Mittwoch, 8. Juni 2016

Erste Hilfe für kaputte Eaglemoss-Modelle

Man sieht es ja leider immer wieder mal das Modelle von Eaglemoss mit kleinen oder großen wehwehchen ankommen. Leider ist dies sehr ärgerlich und am Einfachsten ist es natürlich, die defekten Schiffe umzutauschen. Für den Fall, das mal ein Umtausch nicht möglich sein sollte, möchte ich gerne zeigen, wie man kleine Reparaturen selbst vornehmen kann. Ausgangspunkt der folgenden Anleitung ist der Bericht von Turon47 mit der angeknacksten Disruptorkanone beim BoP.

Es gibt natürlich diverse Klebstoffe, aber es gibt nur einen, der sich für solche Feinarbeiten eignet.
Das Wundermittel heißt Sekundenkleber in Kombination  mit Aktivatorspray der Marke "Wiko".
Den Kleber gibt es in drei Flüssigkeitsformen: flüssig, mittel, und dick. Der Flüssige ist überhaupt nicht zu empfehlen und der Dicke ist extrem zähflüssig. Ich arbeite nur mit dem mittleren Kleber, weil er mit seiner Viskusität am Besten zu verarbeiten ist. Das Spray härtet den Kleber sofort aus, denn auf manchen Oberflächen braucht der Kleber doch mal etwas länger, um von selbst auszuhärten. Das sofortige Trocknen ist natürlich besonders bei Reparaturen sehr nützlich.
Kleber und Spray gibt's hier:
Superglue 140
Aktivatorspray

ACHTUNG!!!
Ich kann es nicht oft genug erwähnen. Wenn es etwas gibt, was das Zeug klebt, dann ist das Haut! Es gibt irgendwie eine besondere Reaktion mit dem Körperfett, das wir auf unserer Haut haben, und wenn der Kleber damit in Kontakt kommt, verbindet sich dieser damit und lässt sich im Extremfall nur noch im Krankenhaus wieder entfernen. Also, wer nicht aufpasst und sich die Finger verklebt, kann sich schonmal auf den Weg in die Notaufnahme machen.
Kein Witz, beruht auf eigenen Erfahrungen!!!
Also seid bitte vorsichtig im Umgang mit dem Zeug und vermeidet, es auf die Haut zu bekommen!
Natürlich ist nicht gleich das Leben zu Ende, wenn man mal etwas auf die Finger bekommt. Wenn es doch passiert, dann ist die Regel Nr.1, den betroffenen Finger oder andere Hautstellen, von den anderen Fingern oder Körperstellen fernzuhalten.
Es dürfen sich keine Körperteile verkleben, denn das ist das Gefährliche! 
Wartet bis der Kleber trocken ist, dann kann man ihn wieder abpulen. Aber vorsichtig, sonst gibt's Aua. Ich bin mittlerweile so resistent, und ja ich sage mal ganz selbstbewusst, erfahren genug, dass ich den Kleber sogar mit dem Finger auf einer Fläche verteile, man muss nur die Regel Nr.1 beachten! Sauber mache ich mir die Griffel mit Schleifpapier. Dabei sollte man nur wissen, wie weit man schleift, denn wenn weißes Papier die Farbe auf Rot ändert, hat man's übertrieben ;-P.
Lasst vor allem die Finger von diesen Billigtuben aus Ein-Euroläden. Dieses Zeug ist immer so flüssig wie Wasser, lässt sich kaum kontrollieren und taugt wirklich nicht die Bohne.

ACHTUNG!!!
Auch das Aktivatorspray sollte man mit Vorsicht benutzen. Wer beim Arbeiten meint  rauchen zu müssen, könnte nach einem Spritzer schnell mehr vermissen als seine Augenbrauen, denn das Zeug brennt. Auch wenn es sich schnell an der Luft verflüchtigt, sollte man es nicht einatmen. Es kann Übelkeit und Schwindel hervorrufen. Desweiteren sollte man damit nicht auf Glas oder klaren Kunststoff sprühen. Das Spray greift hier die Oberfläche an und lässt sie milchig trüb werden. Auch an einem Modell sollte man beim Sprühen einen gewissen Abstand halten. Wenn sich zu viel von dem Spray auf der Oberfläche sammelt, löst es die Farbe auf.
Und kommt ja nicht auf die Idee, Kleber, der auf der Haut gelandet ist, mit dem Spray zu trocknen! Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube durch das Hautfett findet eine sehr spezielle Reaktion statt, bei der es eine Art Erhitzung gibt und man dadurch Brandblasen bekommt.

Seid bitte wirklich Vorsichtig im Umgang mit diesen Mitteln. Einfach nur den gesunden Menschenverstand benutzen und dann passiert auch nichts ;-).

Kommem wir nun zur Reparatur. Mal angenommen, ein Teil ist leicht angebrochen, dann zeige ich mal, wie man das wieder hinbekommt. In den Bildern werde ich das an einem Streichholz erklären. Es wäre zu empfehlen, mit dem Kleber und dem Spray vorher auch etwas zu üben, bevor man sich an sein Modell wagt.
Ein angebrochenes Teil. Sowas lässt sich leicht wieder ankleben.
An so feine Stellen geht man niemals direkt mit der Tube, denn der Tropfen lässt sich nicht kontrollieren und versaut am Ende alles. Zuerst tropft man etwas Kleber auf seine Arbeitsfläche. Ich mache das z.B. wie auf dem Bild auf einem Klotz.

Nun zupft man von einem Küchentuch oder etwas Ähnlichen ein Stück ab und rollt es zu einem kleinen Stift zusammen.
 Anschließend taucht man den Stift in den Kleber.
Und härtet diesen mit dem Spray aus.
Jetzt haben wir ein Hilfsmittel, mit welchem wir den Kleber dahin bringen können, wo wir ihn haben wollen.
Nun tupft man die Bruchstelle mit Kleber ein. Es gilt, weniger ist mehr!
Nun das Teil VORSICHTIG wieder gerade rücken...
...und mit dem Spray fixieren, fertig.
Und was macht man, wenn ein Teil gänzlich abgebrochen ist? Da gibt es auch eine Möglichkeit.
Die Bruchstelle wird erst mit Kleber eingestrichen.
Das abgebrochene Teil erhält einen Spritzer mit dem Spray...
... und muss dann zügig angeklebt werden.
Bei solch einer Reparatur sollte man ein gutes Auge haben, damit das Teil auch sauber wieder an seinen Platz kommt.

Falls jemand Fragen hat stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.

2 Kommentare:

  1. Danke Damon für die sehr nützliche und auch für Bastellaien gut verständige Anleitung, vor allem für den Tipp mit dem richtigen Kleber. Weißt Du, ob der auch Resin klebt?

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  2. Moin K'olbasa.

    Jepp,klebt der problemlos.

    Und in Kombination mit Aktivatorspray klebt der eigentlich so gut wie alles.

    Zwar auch Glas, aber da greift der Kleber und das Spray die Oberfläche an die dann milchig trüb wird.

    Und nicht vergessen: immer aufpassen!!!

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