Samstag, 12. April 2014

Turons Senf zum Kate Mulgrews kreationistischen Anwandelungen


Turon47 bedankt sich bei seinem Informanten Hazy


Kate Mulgrews Image hat in den zurückliegenden Tagen deutliche Kratzer abbekommen. Grund dafür ist ihr Engagement für die militant christliche Pseudo-Dokumentation "The Principle", in der sie den Part der Sprecherin übernommen hat. Vor einigen Tagen ist der erste Trailer zum 'Film' aufgetaucht, der von der Janeway-Darstellerin höchstpersönlich mit markigen Worten eingeleitet wird: 



Doch was genau den allgemeinen Aufruhr verursachte, war nicht die Tatsache, dass Janeway ihre vor allem durch "Star Trek" so populär gewordene Stimme für irgendeine Produktion zur Verfügung stellte (ein absolut gängiges Mittel für einen Zusatzverdienst für verdiente Star-Trek-Veteranen wie William Shatner, Leonard Nimoy oder Patrick Stewart), sondern der Umstand, dass "The Principle" eine Propagandaarbeit für ewig gestrige Verteidiger des Geozentrismus ist.

Noch einmal zur Erinnerung: Unter Geozentrismus versteht man die seit vierhundert Jahren überholte Vorstellung, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums ist und selbst die Sonne sich um unseren Heimatplaneten dreht. Obgleich diese Ansicht seit Galileo Galilei oder Nikolaus Kopernikus widerlegt ist, gibt es noch immer genügend religiöse Fanatiker, die noch immer an diesem abstrusen Weltbild festhalten, vor allem in den USA, die seit ihrer Gründung ein Nährboden für christlich-fanatische Gruppierungen und Einzelpersonen sind.


Eine dieser Personen ist der erzkonservative Katholik Robert Sungenis. Nicht nur, dass er zu den bekanntesten Holocaustleugnern in den Vereinigten Staaten zählt; er ist darüber hinaus auch eine der Führungsfiguren in dergeozentristischen Bewegung. Und die ist – wie viele religiös motivierte Strömungen - nicht nur recht einflussreich, sondern auch finanziell gut aufgestellt. Sie kann sich aufwändige Produktionen leisten um ihre kruden Ansichten unter das Volk zu mischen.


Das Budget erlaubte es sogar, eben jene Kate Mulgrew als Sprecherin für "The Principle" zu gewinnen und damit die Seriosität des vermeintlich wissenschaftlich aufgearbeiteten Inhalts weiter zu unterstreichen. Doch diese Wissenschaftlichkeit hält bei genauerem Hinsehen keiner Überprüfung stand, denn darin zitierte Wissenschaft wie etwa Lawrence Krauss, der Autor des Werkes "Die Physik von Star Trek", gaben bereits bekannt, dass die entsprechenden Äußerungen nicht mit ihrer Einwilligung eingefügt wurden und darüber hinaus auch aus dem Zusammenhang gerissen wurden. 




Doch wie genau der Umfang der Sprecherrolle Kate Mulgrews aussieht, ist trotz der bereits rasant um sich greifenden Kritik bislang nur einem kleinen Kreis Eingeweihter bekannt. Für den Otto-Normalverbraucher sind nur die einleitenden Worte aus dem Trailer zu hören gewesen:

"Everything we think we know about our universe is wrong."

Meine – wie gewohnt - sehr freie Übersetzung dazu:

"Alles, was wir über das Universum zu glauben wussten, ist falsch."

Damit allein kann man noch keine bewertenden Aussagen treffen, denn dieses Null-Acht-Fuffzehn-Statement könnte genauso gut einer Vorschau von Transformers, Akte X oder X-Men entstammen. Zudem halte ich es für vergleichsweise unwahrscheinlich, dass Geozentrismus tatsächlich den Ansichten Mulgrews entspricht. Es war wohl vielmehr der Ruf des schnell verdienten Geldes, das der Schauspielerin, die seit Voyager nur noch wenig Aufmerksamkeit in Film und Fernsehen erhält, zur Mitarbeit bewegte. Zudem ruderte Mulgrew auf ihrer Facebook-Seite unlängst zurück und veröffentlichte folgendes Statement:



Meine wiederum sehr freie Übersetzung dazu:

