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Dienstag, 24. Februar 2015

Eine Außenmission in luftiger Höhe: Die Tafelrunde zu Gast beim Leibniz-Institut für Astrophysik

Die Außenmissionen der Tafelrunde haben diese kleine brandenburgische Gemeinschaft bereits in weit entfernte Ortschaften wie Mannheim, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Gießen, Bonn, Lauenau, Zweibrücken oder gar Eberswalde verschlagen. Dass das sprichwörtliche Glück aber gar nicht weit von der eigenen Haustür zu suchen ist, hat am 21. Februar 2015 ein Sternchen-Aufgebot der ganz besonderen Sorte unter Beweis stellen können.


Dieses Mal führten die Wege der zweiundzwanzig tapferen Mitstreiter nämlich keine hunderte von Kilometer Autobahn entlang, sondern einfach nur den Berg hoch, der ihrem Potsdamer Stadtteil als Namenspate dient: Den imposanten Babelsberg.
Auf der 77 Meter hohen Erhebung (den sämtliche Teilnehmer ohne Zuhilfenahme von Beatmungsgeräten erklimmen konnten) befindet sich seit 1913 eine Sternwarte, die mittlerweile das renommierte Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) beherbergt.


Grundlage für den beschwerlichen Aufstieg bildete die Einladung des vor Ort wirkenden Doktors der solaren Radiophysik und Star-Trek-Fans H.Khan, der die Star-Trek-Tafelrunde „Hermann Darnell“ ermunterte, seinen Arbeitsort zu so nachtschlafender Stunde aufzusuchen, um einem speziell für diesen Anlass aufpolierten Vortrag zu lauschen, das Gelände zu besichtigen undim 3D-Kino einen genaueren Blick in jene unendlichen Weiten zu wagen, die die Grundlage für Science Fiction aller Art bildet.


Seinen Anfang nahm der Abend wie so viele Außenmissionen der Tafelrunde: zu spät. Zuerst, weil einige Mitglieder am falschen Ende des weitläufigen Areals nach einem Eingang suchten und als diese sich schließlich endlich im Vorlesungsraum einfanden, waren andere noch immer damit beschäftigt, Kaffee und andere Getränke aus dem antiquierten Replikatorsystem zu erhalten, das der Gastgeber kurz zuvor noch zur Überbrückung des Leerlaufes angepriesen hatte.


Als das Abendprogramm gegen sieben Uhr schließlich eingeläutet wurde, verstummten die Klänge des Beatles-Klassikers „Here Comes the Sun“, die zuvor in einer Endlosschleife thematisch auf „Feuerwerk auf der Sonne“, das Thema des Vortrages, vorbereitete. In der speziellen „Star-Trek-Edition“ konnten die Zuhörer auf unterhaltsame Weise ihr Wissen darüber erweitern, wie die Sonne aufgebaut ist, was sich hinter den Sonnenflecken ("Sunspots") verbirgt und was die Sonnenoberfläche mit der haushaltsüblichen Tomatensoße auf dem Herd zu tun hat. Aufgelockert wurde diese ausführliche freiwillige Lerneinheit mit Videos aus den Simpsons, der Star-Trek-Originalserie, der Next Generation und Voyager. Besonders unterhaltsam wurde es immer dann, wenn es H.Khan in bester Beckmesser-Tradition gelang, den Drehbuchautoren mangelhafte Recherchearbeit nachzuweisen.


So konnte H.Khan etwa anhand tagesaktueller Daten aufzeigen, dass die bedrohlichen Werte, die Data in „Besuch von der alten Enterprise“ vom instabilen Stern empfängt, bestenfalls solare Durchschnittswerte in unserem eigenen Sonnensystem sind.


Den Höhepunkt bildete allerdings der Einblick in das, was in der sauerstoffarmen Höhenluft des Babelsberges tagtäglich von engagierten Wissenschaftlern wie H.Khan "mit unseren Steuergeldern" geleistet wird. Die ins Referat integrierte Vorstellung des „Solar Orbiters“, eines ESA-Satelliten zur näheren Erforschung der Sonne, an dessen Fertigstellung H.Khan hier aktiv beteiligt ist, zählte zu den absoluten Höhepunkten des Abends. Projekte wie dieses stellen nämlich unter Beweis, zu welchen Leistungen die Menschheit bereits heutzutage in der Lage ist und markieren einen eindrucksvollen Schnittpunkt zwischen Forschungswirklichkeit und Science Fiction.



