seiner Ladefläche lud nämlich ein Shuttle-Nachbau dazu ein, den dazugehörigen Trailer im Vorbeiflug mitzuerleben.
Da es allerdings in der Natur eines solchen Trailers liegt, ein möglichst breites Bild einer solchen Serie abzubilden, fiel dieser 'Flug' ein wenig holprig aus. Zu oft wollten die Bewegungen des Shuttles nicht so recht zum Gezeigten passen und die wenigen Weltraumszenen, die einen solchen Aufwand rechtfertigten, wechselten sich zu schnell mit Dialogen ab, in denen die rasanten Manöver zumeist etwas zu dick aufgetragen wirkten.
Daher war der größte Lohn dieses Shuttleritts (neben der Tatsache, dass wir die ersten waren, die diese Reise in der Bundeshauptstadt unternahmen) das Picard-Schlüsselband, das alle willigen Weltraumfahrer für ihre Teilnahme erhielten.
Wir machten uns schließlich wieder in den Berliner Westen auf, während der Truck in der nächsten Woche zu seiner letzten Station im italienischenn Turin aufbrechen wird.


Vor dem Zoopalast.
Die so oft triste Hauptstadt präsentierte sich ob des Besuches der hohen Star-Trek-Prominenz von ihrer besten Seite. Bei strahlendem Sonnenschein legten die vielen Plakate, Aufsteller und Banner vor dem altehrwürdigen Lichtspielhaus den vielen Passanten vor der Gedächtniskirchen ein Zeugnis darüber ab, wie wichtig der deutsche Markt für Streamingdienste wie Amazon Prime Video und Star Trek als solches sein muss.
Dementsprechend begannen sich bereits am Mittag die ersten Fans vor dem Eingang zu sammeln.
Miri zum Beispiel, die in der Hoffnung, am Ort des Geschehen noch Eintrittskarten erwerben zu können tapfer der klirrenden Kälte trotzte. Oder Erik, der sich nicht nur in eine besonders festliche Ausgangsuniform geworfen hatte, sondern gar seine Mutter zu diesem Ereignis mitbrachte. Oder der Familienvater René aus Potsdam, der für die Chance Patrick Stewart in Person zu sehen an den Absperrgittern ausharrte.
Je dunkler es wurde, desto mehr Menschen fanden sich ein. Wo sich anfangs ein paar hartnäckige Fans mit einigen neugierigen Touristen mischten, begannen sich schließlich mehr und mehr Schaulustige an den Toren des Zoopalastes zu drängen.
Und doch blieb die Atmosphäre entspannt. Vom Aufbau über die Security bis hin zu den Organisationskräften herrschte eine angenehme Atmosphäre, wodurch es der ein oder anderen Angestellten des Zoopalastes selbst überlassen blieb, die zum Teil weit angereisten Besucher mit dem besonderen Konzept der vielgerühmten Berliner "Herzlichkeit" vertraut zu machen.


Der rote Teppich.
Ohne Frage war Patrick Stewart der Star des Abends, dem jeder der anwesenden Pressevertreter im Vorraum des Kinos seine Fragen stellen wollte. Wie sollte sich der Vertreter eines kleinen Star-Trek-Blogs in dieser medialen Ellenbogengesellschaft durchsetzen können?
Nun, mein Plan war so einfach wie genial: Statt die Schauspiellegende mit einer weiteren Star-Trek-Uniform zu bedenken, fiel meine Wahl auf ein Shirt seines Lieblingsvereins Huddersfield Town, von dem ich mir erhoffte, dass es genug Aufmerksamkeit erregen würde, um Patrick Stewart wenigstens für ein paar Fragen in meine Nähe locken zu können. Zusätzlich spielte mir in die Hände, dass der Garderobenständer direkt neben mir positioniert war und einen Stopp somit unvermeidbar schien.
Doch als der 79jährige endlich das Kino betrat, war die Enttäuschung groß. Abgeschirmt von Begleitern und Security-Kräften lief er an der ersten Presse-Station vorbei, ohne sie überhaupt sehen zu können. Den Garderobenständer ignorierte er genau wie jeder andere Darsteller, der von der klirrenden Kälte Berlins geschockt seine wärmende Bekleidung lieber für sich behielt.
Zudem waren - abgesehen von Bastian Pastewka - kaum einheimische prominente Star-Trek-Fans zugegen. Das ermöglichte jedoch, sich vor allem auf die neuen Darsteller konzentrieren zu können, die von nun an das Star-Trek-Universum bereichern würden. So gelang es mir als erstem, Isa Briones zum Geburtstag zu gratulieren, von Jeri Ryan zu erfahren, dass sie kaum eine Beziehung zu Deutschland hegt (auch wenn sie in München geboren wurde) oder von (der absolut fantastischen!) Michelle Hurd zu hören, dass sie die Hauptdarstellertruppe liebevoll als ihre 'Motley Crew' (zusammengewürfelten Haufen) zu bezeichnen pflegt.