"Ich kann nachvollziehen, dass es einige Diskussionen um meine Beteiligung an einem Dokumentarfilm namens 'The Principle' gab. Ich möchte noch einmal jeden wissen lassen, dass ich die Meinung des herausragenden Physikers Lawrence Krauss teile, der seinerseits im Film falsch dargestellt wurde und einen eindrucksvollen Widerruf im Magazin Slate veröffentlichte. Ich bin weder ein Geozentrist, noch ein Befürworter des Geozentrismus'. Am allerwichtigsten bleibt mir allerdings festzustellen, dass ich nichts, was Robert Sungenis über Geschichte oder Wissenschaft schrieb billige und wenn ich von seiner Beteiligung gewusst hätte, wäre ich dieser Dokumentation höchstwahrscheinlich ferngeblieben. In diesem Fall war ich ein fehlinformierter Auftragssprecher. Ich entschuldige mich hiermit für die Verwirrung, die meine Stimme in diesem Trailer auslöste. Kate Mulgrew."


Anderseits wage ich zu bezweifeln, dass sich die Aufgabe des Erzählers allein auf den im Trailer hörbaren Satz beschränken wird und einem Sprecher im Zuge seiner Arbeit nicht bewusst ist, was für einen Unsinn er da eigentlich vorliest. Wir werden aber wohl bis zur endgültigen Veröffentlichung des Filmes warten müssen, um eine Einschätzung darüber abgeben zu können, ob Mulgrew nicht zumindest hätte ahnen können, auf was sie sich da eingelassen hat.


Doch Unwissenheit ist keine allzu geeignete Entschuldigung für einen professionellen Schauspieler, wenn es darum geht, welchen Rollen er in seiner Karriere den Vorzug gibt. Immerhin obliegt es noch immer ihrer eigenen Entscheidung, welche Angebote sie annimmt und welche sie ablehnt. Sollte es sich tatsächlich um die Vorspiegelung falscher Tatsachen handeln, könnte Mulgrew gerichtlich gegen diesen Betrug vorgehen, was sie allerdings auch nicht von einer gewissen Informationspflicht freispricht.
Hätte Kate Mulgrew sich etwa genauso leichtgläubig einspannen lassen, wenn es darum gegangen wäre, in einem antiislamischen Film wie "Die Unschuld der Muslime"einzuspringen
Oder wirre Verschwörungstheorien zum elften September zu kommentieren? 
Oder hätte sie ebenso blauäugig einen Propaganda-Streifen für eine White-Supremacy-Organisation eingesprochen?

Viel eher glaube ich, dass Mulgrew gehofft hatte, dass das Echo auf diese vergleichsweise unbedeutende Werk weitaus geringer ausfallen würde. Immerhin hat sie lediglich ihren Job als Sprecherin erledigt.


Die Beschwerden der enttäuschten Fangemeinde sind jedenfalls mehr als angebracht, wie ich finde. Immerhin verdiente Mulgrew das Gehalt für ihre Erzählerrolle durch die Glaubwürdigkeit, die sie als Captain Janeway erworben hat. Gerade deswegen sollte sie besser auf diesen guten Ruf achten, denn durch die Teilnahme an einem höchst zweifelhaften Unterfangen wie diesem schädigt sie nicht nur Star Trek, sondern auch ihren eigenen Leumund. Die Produzenten kommender Dokumentarfilme werden es sich nun sicherlich zweimal überlegen, bevor sie Mulgrews Stimme als Aushängeschild für ihre eigenen Projekte verpflichten.

Doch während Mulgrews Integrität öffentlich in Frage gestellt wird, steht der Gewinner dieser Auseinandersetzung längst fest. Frei nach dem Motto "Schlechte PR ist immer noch PR" reiben sich die Urheber von "The Principle" um Robert Sungenis die Hände, denn ihr Werk ist bereits vor seinem Kinostart in aller Munde, ohne dass jemand von ihnen die Finger rühren müsste. Vielleicht sollte man sich nicht weiter um diesen ohnehin hanebüchenen Wahnsinn kümmern und nicht noch Aufmerksamkeit in seine Richtung lenken.