Zum Abschluss des aufschlussreichen Referats folgte neben einer eindringlichen Nichtempfehlung des Films „Sunshine“ ein Veranstaltungstipp der besonderen Art: Am 20. März 2015 wird in Deutschland ab 9.40Uhr eine achtzigprozentige Sonnenfinsternis beobachtbar sein und auch wenn der Kernschatten unsere Gefilde nicht streifen wird, wird dieses besondere Ereignis wohl für alle anwesenden Zuhörer zu einem echter Hingucker werden. Schließlich konnte man an diesem Abend erfahren, dass man als Bewohner dieses Planeten stolz darauf sein, dass ausgerechnet unser Trabant die ideale Größe für solch ein einzigartiges Himmelsspektakel aufweist!



Alles in Allem war der abendfüllende Vortrag nicht nur äußerst anschaulich vermittelt und sehr unterhaltsam präsentiert worden, sondern glänzte auch in der Vorbereitung, wie die tagesaktuellen Beispiele und das sofort griffbereite Packen Ersatzbatterien für die Powerpointfernbedienung nahelegten. Als Dank für seine Mühen wurde H.Khan daraufhin von der Tafelrunde mit einer Jonathan-Archer-Figur ausgezeichnet, also jenem Mann, dessen Inspiration als erster Captain einer Enterprise auf ein Astronomiebuch gewesen sein soll.


Wer aber geglaubt hatte, dass der Abend damit sein Ende erreicht hätte, sah sich eines besseren belehrt, als Doktorandin Dorothée Brauer dazu ansetzte, die frisch bekehrten „Freunde der Sonne“ über das Gelände des Leibniz-Instituts für Astrophysik zu führen. Doch nach einigen einleitenden Erläuterungen begann sich bereits abzuzeichnen, dass die Pläne für den Abend über den Haufen geworfen würden. Schuld daran war das Wetter.


Nicht, dass es schlecht gewesen wäre! Seit dem Vortag verhüllte eine dicke Wolkendecke den Nachthimmel über Potsdam und hatte die ursprünglichen Pläne, das Spiegelteleskop im Ostflügel des Refraktorgebäudes zur Beobachtung der Sterne zu nutzen, zunichte gemacht. Doch just in der dichtesten Bewölkungsphase des Wochenendes klaffte plötzlich eine Insel am eigentlich laut Wetterbericht ständig verdeckten Firmament und fröhlich blinkten mit dem bloßen Auge erkennbare Sterne die Gruppe in genau dem Moment an, als sie das Hauptgebäude zum Beginn ihres Rundganges verlassen hatte.


So machten die Initiatoren aus der Not eine Tugend. Die Führung durch das Institut wurde (leider) auf ein Minimum eingedampft und stattdessen fanden sich alle Teilnehmer kurz darauf im Refraktorgebäude wieder, wo unter dem Ächzen der betagten Mechanik schließlich die Kuppelkonstruktion ihre Pforten in die klare Sternennacht öffnete und einen atemberaubenden Blick freigab.


Trotz der klapprigen Kälte, der antiquierten Technik und des beengten Raumes harrten sämtliche Expeditionsteilnehmer geduldig aus, bis sie an der Reihe waren, einen Blick durch das Teleskop werfen zu können.


Und der Ausblick war einer, den man nicht alle Tage genießen kann. Im Verlauf der kommenden Stunden wurde das Spiegelteleskop nacheinander auf den Jupiter, diverse Sternenhaufen und sogar den Orionnebel gerichtet.
Einige besonders hartgesottene Sternengucker hielten der Aussicht sogar dann noch die Treue, als sich der Großteil der Gäste längst verabschiedet hatte oder zum Aufwärmen zurück ins Innere des Gebäudes geflüchtet hatten.


Als sich die Kuppel irgendwann wieder schloss und damit das vorläufige Ende dieser denkwürdigen Außenmission einläutete, hatten alle Beteiligten einerseits ein Programm absolviert, an dass
sie sich noch lange erinnern werden und andererseits vieles, angefangen von einer ausführlichen Führung durch das Gelände bis hin zu einem Ausflug in den 3-D-Vorführraum, gar nicht oder nur eingeschränkt genießen konnten.