Um nicht zum tausendsten Mal die selben Fragen zu stellen, wie die Kollegen vor und nach mir, versuchte ich gezielt spezifische Informationen aus den Anwesenden herauszukitzeln. So verriet Kirsten Beyer auf meine Frage, ob der Kanon für sie als Autorin eher hinderlich oder förderlich sei:

"Es hilft unglaublich. Der Kanon ist für uns viel mehr als nur bloße Fakten; es ist stattdessen ein ganzes Universum das erschaffen wurde. […] Es verleiht dem was wir tun so viel Reichtum, Tiefe und Komplexität mit der wir arbeiten können. Wir haben all diese frei verfügbaren Spielzeuge, Charaktere und Personen, mit denen wir in diesem Universum herumspielen können. So kann der Kanon einerseits inspirieren, während er andererseits Grenzen setzt, die man definitiv benötigt, aber manchmal ist der Kanon, der über einen Zeitraum von fünfzig Jahren von verschiedenen Personen geprägt wurde, einfach auch mit sich selbst im Widerspruch.
An diesem Punkt muss man entscheiden, wie man seine Geschichte am besten erzählen möchte, sodass es notwendig sein kann, sich von manchen spezifischen Vorgaben zu lösen. Doch solang man mit dem Herzen dabei ist und mit dem Rahmen vertraut ist, ist der Kanon nichts, was hinderlich ist."


Alex Kurtzman hingegen wies im Gespräch jegliche Verantwortung dafür, dass die Short Treks in Deutschland erst so spät verfügbar sind, von sich:

"Ich weiß, dass das eine Riesenenttäuschung ist. […] Früher oder später werden sie aber auch Netflix laufen. Auch wenn das natürlich sehr spät ist, liegt es in der Verantwortung von Netflix. […] Mit Amazon haben wir noch nicht darüber gesprochen, Short Treks zu produzieren, aber es würde mich freuen, sie gemeinsam mit Amazon zu verwirklichen."


Schließlich gelang es mir auch Evan Evagora zur Wahrnehmung seiner Figur Elnor im Internet zu befragen:

"Ich glaube, das Internet hat mich zum 'Weltraum-Legolas' - also einem 'Weltraum-Elf' getauft, aber ich habe begonnen, diesen Spitznamen zu akzeptieren."

Zum Unterschied seiner Darstellung eines Romulaners im Gegensatz zu vorherigen Auftritten der Spezies ergänzte er:

"Die Romulaner wurden lange Zeit in einem recht negativen Licht betrachtet, vor allem weil sie die Feinde der Föderation waren. Elnor stellt diese Wahrnehmung auf den Kopf und zeigt uns Aspekte der romulanischen Kultur, die wir nie zuvor gesehen haben."