Doch auch das ist der falsche Weg, denn wenn wir irgend etwas aus Star Trek gelernt haben, dann doch eindeutig, dass man auch religiösem Fanatismus entgegentreten sollte, bevor er beginnt auszuufern. Das Erbe des bekennenden Atheisten Gene Roddenberry sollte jedenfalls nicht durch eine Dokumentation getrübt werden, die unter Zuhilfenahme einer aus Star Trek bekannten Stimme versucht, die Erde ins Zentrum des Universums zu rücken. Daher sollten auch Fans nicht aufhören, ihren Unmut zu formulieren und auch Kate Mulgrew sollte sich noch einmal überlegen, sich deutlicher zu positionieren und prüfen, ob es eine juristische Möglichkeit gibt, die Veröffentlichung eines solchen Filmes mit ihrer Stimme zu unterbinden.


Freitag, 11. April 2014

"Der Kalami Day" oder was hat Origami mit Star Trek zu tun

Gut, der Autor dieses Beitrags gibt es gleich am Anfang zu: die Überschrift des Posts ist geklaut! Aber bei dieser Steilvorlage bleibt auch gar nichts andres übrig! Turon47 wunderbarer Beitrag über den "Tartan Day" soll hier als Aufhänger dienen.
Also, was ist der Kalami Day? Hätte man mich vor 5 Jahren gefragt, was der Kalami Day bedeutet, hätte ich nur mit den Schultern gezuckt! Nun hat schon Turon festgestellt, dass man Hierzulande "viele merkwürdige Feiertage wie den 'Tag des Lehrers', den 'Reformationstag' oder die 'Weiberfastnacht' " kennt.
Hier aber nun die Auflösung des kleinen Rätsels.
Die Mitglieder und Freunde der Babelsberger Star Trek Tafelrunde wissen natürlich schon lange, von was hier die Rede ist!
Kalami-die fernbrandenburgische Art Papier so zu knicken, dass daraus eine vom enntsprechenden Falter oder Falterin gewünschte Form entsteht! Und genau diesen Namen, Kalami, hat sich dem Turon ihm seine Frau gegeben und hat es damit über Landesgrenzen hinaus in dieser, zugegebener Weise aus meiner Sicht, sehr nerdigen Papierkunstfaltniesche zu großem Ruhm gebracht!
KlingOrigami
Und Kalami hat heute Geburtstag. Die Tafelrunde gratuliert herzlich und wünscht immer eine gute Falz!
 

Dienstag, 8. April 2014

Die Babelsberger Tafelrunde "Hermann Darnell" feiert...

 ...und zwar sich selbst! Ja, wir sind so vermessen, wir feiern uns selbst.
Und warum?
Hier einige der gewichtigen Gründe, am 10. Mai 2014 (Sternzeit -308030.7) die sprichwörtlichen Korken von den Blutweinflaschen knallen zu lassen!


1. Am 16.April 2009 (5 Jahre) fand die Deutschlandpremiere von "Star Trek [2009]" in Berlin statt. Neben der Darstellerriege trafen sich am Potsdamer Platz auch erstmals drei Fans, die dort den Grundstein für die Tafelrunde, wie wir sie heute kennen, legten!

Drei Gründer und ein Otto

2. Im April 1964 (50 Jahre) wurde ein Mann namens Gene Roddenberry vom aufstrebenden Studio Desilu unter Vertrag genommen, der ein Serienkonzept entwickeln sollte, dass später als "Star Trek" bekannt wurde.

Der große Vogel der Galaxis mit seiner Liebsten
3. Am 10. Juli 2009 (5 Jahre) trafen erstmals sechs Anhänger im Lokal "Albers" (damals noch "Lokal am Griebnitzssee") zusammen, um die erste Tafelrunde zu zelebrieren. Auf diesem denkwürdigen Treffen wurde auch die Idee geboren, sich nach dem von Michael Zaslow verkörperten "Hermann Darnell" zu nennen.

Gruppenbild fast aller Gründer
4. Im Mai 1964 (50 Jahre) wurde die Idee für die "Star Trek" an den amerikanischen Sender NBC verkauft. Gene Roddenberry bei den Desilu-Studios durfte einen Pilotfilm entwickeln, der vom Sender bei Gefallen erworben werden sollte.

5. Der 27. Oktober 2009 (5 Jahre) wurde der erste Blogartikel unter dem Titel "Willkommen Mitglieder der Tafelrunde" auf "star-trek-tafelrunde.blogspot.com" unter Mithilfe schottischen Whiskeys veröffentlicht. Dieses Datum war damit die Geburtsstunde dieses Blogs, der sich (wie unsere Besucherzahlen beweisen) einer allgemeinen zunehmenden Beliebtheit erfreut. Wie sonst ist es zu erklären, dass wir es in den 5 Jahren auf mehr als 100.000 Blogbesucher bei tausendundeinem Blogeintrag gebracht haben?