So wird der Star-Trek-Tafelrunde wohl nichts anderes übrig bleiben, als den beschwerlichen Aufstieg noch einmal zu wagen, um ein zweites Mal Potsdamer Höhenluft zu schnuppern und all jene Abenteuer nachzuholen, die ihren Mitgliedern an diesem Abend versagt blieben...

Montag, 2. Februar 2015

Außenmission: Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam

Am 21. Februar 2015 bestreitet die Tafelrunde ihre erste Außenmission des Jahres. Dabei haben wir uns etwas ganz Besonderes ausgedacht und laden alle Tafelrundenmitglieder und Freunde zum Sternengucken in das Leibniz Institut Potsdam ein.
Bildquelle: Leibniz Institut Potsdam für Astrophysik
Star Trek ohne Sterne? Unvorstellbar! Unsere erste Außenmission des Jahres 2015 führt uns in das Leibniz Institut Potsdam für Astrophysik. Das Institut 'widmet sich astrophysikalischen Fragen, die von der Untersuchung unserer Sonne bis zur Entwicklung des Kosmos reichen'. Auch in Star Trek spielten astrophysikalische Denkansätze immer wieder eine tragende Rolle. Physikalische Fragen im Allgemeinen oder im Speziellen waren stets elementares Handlungselement der 725 Star Trek Episoden plus der 12 Filme.
Das Star Trek sich stark an der Wissenschaft orientiert, zeigt folgende Filmszene aus Star Trek: Treffen der Generationen. Hier wird ein Energieband beschrieben, dessen Verlauf mit Hilfe einer künstlich hervorgerufenen Implosion einer Sonne verändert wurde. Diesem kosmologischen Eingriff kommen Data und Picard in einem astronomischen Labor auf die Schliche:


Programmablauf:
  1. Der erste Programmpunkt ist ein Vortrag zum Thema Sonne. Hier ein kurzes Abstrakt unseres Vortragenden H.Khan: 'Mit Hilfe von vielen anschaulichen Videos und Bildern werden Sie in die faszinierende Welt der Sonnenforschung eingeführt. Auf einem allgemeinverständlichen Niveau erfahren Sie etwas über den Aufbau der Sonne, den Sonnenzyklus, eindrucksvolle Eruptionen sowie über den Einfluss der Sonne auf die Erde'.
  2. Danach bekommen wir eine Führung und erlangen so einen Einblick in die Arbeitsweise des Instituts und können Fragen über die Einrichtung stellen.
  3. Der letzte Programmpunkt stellt das eigentliche Highlight dar. Hier werden wir unter professioneller Anleitung die Sterne beobachten und bekommen die Gelegenheit durch eines der bekannten Teleskope zu schauen.
Die Tafelrunde blickt in die Sterne
Beginn
Wir starten unsere Außenmission am 21. Februar 2015 um 18:30 Uhr und treffen uns am Haupteingang des Instituts. Sollte an diesem Tag das Wetter den Blick in die Sterne verhindern, haben wir einen Alternativtermin vereinbart. Dieser ist der 28. Februar 2015, dann um 19 Uhr. Wir werden Euch rechtzeitig informieren, sollte am 21. Februar 2015 der Termin nicht stattfinden können.
Also aufmerksam den Blog verfolgen und in die Mails schauen!

Anfahrt - Routenplanung
An der Sternwarte 16
14482 Potsdam

Sonntag, 21. Dezember 2014

Zwischen Kindergrippe und Einstein - Turons Eindrücke von der Star-Trek-Weihnachtsvorlesung in Zweibrücken


Kurz vor Weihnachten, am 17. Dezember 2014 brachen zwei Tafelrundenangehörige auf, um ins knapp siebenhundert Kilometer entfernte Zweibrücken an den äußersten Rand des Bundeslandes Rheinland-Pfalz zu gelangen.
Zugegeben: Wenn man wie Miri aus dem pulsierenden Berlin mit seinen 3,4 Millionen Einwohner stammt, so muss das beschauliche Zweibrücken mit seinen 34.000 Bürgern zwangsweise ein wenig provinziell wirken.
Kommt man hingegen wie Turon aus Potsdam, das mit mindestens zehn vollwertigen Schlossanlagen schübeweise Touristen aus aller Welt anlockt, dann mag auch das örtliche Herzogsschloss keinen echten Reisegrund darstellen.
Warum also nahmen die beiden dennoch die beschwerliche Acht-Stunden-Autofahrt bei unablässigem Dauerregen in ein Land auf sich, in dem die (überaus freundlichen) Eingeborenen Miri noch nicht einmal verstanden, wenn sie in einem Restaurant eine Selters bestellte?