Die Fragerunde.
Im Kinosaal spitzte sich schließlich die Stimmung zu. Während der offizielle Zeitplan längst keinen Bezug mehr zur Realität aufweisen konnte, begann sich das Kino zu füllen - auch mit jenen Fans, die bislang geduldig in der gnadenlosen Kälte vor dem Zoopalast ausgehalten hatten.
So konnten auch Miri, Erik und René die Stürme der Begeisterung miterleben, als die Darsteller sich erneut dem Publikum stellten, um in einer lockeren Fragerunde unter der Moderation von Johanna Klum Auskunft über die Serie zu geben. Neben Patrick Stewart, der den Großteil der Aufmerksamkeit auf sich zog, waren zudem seine Kollegen Jeri Ryan, Jonathan Del Arco, Michelle Hurd, Isa Briones und Evan Evagora auf der Bühne anwesend. Ergänzt wurde die illustre Runde um Kirsten Beyer, Michael Chabon, Alex Kurtzman und Akiva Goldman, die gleichsam munter aus dem Nähkästchen plauderten. Dabei konnten die Fans erfahren, wie und warum sich Stewart zu einer Wiederaufnahme seines Charakters in Serienform bewegen ließ, erhielten einen Einblick in die Bedingungen, die Stewart zur Erscheinungsform seiner Serie stellte und erfuhren Näheres zu den anderen Darstellern, wobei das spontane Geburtstagsständchen des gesamten Raumes für Isa Briones zu den emotionalen Höhepunkten zählte.
Besonders spannend war schließlich jener Augenblick, in dem das Publikum die Möglichkeit erhielt, seine Fragen zu stellen. Neben Ausführungen zum Hund in der Serie, der Relevanz von Raumfahrt oder der Vorstellung der deutschen Synchronstimme Isa Briones' bot es mir die Gelegenheit nachzuholen, was mir im Pressebereich verwehrt blieb und konnte eine Frage stellen, die mir besonders am Herzen lag.
Nachdem TNG eine weltoffene Serie war, die in bester Science-Fiction-Manier die Zeitumstände um den Mauerfall und den Zusammenbruch des Ostblocks wiedergab, würde die neue Picard-Serie ebenso eine Zeit abbilden, in der die Welt zunehmend auseinanderbricht?
Darauf antwortete Michael Chabon:

"Die kurze Antwort wäre: ja. Die Probleme der Gegenwart abzubilden ist eine Tradition Star Treks, das bis zur Originalserie zurückreicht. Natürlich reflektiert jede Serie und jede Form der Kunst die Zeit, in der es entstanden ist, doch Star Trek tat dies von Beginn an absichtlich und nicht durch Zufall oder im Anbetracht der Umstände. Uns beschäftigt natürlich auch der aktuelle Zustand unseres Planeten und unweigerlich schlagen sich unsere Gefühle auch in unserem Verständnis für die Charaktere und die Umstände, in denen sich unsere Charaktere wiederfinden, nieder. Und das hoffen wir, bleibt bestehen. Wenn man sich heute Episoden der Originalserie oder von TNG ansieht, bewirken sie noch immer eine Reaktion auch wenn die Themen, mit denen sich die Autoren damals vor fünfzig oder dreißig Jahren befasst haben, längst Vergangenheit sind. Ein gutes Beispiel dafür wäre etwa die TOS-Folge 'Bele jagt Lokai'. So ist auch unsere Hoffnung, dass das, was wir hier machen, noch in fünfzig Jahren eine ähnliche Wirkung auf jene Personen haben, die sie sich ansehen."

Patrick Stewart war es ein persönliches Anliegen zu ergänzen:

"In einigen Tagen werde ich kein Europäer mehr sein. Ich bin betroffen, schäme mich, und bin wütend, dass meine Heimat beschlossen hat, die Europäische Union zu verlassen. Es ist eine Schande und ich entschuldige mich dafür."

Unter stehendem Applaus honorierte der Saal die Äußerungen und auch wenn Michelle Hurds anschließende Äußerungen, sich gleichermaßen beschämt über die aktuelle Politik in ihrer (amerikanischen) Heimat zu fühlen, ein wenig untergehen, blieb dies einer der denkwürdigsten Momente dieses großartigen Abends.

Auch außerhalb des Hauptsaals: Die Picard-Crew versuchte allen Anwesenden gerecht zu werden
Das Screening.
Nachdem sich die Darsteller und Produzenten unter tosendem Applaus verabschiedet hatten, begann die Vorführung der ersten drei Episoden jener Serie, die erst am nächsten Freitag ausgestrahlt werden wird.
Natürlich werden wir uns hüten, hier die Vorfreude der Fans durch Spoiler zu beeinträchtigen.
Daher nur so viel:
In einem Saal voller Star-Trek-Fans war kein unzufriedenes Gesicht zu erkennen. Im Gegenteil; es gab Szenenapplaus, Tränen, Jubel und wiederum stehende Ovationen nach dem der Abspann einen schlichtweg perfekten Abend jäh beendete.
Insbesondere im Vergleich mit Discovery ist festzuhalten, dass (jedenfalls im Hinblick auf die ersten drei Folgen) den Darstellern, Produzenten und Autoren tatsächlich gelang, eine Serie auf die Beine zu stellen, die den Ansprüchen von Fans, modernen Fernsehentwicklungen und den tagesaktuellen Entwicklungen dieser Welt mehr als zu genügen weiß.