6. Der erste November 1944 (70 Jahre-laut anderen Quellen 1942) ist das Geburtsdatum Michael Zaslows, dessen Konterfei unserem Blog ein Gesicht gibt.


7. An 27. November 1964 (50 Jahre) begannen schließlich die Dreharbeiten für den Star-Trek-Pilotfilm "Der Käfig". Star Trek, das geistige Kind Gene Roddenberrys beginnt damit erstmals erste Lebenszeichen zu senden.

Da wir der Meinung sind, dass das genug Gründe zum Feiern sind, steigt also am 10. Mai 2014 die große Fünf-Jahres-Jubiläumsparty in unserer Sternenbasis, dem ALBERS. Wir haben weder Kosten noch Mühen gespart und präsentieren Euch an diesem Tag - uns!


Es wird außer den allseits beliebten ALBERS-Kellnerinnen keine Gaststars geben, wir werden definitiv kein Geld für Photoshoots nehmen und wenn ihr wollt, bekommt ihr auch gern Autogramme der anwesenden Personen, natürlich auch kostenlos! Und für die Sammler und Jäger unter uns, nein, es wird keinen Merchandising-Stand geben!



Was wir aber bieten, ist Unterhaltung auf höchstem Niveau, schöngeistige Wortbeiträge und einen Auftritt des einen oder anderen bekannten Tafelrundenmitgliedes. Und hier können wir schon jetzt versprechen, ihr werdet begeistert sein!
Na dann, Klingonen, Ferengis, Vulkanier und Borg der Galaxis, wir wollen an diesem Tag uns, Euch und Star Trek so richtig hochleben lassen und lasst Euch deshalb die Gelegenheit nicht entgehen, darauf mit Romulanischen Ale anzustoßen!

Wir sehen uns also dann alle am 10. Mai ab 19:00 Uhr! Das ALBERS findet ihr in der Rudolf-Breitscheid-Str. 201 in 14482 Potsdam-Babelsberg, direkt am S-Bhf. Griebnitzsee (S1)


Montag, 7. April 2014

Planet Explorers - Aufbruch in die neue Welt

Weiter in unserer Mini-Serie der Indie-Weltraumspiele: Heutiger Kandidat ist Planet Explorers. Eine Mischung aus Sandbox, Kampf und Erkundung, basierend auf der schon verloren geglaubten Voxel-Technologie. Inhalt des Spiels ist die Besiedlung einer zweiten Erde, da die erste auf Grund von Verschmutzung und Umweltkatastrophen nahezu unbewohnbar geworden ist. Bisher ist Planet Explorers erhältlich als Early Access Version auf Steam und kann für rund 23 Euro erworben werden.

Planet Explorers basiert auf der Voxel-Technologie


Bevor wir den Blick auf das eigentliche Spiel Planet Explorers werfen, widmen wir uns zunächst der für das Spiel verwendeten Voxel-Technik. Allgemein fassend kann gesagt werden, dass diese eine Grafiktechnologie kennzeichnet, die auf Bildpunkten beruht, denen jeweils Eigenschaften, wie Farben in einem dreidimensionalen Raum zu gewiesen werden und schlussendlich ein Bild erzeugen. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass Landschaften „geschwungener“ dargestellt werden können, aber auch mehr Rechenkapazität beansprucht wird. Bisherige Video-Spiele nutzen die Polygon-Technik, mit der statt Punkten Flächen im Raum erzeugt und mit Texturen überzogen werden. Dadurch wirken Objekte und Landschaften „kantiger“, der Rechenaufwand ist jedoch geringer. Je höher dabei die Anzahl der quadratischen Polygone, je besser die Darstellung der „Rundungen“. Hier mal ein Beispiel, anhand einer virtuellen Katze.
Voxel-Grafik vs. Polygon-Grafik, Quelle: www.commons.wikimedia.org
Nun hat sich der Entwickler Pathea für sein Weltraumspiel Planet Explorers die Voxel-Technik ausgesucht und zugegebener Maßen, die Landschaftsdarstellung ist wunderbar gelungen. Weitläufige Areale erfreuen das Auge und es bietet sich eine Aussicht, die für ein Online-Spiel sehr atemberaubend ist. Dazu eine Momentaufnahme im Spiel.
Romantische Sonnenuntergänge dank Voxelgrafik

Doch worum geht es eigentlich in Planet Explorers?