Der Grund, warum das überschaubare Zweibrücken ähnlich wie Berlin, Mannheim oder Düsseldorf auf der Deutschlandkarte eines jeden heimischen Star-Trek-Fans rot hervorgehoben sein sollte besteht in der Tatsache, dass in der hiesigen Fachhochschule (nunmehr ein Teil der FH Kaiserslautern) der bekannte Star-Trek-Referent Dr. Hubert Zitt wirkt und lehrt. Dort hält er nun schon seit 1996 Jahr für Jahr seine berühmten Star-Trek-Weihnachtsvorlesungen in einem Gebäude, dass aufgrund seiner Optik nicht ganz zu Unrecht den Kosenamen "Tankstelle" trägt.


Nun gehört es bereits seit Anbeginn der Tafelrunde zu ihren guten alten Traditionen, sich in bester Absicht alljährlich zum gemeinsamen Ansehen der im Internet übertragenen Weihnachtsvorlesung vor dem heimischen Sofa zu verabreden. Diverse Male scheiterte dieses vermeintlich simple Vorhaben an technischen Problemen mit dem Livestream, Terminkollisionen oder anderen unvorhersehbaren Ereignissen und tatsächlich schaffte es die Tafelrunde erst einmal im Jahre 2012, zusammen diesem Wissenschaftsereignis beizuwohnen.
Dafür waren die Mitglieder der Star-Trek-Tafelrunde "Hermann Darnell" stets zugegen, wenn es Hubert Zitt mit einem seiner Vorträge in die unmittelbare Umgebung verschlug. So erlebten diverse Mitglieder die legendären und längst zu einer ebenso liebgewonnenen Tradition gewordenen Auftritte in der Beuth-Hochschule genauso mit; wie seine Darbietungen im Zuge der Star-Trek-Ausstellung im Potsdamer Filmpark oder im Rahmen der Eberswalder Mini-Convention NCC-1701-A.


Daher kreuzten sich des Öfteren die Wege beider Parteien und nach einigen persönlichen Gesprächen gelang es schließlich zu vereinbaren, dass auch die Tafelrunde dieses Jahr Teil jener Tradition werden würde, die die Berliner und Brandenburger bislang nur ehrfurchtsvoll aus der Ferne betrachten konnten.


Die Grundlage des Tafelrundenauftrittes auf Deutschlands einziger Star-Trek-Weihnachtsvorlesung bildete ein Referat, dass schon lange in der Schublade diverser Projektideen schlummerte und eigentliche eine uralte Idee in unseren eigenen Reihen wiederaufleben ließ – nämlich selbst einmal Vorträge in Eigenregie zu veranstalten. Nach einigen Referaten etwa im Potsdamer Thalia, im Rahmen der langen Nacht der Wissenschaften in Berlin oder im Zuge unserer Fünfjahresfeierlichkeiten schwebt die Idee, das Potential in unserer Gemeinschaft dementsprechend zu nutzen, noch immer ungenutzt im luftleeren Raum umher.


In Zweibrücken wurde sie nun endlich Wirklichkeit und schon allein deshalb war die beschwerliche Reise in die (von hier aus gesehen) äußerste Ecke der Republik bereits ein lohnenswertes Unterfangen. Vor allem ist es etwas völlig anderes, vor dem Rechner zu sitzen und über die Organisation zu schimpfen, wenn man einmal selbst mitangesehen hat, wie ein solches Großereignis in erster Linie mit der Tatkraft freiwilliger Helfer aufgezogen wird.