Schluss.
Selbst als erfahrener Convention-Gänger, regelmäßiger Besucher von Premieren oder beständiger Gast auf allen möglichen Star-Trek-Events blieb dieser Abend mit großem Abstand einer der außergewöhnlichsten Momente für Fans in Berlin, Brandenburg und ganz Deutschland. Nicht nur, dass eine Vielzahl von Anhängern die Möglichkeit erhielt, vorab einen Einblick in die sehnsüchtig erwartete Serie zu erhalten; die Möglichkeit, die alten und neuen Stars hautnah erleben zu können, bildete einen unvergesslichen Höhepunkt für alle Anwesenden.

Dienstag, 30. April 2013

Mein erstes Mal...

Nach den Berichten von Lwaxana, Gaya und Turon hat es sich Strifes nicht nehmen lassen, euch seinen Senf aufs Brot zu schmieren...

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...im Kostüm auf einer Star Trek-Veranstaltung war gestern. Die Tafelrunde traf sich am schwarzen Teppich im Sony-Center (weil "Into Darkness" und so. Kracher, oder?). Mit dabei war auch ein Neuling. Zumindest was das Tragen einer Starfleetuniform anbelangt. Strifes geht nicht auf Conventions und er steht erst recht nicht auf das Absahnen von Autogrammen. So stand ich mich meist etwas abseits und habe einigen AJ's bei der Arbeit zugesehen. Rücksichtslos huschten die Autogrammjäger durch die Reihen, so als würde es um ihr Leben gehen. Verzweifelte, geifernde und ziemlich lautstarke Herrschaften sind das. Es gab noch mehr negative Erlebnisse, die man aus meiner Sicht erwähnen sollte. Das Event war an sich relativ belanglos. Steven Gätjen und Sara Nuru waren schlecht vorbereitet und sprachen über belanglose Schmeicheleien den neuen Star Trek-Film betreffend. Jedes Mal, wenn das Wort „Action“ fiel, zuckte meinereiner unweigerlich zusammen. Es wurden anschließend ein paar Goodies verteilt. Mir kam es manchmal so vor, als hätte man vor den Trekkies in Uniform ein wenig Angst. Die Cumberbitches waren ein geeigneteres Publikum und übertrafen sich beim Kreischen ein ums andere Mal, sobald Sherlock auf der Leinwand zu sehen war. Ich fühlte mich wie auf einem Take That-Konzert.

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Nun möchte unsereins nicht ständig eine Kamera im Gesicht haben. Ich war nicht darauf erpicht, den Pausenfüller für die Medien zu spielen. Es gab trotzdem mehrere Anfragen einiger Fotografen und Journalisten an die Uniformierten und so stand Lieutenant Timothy Strifes gelegentlich Rede und Antwort. Nur waren das offenbar so unbequeme Aussagen meinerseits, dass sie wohl nicht auftauchten oder einfach kein Platz für Kritik in den vorgegebenen Zeilen war. Dafür habe ich vollstes Verständnis. Man will seine Akkreditierung für den nächsten Star Trek-Film sichern und Kritik an Abramstrek wäre da unangebracht. Noch was? Ja! Star Trek-Fans in Kostümen, die Stunden damit verbracht haben, sich am Potsdamer Platz die Beine in den Bauch zu stehen und den Hilfskräften in Stöckelschuhen beim Staubsaugen(!) zusahen, bekamen keine Tickets. Wenn ich jetzt höre, dass es geladene Besucher gab, die sich den Film nicht einmal angesehen haben und einige Reihen sogar leer waren, muss ich mich allen Ernstes fragen, was die Veranstalter sich dabei gedacht haben. Es ergibt natürlich viel Sinn Personen aus der deutschen Medienlandschaft einzuladen, die dann nur an der Bar abhängen.

Es gab natürlich positive Dinge und da will ich gleich mit einem Mann anfangen, den ich trotz aller Kritik sehr aufmerksam fand: J.J.Abrams hat sich bemüht fast jedes Autogramm mit persönlicher Widmung zu versehen. Er war von allen Anwesenden der fleißigste Autogrammgeber. 

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Die Menschen, die dieses Franchise nun prägen, einmal aus der Nähe zu sehen, ist zudem etwas Besonderes, aber nichts, wofür ich acht(!) Stunden warten würde. Rok wird mir da sicher beipflichten.
Am schwarzen Teppich Menschen zu treffen, die dasselbe Hobby haben und sich mit ihnen über die Filme zu unterhalten und anschließend Kontakte zu knüpfen, ist ebenfalls positiv hervorzuheben. Wenn ich allerdings allein dagewesen wäre, hätte ich wohl kaum so viel Spaß gehabt. Die Tafelrundenmitglieder auf dieser Veranstaltung dabei zu haben, ist schon kaum mehr zu toppen. Das verkürzt einem die Wartezeit auf angenehme Art und Weise.