Die Ereignisse von Planet Explorers finden im Jahr 2287 statt - das Jahr, indem Star Trek 5 spielt. Die Geschichte beginnt damit, dass Kolonisten den Planeten Maria im Sternensystem Epsilon Indi besiedeln wollen, aber kurz vor der Landung von einem unbekannten Objekt gerammt und aus der Flugbahn gebracht werden. Eine Katastrophe, die dazu führt, dass das Landungsschiff evakuiert werden muss und auf dem Planeten crasht. Mit einem Shuttle können wir uns als Spieler geradeso retten und finden uns mit unserer virtuellen Crew-Kameradin an einem idyllischen Strand wieder. Die erste Aufgabe lautet mehr oder weniger ganz einfach, nämlich zu überleben. So schön die Umgebung auch ist, so viele Gefahren birgt sie. Aus diesem Grund brauchen wir einen Unterschlupf, den wir uns in Minecraft-Manier selbst bauen. Um ein Gebäude zu errichten brauchen wir Ressourcen, die wir dank hiesiger Vorkommen abbauen können - das Gleiche gilt für die Herstellung von Werkzeugen, Medizin, Nahrung und Fahrzeugen.

Im Baumodus erweitern wir vorhandene Stützpunkte oder errichten neue

Unterschied von Planet Explorers zu anderen Genre-Konkurrenten 

Im Charackter-Editor "bauen" wir uns eine Orionerin
  • Außerdem lässt sich im Editor so ziemlich alles zu entwerfen, was wir später im Spiel zusammenbauen können und als Blaupause abgespeichert wird (die entsprechenden Ressourcen vorausgesetzt). Von der Schippe, über Helikopter, bis hin zu Designerhäusern ist alles machbar.
Im Kreativ-Menü designen wir unsere eigenen Werkzeuge, Fahrzeuge oder Gebäude
  • Wir können einen Kontinent erforschen, der 9x17 Kilometer misst und verschiedene Regionen, wie Wüste, Wald, Steppe und Seelandschaften, einschließt.
Ein ganzer Kontinent steht uns zum Erforschen zu Verfügung
  • Der Planet Maria, bietet eine lebendige Flora und Fauna und einen Tag-und Nachtzyklus, der sich von dem der Erde unterscheidet, statt 24 haben wir hier 25 Stunden. Ähnlichem Umstand sind auch die Bewohner auf Deep Space Nine ausgesetzt, welche ihren Alltag einem 26-Stundenrhythmus anpassen müssen.
Ein Planet mit einer ausgedehnten Plfanzen- und Tierwelt
  • Wir können allein oder mit Freunden im Multiplayer spielen. Aus Minecraft ist bekannt, dass viele beeindruckende Welten entstehen können.
Zusammen mit anderen Spielern erkunden wir den Planeten, errichten Bauwerke oder kämpfen gegen wilde Bestien 

Planet Explorers-Ein zweigleisiges Schwert


Trotz vieler wirklich sehr interessanter Ansätze, darf man nicht vergessen, dass Planet Explorers noch in der Entwicklung steckt. Viele Stellen in der Welt wirken deshalb etwas leer. Die Interaktion mit den NPCs wirkt ein wenig klobig. Im Grunde liest man nur Gesprächstexte, mit Außnahmen einzeln vertonter Dialoge. Auch wird das Spiel seinem Namen nicht ganz gerecht: Die Pflanzenwelt kann man nicht scannen oder dokumentieren, nur konsumieren, ohne zu wissen, ob Blüte XY eventuell giftig ist. Das gilt auch für die ansässige Tierwelt oder eingeborenen Stämme, denen wir im Laufe der Handlung begegnen, aber nur wenig über sie erfahren.
Da schläft ein Pf... auf dem Flur? Was ist das? Weiß nicht Captain, mir fehlt ein Tricorder
Ein wenig sonderbar ist zudem die Tatsache, dass die Währung im Spiel Fleisch ist. Das führt dazu, dass wir eine immense Ansammlung an Wurst mit uns rumschleppen. Ein wenig schade, da gibt es mit Sicherheit eine bessere Lösung, wie der Handel mit Energiezellen oder seltenen Metallen. Anderseits steckt ein enormes Potential in Planet Explorers, gerade für Spieler, die fremde Welten erforschen wollen - dank der wunderschönen Voxel-Optik, die sich stark vom eckigen Minecraft abhebt. Der Editor und Basisbau birgt kurzum einen hohen Spaßfaktor für Spieler, die sich kreativ ausleben wollen. Ein Grund also diesen Titel im Auge zu behalten oder mit einem Early Access Zugang zu unterstützen. 

Sonntag, 6. April 2014

"Der Tartan Day" oder "Was haben die Schotten je für uns getan?"

In einem meiner Star-Trek-Kalender, die gewöhnlicherweise nur amerikanische und keine deutschen Feiertage anzeigen, war das heutige Datum als "Tartan Day" ausgewiesen worden. Nun hat man ja auch in den deutschen Landen viele merkwürdige Feiertage wie den "Tag des Lehrers", den "Reformationstag" oder der "Weiberfastnacht", doch von einem "Tartan Day" hatte ich bislang noch nichts gehört. Was sich hinter dieser Bezeichnung verbirgt und was das Ganze überhaupt mit Star Trek zu tun hat, soll dieser kleine Beitrag klären.

Es geschah am 6. April 1320 (einem Sonnabend). In einem kleinem Kloster im schottischen Arbroath verabschiedeten Kleriker und Adelige eine Erklärung an den Papst, in der sie ihn auffordern, die Anerkennung der schottischen Unabhängigkeit von England zu unterstützen. Nicht nur, dass der Papst diesem Gesuch nachkam; die "Deklaration von Arbroath" wurde zur ältesten Unabhängigkeitserklärung der Welt. Somit ist der Tag nicht nur von großer Bedeutung für die britische und schottische Geschichte selbst, sondern beeinflusste sogar spätere Unabhängigkeitserklärungen wie die der Vereinigten Staaten von Amerika.


Nordamerika war immerhin eines der Hauptziele schottischer Einwanderer und allein in den USA führen laut einer Volkszählung aus dem Jahr 2009 beinahe 28 Millionen Bürger ihre Wurzeln auf kaledonische Vorfahren zurück. Zu den Nachfahren schottischer Einwanderer zählt auch das ein oder andere Star-Trek-Sternchen wie Jolene Blalock, Gates McFadden oder Robert Duncan McNeill, aber auch andere hinlänglich bekannte Sci-Fi-Darsteller wie Richard Dean Anderson, Mark Hamill oder Sigourney Weaver teilen diese Herkunft.




So gesehen ist es auch sicherlich kein Zufall, dass die Begründung des Tartan-Days nicht auf britische Initivative zurückzuführen ist, sondern von nordamerikanischem Boden ausging. Nachdem bereits vereinzelt einige Feierlichkeiten am gleichnamigen Datum in den USA begangen wurden, setzte die schottische Diaspora in Kanada ab dem Ende der Achtziger die offizielle Einführung des Gedenktages an ihre Vorfahren durch. Damit begann der Siegeszug des Feiertages, der in typisch amerikanischer Manier mit Paraden, Festakten und Ausstellungen begangen wird und in den letzten Jahren sogar in der schottischen Heimat Fuß fassen konnte. Mittlerweile kann man seinen Status in etwa mit dem des Saint Patrick Day vergleichen, der zumeist von Amerikanern genutzt wird, um ihren Wurzeln zu huldigen. In dieser Tradition sind 'typisch schottische' Elemente wie der Kilt, der Dudelsack und natürlich Whiskey bei den weltweiten Feierlichkeiten auch nicht mehr wegzudenken (allerdings feiern Australier und Neuseeländer den Tag erst am 1. Juli).