Fazit: Es gibt genug Gründe, warum ich bei der nächsten Premierengala sicher nicht mit von der Partie sein werde, aber auf der anderen Seite ist das schon ein schönes Erlebnis, wenn man es nicht allein bestreiten muss. Ebenso wie Miri freue ich mich also auf das Gruppenabenteuer am 9. Mai 2013.

In gespannter Vorfreude...

Strifes.

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Turons Einblicke in die Deutschlandpremiere von Star Trek: Into Darkness

Im Anschluss an die beiden Beiträge von Gaya und Lwaxana folgt nun Turons Sicht auf die Ereignisse des gestrigen Tages. Dank einer Presseakkreditierung von unseren Freunden von Trekzone Network wurde ein Bericht ermöglicht, wie man ihn leider nur sehr selten liefern kann...

Nach der erfolgreichen Deutschland-Premiere von 'Star Trek' im Jahr 2009 kehrte die neue Besatzung des Raumschiffs Enterprise dieser Tage in die bundesdeutsche Haupstadt Berlin zurück, um für ihren neuesten Film 'Star Trek: Into Darkness' die Werbetrommel zu rühren. Wie bereits vor vier Jahren wurde das Sony-Center am Potsdamer Platz zum Mekka von Sternchen, Promis und Star-Trek-Fans.

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Star-Trek-Fans wie die Berlinerinnen Cinzia, Alessandra, Charlene und Francesca, die zum Teil seit sieben Uhr morgens ausharrten, um sich bereits frühzeitig einen günstigen Platz für ihre Autogrammjagd zu sichern. Mit selbstgebastelten Schildern warteten sie stundenlang auf die Ankunft der angekündigten Schauspieler, insbesondere Zachary Quintos.

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Dazwischen lag jedoch eine Menge Leerlauf. Während die Aufbauarbeiten bei strahlendem Sonnenschein noch im vollen Gange waren, füllte sich der Platz stetig mit Fans, Schaulustigen und Journalisten, die vor Langeweile sogar die Mikrofontests zu bejubeln begannen. Wahre Aufbruchstimmung kam allerdings erst auf, nachdem Sara Nuru und Steven Gätjen sich anschickten, die versammelte Menge zu begrüßen. Ab 18Uhr schließlich öffneten sich die Pforten für die Besucherströme, denen es vergönnt war, der Vorführung beizuwohnen. Immerhin rechneten die Veranstalter mit 1.200 Cineasten, die ihre Tickets durch Beziehungen, Gewinnspiele oder ob ihres gesellschaftlichen Status' erhalten hatten.
Die geladenen Gäste waren ein Querschnitt der deutschen Prominenz: Von A- bis Z-Status (auch wenn man bei einigen tatsächlich schon auf Umlaute zurückgreifen musste), von gesprächig bis maulfaul und von pressescheu bis kamerasüchtig. Besonders weit verbreitet schien der Trend, vorher noch nie Star Trek gesehen oder zuvor nie gemocht zu haben (z.B. Julia Dietze aus 'Iron Sky'). Tatsächlich passierte es mehrfach, dass einige der Sternchen J.J. Abrams momentanen Arbeitgeber (Star Trek) in den verschiedenen Interviews sogar mit seinem zukünftigen (Star Wars) verwechselten. Ebenso großer Beliebtheit erfreute sich der Fehler, beim vulkanischen Gruß den Handrücken zum Publikum zu recken. So verwundert es kaum, dass anwesende Prominenz wie der Ex-Dschungelkönig Peer Kusmagk, Mambo-Nr—5-Sänger Lou Bega oder The Boss Hoss zwar ihr Gesicht in jede Kamera hielten, jedoch kaum bei Nachfragen adäquat antworten konnten. Geeigneter für eine Befragung waren eher Personen, die in der Lage waren, den vulkanischen Gruß korrekt zu demonstrieren, wie der Satiriker und Humorist Oliver Kalkofe.

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Turon47: Herr Kalkofe, von einem Trekkie zum anderen: Was halten Sie von der Star-Trek-Neuauflage J.J. Abrams?
Oliver Kalkofe: Ich finde sie sehr, sehr gut und sie hat mir wirklich gefallen. Natürlich bleiben in meinem Herzen die originalen Schauspieler für immer und ewig eingemeißelt – sowohl die der klassischen Serie, als auch der 'The Next Generation'. Aber ich finde es einfach toll, wie gut es geklappt hat, den Kern der Geschichte für eine neue Generation aufzuarbeiten und das auch so zu erzählen, dass man das alte Universum nicht verrät und ein neues dabei erschafft. Ich fand großartig  und bin nun gespannt, wie er es weiterführt. Der erste Film war für mich nur ein Türöffner – nun muss es weitergehen.
Turon47: Wie sehr entspricht die Legende, dass sie im Besitz einer Next-Generation-Uniform sind, eigentlich den Tatsachen?
Oliver Kalkofe: Die stimmt! Eine rote Uniform. Als die klassische Serie lief, hätte ich mir ja nie eine rote Uniform angeschafft, doch danach war die von Commander Riker in Ordnung. Leider passe ich aber nicht mehr hinein.
Turon47: In ihren früheren Sendungen haben sie des Öfteren ein Jacket getragen, dass einer Star-Trek-Uniform erschreckend ähnlich sah. War das Absicht?
Oliver Kalkofe: Zu Beginn hatte ich einfach nur alberne Sakkos an, weil ich nicht wusste, was ich anziehen soll, wenn ich vor der Kamera stehe. Und da Sakkos in den Neunziger sehr modern erschienen, brauchten wir mehr. Es gab einen Laden in London, der von einem Inder betrieben wurde. Nach nur zwei Jahren war er weg – wahrscheinlich weil er dadurch reich wurde, dass ich dort all meine Sakkos gekauft habe. Dass man diesem einen die gewisse Ähnlichkeit zu einer Star-Trek-Uniform ansehen konnte, war uns natürlich bewusst. Deshalb war es sogar eines von meinen Lieblingssakkos. Leider habe ich auch das nicht mehr.

Natürlich waren aber auch Personen zugegen, die man zu den bekannten Gesichtern der deutschen Star-Trek-Landschaft zählen kann, wie etwa Dirk Bartholomä, Martin Netter oder Hubert Zitt.

Turon47: Was erwarten sie heute Abend von 'Star Trek: Into Darkness'?
Hubert Zitt: Ich erwarte einen tollen Film und das ich den ein oder anderen Wert aus Star Trek darin wiederfinde.
Turon47: War das im vorherigen Film denn nicht der Fall?
Hubert Zitt: Doch, aber er war für eine jüngere Generation geschrieben, aber auch dort gab es viele Szenen, in denen wir alten Star-Trek-Fans uns wiedergefunden haben. Das wird auch im neuen Film so sein. Ich habe allerdings ganz bewusst keine Trailer geschaut, weil ich mich überraschen lassen wollte.

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Wer allerdings sich einen deutschen Prominenten mit Star-Trek-Bezug wünschte, musste auf die Synchronsprecher ausweichen. Der Kopf hinter 'Raumschiff Eberswalde', ZDF-Reporter und RBB-Mitarbeiter Benjamin Stöwe nahm sich ebenfalls die Zeit, Auskunft über seine Beziehung zum Film zu geben.

Turon47: Ich habe im Vorfeld gehört, dass Du eine Synchronrolle im neuen Star-Trek-Film erhalten hast. Verrätst Du uns, welche?
Benjamin Stöwe: Es war völlig unspektakulär. Es gab heute aber ein schönes Foto auf Trekmovie, unter dem man lesen konnte 'Kirk, Spock and an unknown third character'. Der bin ich. Er ist ein Redshirt – aber er überlebt! Wer weiß, vielleicht wird man ihn 2016 wiedersehen...
Turon47: Hast Du bereits den gesamten Film gesehen, oder nur Ausschnitte synchronisiert?
Benjamin Stöwe: Den gesamten Film. Doch jetzt bin ich sehr gespannt, denn wir haben ihn natürlich ohne Ton und Musik gesehen. Er setzt aber auf jeden Fall gut fort, was der Vorgänger aus dem Jahr 2009 begonnen hat.
Turon47: Wird er versöhnlicher für die älteren Fans sein?
Benjamin Stöwe: Ich glaube nicht...