Stewart im Kilt mit dem Tartan des Stewart-Clans

Doch was ist eigentlich ein Tartan? Vereinfacht gesagt versteht man unter einem Tartan das schachbrettartige Webmuster auf Schottenröcken (kilts). Diese speziellen Muster dienen zumeist dazu, die Zugehörigkeit zu einem Familienverband (clan) aufzuzeigen (es gibt aber auch Tartans die z.B. auf Regionen, Militäreinheiten oder Organisationen zurückzuführen sind). Zur Koordination der verschiedenen Ausgestaltungen dient eine schottische Behörde , die im "Scottish Register of Tartans" die verschiedenen Versionen registriert und gegen einen stolzen Obulus auch Neuentwürfe von Privatpersonen aufnimmt.
Doch auch wenn Tartans und Kilts eigentlich den entsprechenden Clanmitgliedern vorbehalten sein sollten, ist es kein Vergehen, sich auch als Festlandeuropäer in einen Kilt zu werfen und Tartans zu tragen. Es gibt verschiedene Arten wie etwa simple schwarze Kilts, die keinem speziellen Clan zugeordnet sind (allerdings werden schwarze Kilts traditionell eher mit dem südenglischen Cornwall verbunden) und schon seit mehreren hundert Jahren in Gebrauch sind.


Entgegen weitverbreiteter Fehlinformationen trägt Star Treks berühmtester Schotte, Montgomery Scott, im zweiten Star-Trek-Kinofilm "Der Zorn des Khan" keinen Kilt mit Tartan. Zwar spielt der bereits verstorbene Kanadier, um den allgemeinen Vorurteilen über Schotten zu genügen während der Beisetzung Spocks den Dudelsack, doch dazu trägt er tatsächlich eine Hose.



Und dennoch gab es einen Moment, an dem man James Doohan im klassischen Kilt bewundern konnte. In der dritten Staffel durfte Scotty nämlich gleich in zwei Folgen die Galauniform gegen die ungleich stilvollere schottische Eingeborenentracht eintauschen und so kann man ihn in "Die fremde Materie" und "Seit es Menschen gibt" tatsächlich mit einem schwarz-weiß gehaltenen Tartan bewundern.



Wenn man einmal zu diesem Muster im "Scottish Register of Tartans" recherchiert, so findet man heraus, dass diese Version tatsächlich dem Clan "Scott" zugeordnet ist, dessen bekanntestes Mitglied Sir Walter Scott selbst für die Einführung der Kilt-Mode wie wir sie heute kennen hauptverantwortlich ist. Allerdings findet man dabei ebenfalls heraus, dass dies nur die (legitime) Schwarz-Weiß-Ausgabe eines Tartans ist, der auch hervorragend zur Uniform in "Der Zorn des Khan" gepasst hätte. Wie es aber soweit kam, dass es überhaupt soweit kam, verrät ein Auszug aus dem von David Gerrold verfassten Werk "The World of Star Trek" (entnommen aus dem englischsprachigen Memory-Alpha-Artikel zu Kilts und von mir sehr frei übersetzt):

"Die Idee, einen Kilt als Teil der Galauniform Scotts zu verwenden, ging auf den Schauspieler James Doohan selbst zurück. Er erinnerte sich später: 'Sie [die Produzenten] haben den Gedanken sofort aufgegriffen und nahmen Kontakt nach Schottland auf, um einen Scott-Tartan zu erhalten.' "

Tatsächlich scheint man durch dieses Vorgehen in den Sechzigern weitaus differenzierter mit dem Volk im Norden der britischen Insel umgegangen zu sein als cirka dreißig Jahre später (wenn man von der miesen deutschen Synchronisation von "Seit es Menschen gibt" einmal absieht). Dort holte die TNG-Episode "Ronin" nämlich zu einem ähnlichen Klischeefeuerwerk gegenüber Schotten aus, wie es die noch spätere Voyager-Folge "Fair Haven" gegenüber Iren abbrannte.


Um sich selbst ein Bild von Schottland zu machen und auf den Spuren Montgomery Scotts zu wandeln, wird eine todesmutige, vierköpfige Expeditionsgruppe der Tafelrunde diesen Sommer den beschwerlichen Weg in die High- und Lowlands wagen. Natürlich gibt es auch dann wieder einen oder mehrere spannende Erlebnisberichte und vielleicht kann das Quartett dann sogar mehr von den Scotts und ihren Tartans aus erster Hand berichten.
Bis es soweit ist, sollten wir den neu entdeckten Feiertag genießen - am besten mit einem Glas guten Single-Malt-Whiskey und stoßen ehrfurchtsvoll auf das Volk an, dass uns einen der bestgekleidetsten Chefingenieure der Science-Fiction-Geschichte beschert hat. Here's tae ye, Scotland!