Schließlich trafen mit einiger dem Berliner Stadtverkehr geschuldeten Verspätung die Stars des neuen Films ein. J.J. Abrams, Zachary Quinto, Chris Pine, Simon Pegg, Zoe Saldana und Alice Eve nahmen sich ausführlich Zeit für die Autogramm- und Fotowünsche ihrer Fans, auch wenn das zu weiteren Verzögerungen im Ablauf der Veranstaltung führte. Obwohl der obligatorische Presse-Parkour damit abgekürzt werden musste, gelang es, eine oder machmal sogar zwei Fragen an die Stars zu stellen.

Ausführlich beantwortete Zoe Saldana eine Frage, die via Facebook eingereicht wurde:

Turon47: Glauben Sie, dass Uhura mittlerweile die Position übernommen hat, die zuvor Pille im Dreieck mit Kirk und Spock innehatte?
Zoe Saldana: Ich glaube, dass man unweigerlich Beziehungen miteinander eingeht, wenn man eine längere Zeit auf einem Schiff zusammen dient. Dabei ist es egal, ob sie romantischer, persönlicher oder beruflicher Natur sind. Im Moment ist es eher so, dass sich McCoy und Kirk beide bemühen, Spock ein wenig lockerer werden zu lassen. Dieser Gedanke steht zurzeit im Mittelpunkt. Ich denke allerdings, dass die Figur Pille und seine Freundschaft zu Kirk immer wichtig sind. Der Captain ist auf Pilles Intuition und seine Widerworte angewiesen. Trotz seiner Kauzigkeit ist Pille noch immer die Stimme des Gewissens an Bord. Ich glaube auch nicht, dass irgendjemand mit jemand anderem konkurriert. Jeder erfüllt ganz einfach die Aufgabe, die er erfüllen muss.

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Vergleichsweise einsilbig verliefen die Antworten Alice Eves. Der einzige Moment, in dem sie mehr erzählte, war jener, als sie von einem anderen Journalisten nach ihrem rotes Gucci-Kleid befragt wurde (in dem ihr ziemlich kalt war, wie man sehen konnte).

Turon47: Werden Sie auch im nächsten Film ein Teil der Hauptbesetzung sein?
Alice Eve: Das müssen wir abwarten. Ich fühle mich aber auf jeden Fall bereits als Teil der Familie.
Turon47: Wie oft haben Sie den 'Zorn des Khan' bereits gesehen?
Alice Eve: Nur einmal. Aber ich mochte ihn sehr. Es war der Film mit Bibi Besch...

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Gesprächiger war hingegen Simon Pegg. Nicht nur, dass er sich zweimal den Fragen von Trekzone stellte; er beantwortet auch die Frage nach der Herkunft Scottys, um die in Schottland erbittert gestritten wird.

Turon47: Noel Clarke, Alice Eve, Benedict Cumberbatch und Sie: Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass die Zahl britischer Schauspieler in US-amerikanischen Produktionen ständig steigt?
Simon Pegg: Hauptsächlich an der Sprache. Ich weiß, dass es vielleicht etwas zu simpel klingt, aber wir haben im Vereinigten Königreich einfach das Glück, die selbe Sprache zu sprechen. Wissen Sie, es gibt viele großartige deutsche Schauspieler, die problemlos auch in US-Filmen mitspielen könnten, doch wir haben den Vorteil, dass uns die Sprache eint. Das und die große Schauspieltradition – denken Sie nur an Shakespeare...
Turon47: Wo ist Ihr Charakter Scotty Ihrer Meinung nach geboren? In Aberdeen? In Linlithgow? Oder an einem anderen Ort?
Simon Pegg: Ich behaupte, dass es Linlithgow ist. Ich habe meine eigene Hintergrundstory entwickelt, nach der Scotty in Linlithgow geboren wurde, in Aberdeen aufgewachsen ist und in Glasgow studiert hat. Das hier ist ein völlig neues Universum für einen völlig neuen Scotty, so dass ich so etwas bestimmen kann.

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Chris Pine, Zachary Quinto und J.J. Abrams blieben nur noch wenig Zeit, um Fragen zu beantworten. Von dementsprechend geringem Umfang waren auch die Antworten, die die Schauspieler geben konnten. So erwähnte Chris Pine, wie wichtig für ihn der Einfluss seiner gesamten Familie auf seine schauspielerische Leistung war. J.J. Abrams konnte keine Auskünfte zu einer potentiellen Star-Trek-Serie geben und verwies auf CBS. Zachary Quinto hingegen kam nicht in die Nähe der Interviewzone für Online-Medien, gab dafür aber ausdauernd Autogramme an die wartenden Fans.

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Anschließend wurde der Film dem Publikum in mehreren Sälen präsentiert. Nach einer kurzen Ansprache von Regisseur und Schauspielern konnte das Publikum einen ersten Eindruck des ab dem 9. Mai in den deutschen Kinos anlaufenden Films erlangen. Schade war allerdings, dass der größte Teil der Fans, die dem Ereignis zuvor den passenden Rahmen verliehen, von der Veranstaltung ausgeschlossen wurden. Immerhin war in fast jedem Kino die erste Reihe unbesetzt und auch wenn die Sicht dort schlechter gewesen wäre, hätte man mindestens sechzig Fans eine Freude machen können. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass ein nicht unerheblicher Teil der geladenen Gäste während der Vorführung gelangweilt auf den Fluren oder an der Bar die Zeit totschlug und somit die eigentlich heißbegehrten Plätze in den Kinos verwaisen ließ. Eine traurige Ungerechtigkeit all jenen kostümierten und engagierten Fans im Innenhof des Sony-Centers gegenüber, die den Tag zu etwas Besonderem gemacht haben.

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 Nach der Vorstellung hörten wir uns schließlich bei den verbliebenen Fans um, wie 'Into Darkness' bei ihnen ankam – garantiert ohne Spoiler.

"Geiler Film! Ich bin völlig platt und muss erst einmal einen trinken. War echt der Hammer, der Film."
Dirk Bartholomä

"Ich bin überwältigt! Es war sehr gut, es war sehr spannend und es waren alte Werte da. Ich habe sehr viele Sachen wiedererkannt – also mir hat es gefallen."
"Es war wirklich richtig, richtig gut. Hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich nicht der größte Trekkie bin."
Hubert Zitt und sein Sohn Jonas (Mitglied der Zielgruppe)

"Fantastisch! Ich kann es nur jedem wirklich empfehlen! Ich bin begeistert, ich hab Tränen in den Augen und ich war überwältigt, wie gut es gelungen ist, noch besser als im Vorgänger die alten Geschichten neu zu erzählen. Für Fans sind so viele kleine Momente darin, die man findet und sich einfach nur darüber freut. Es gibt großartige Dialoge zwischen Kirk, Spock, Pille, Scotty. Die Chemie stimmt total! Es macht einfach richtig Spaß, ist spannend und geil gemacht. Es war auch endlich mal wieder ein 3D-Film, der sich auch in 3D lohnt. Absolute Empfehlung!"
Oliver Kalkofe

"Ich sag immer: Wer junge Leute halten will, der muss auch an Star Trek was ändern."
Martin Netter

"Ich muss wirklich zugeben, dass es ganz anders wirkt, wenn man es auf einer kleineren Leinwand sieht. Das war jetzt wirklich so viel, dass ich dachte: Wow, das will ich unbedingt noch einmal sehen."
Benjamin Stöwe

Puh. Ich muss jetzt erst einmal durchatmen und das sacken lassen. Es gab da diese Schlüsselszene, in der ich einerseits sehr euphorisch war, andererseits aber auch dachte, sie sei einfallslos. Dann wiederum ist sie aber einfach geil!
Kristina Sommer, Star-Trek-Fan aus Köln

"Ich bin ziemlich überwältigt, will mir aber noch kein vorschnelles Urteil bilden. Soweit finde ich ihn erstmal gut. An vielen Stellen dachte ich 'Das tut ihr doch jetzt nicht wirklich!' aber immerhin haben sie es durchgezogen. Den können wir gern nochmal gucken."
Miri

Turon47s ganz besonderer Dank geht selbstverständlich an Trekzone, die ihm eine Presseakkreditierung zukommen ließen. Und natürlich all jenen aus unserer Runde, die mit zum Potsdamer Platz gekommen sind, ohne sich den neuen Film ansehen zu können. Jener lieben netten Frau, die unseren Turnbeutel mit nach Hause genommen hat, jenen fleißigen Twitterern, der Wissenschaftsoffizierin, die mir den größten Teil der Bilder zur Verfügung gestellt hat, jener Leipzigerin, die mich in der Online-Medien-Ecke bei Laune gehalten hat und natürlich meiner Gattin, die die Karten zur Premiere gewonnen hat.

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