Schon im unmittelbaren Vorfeld der Veranstaltung kam erste weihnachtliche Vorfreude auf das Event auf, was weniger am unablässigen Christmas-Song-Gedudel auf der Herfahrt oder dem Weihnachtsmarkt auf dem hiesigen Alexanderplatz (!) lag, sondern eher daran, dass hier die vielen studentischen Weichnachtselfen Hand in Hand fröhlich das Audimax für den bevorstehenden Abend herausputzen. An dieser Stelle sollte vielleicht erwähnt werden, dass die Einheimischen zwar für uns Norddeutsche mitunter schwer zu verstehen sind, dieses Manko aber durch eine angeborene Ur-Freundlichkeit wieder ausgleichen, die bewirkt, dass man schnell miteinander ins Gespräch kommt. Insofern fühlten wir uns gleich nach Ankunft in den Heiligen Hallen der Hochschule als Teil der großen Weihnachtsvorlesungsfamilie und halfen bereitwillig beim Umherräumen, Dekorieren und Verzehren selbstgebackener Muffins.



Während Hubert Zitt zwar allgegenwärtig war aber größtenteils für die Fernsehteams und sonstigen Journalisten zur Verfügung stand, hatten wir genügend Zeit, neben den sympathischen Oompa Loompas der Organisation die bereits aus vorangegangenen Übertragungen bekannten Mitstreiter Zitts kennenzulernen. Manfred Strauß und Michael Groß entpuppten sich als stimmungsvolle Stützen der Veranstaltung, ohne deren Wirken die gesamte Vorlesung wohl nicht in dieser Form existieren würde.


Selbst als ab 18 Uhr dem Publikum Tür und Tore geöffnet wurde, herrschte eine ausgelassene Stimmung, die sogar soweit reichte, dass zufriedene Besucher den ein oder anderen Vortragenden spontan auf ein Bier einluden – ein Umstand, der den aus dem tiefsten Preußen stammende Turon so sehr verwirrte, dass er dies entgegen seiner sonst üblichen Verhaltensweisen freundlich aber bestimmt ablehnte.


Als die Veranstaltung um 19Uhr dann endlich begann, geschah dies mit dem üblichen Brimborium. Einige bunte Bilder aus dem Internet, ein ausführlicher Jahresrückblick und emsige Star-Wars-Kostümierte, die ihre Kräfte einsetzten, um die Kollekte einzusammeln. Dieses Jahr gingen die Einnahmen der spendebereiten Zuhörerschaft gleich um die Ecke, denn als Nutznießer der gesammelten Geldmittel sollte die FH-eigene Kindergrippe Kinderkrippe fungieren, denen ein Ausflugswagen für Landgänge zur Verfügung gestellt werden sollte. Tatsächlich kamen am Ende knapp 1.500€ für diesen guten Zweck zusammen, so dass die kleinen Nachwuchsingenieure hoffentlich schon bald auf Rädern das beschauliche Zweibrücken unsicher machen können.


Dem folgte schließlich der unausweichliche Moment der Wahrheit. Nachdem Turon seinen Neunzig-Minuten-Vortrag im Vorfeld auf knapp fünfunddreißig hinunterbrechen musste, stiegen nun Nervosität und Lampenfieber kontinuierlich auf Rekordwerte, zumal bereits im Vorfeld Probleme beim Einfügen der Videos in seine Präsentation das gesamte Projekt gefährdet hatten.
Doch mit dem Moment, ab dem er sich auf der Bühne wiederfand und die gewohnten Folien hinter ihn projiziert wurden, verschwanden Anspannung und Bauchkribbeln umgehend und er begann in aller Seelenruhe zu erklären, woher Namen wie Kirk, Picard oder Janeway stammen. Nur die vielen zurückgelegten Bühnenkilometer haben einigen aufmerksamen Freunden und seiner eigenen Schwiegermutter vor ihren heimischen Computern verraten, dass noch etwas Aufregung in seinen bewegungsfreudigen Beinen steckte.


Tatsächlich aber lachten die gutmütigen Einheimischen freundlicherweise über die eingestreuten Witze und als Turon sich weit danach in der Pause den Weg durch die Zuhörermassen bahnte, wurde er neugierig von mehr als zehn Personen nach der Herkunft ihrer eigenen Namen, naher Verwandter oder guter Freunde befragt. Besondere Genugtuung empfand er ferner darüber, dass ihm mehrere Personen versicherten, von nun an bei jeder Sichtung eines Hollister-Pullovers an ihn denken zu müssen.



Aber Turons Auftritt war mitnichten das Highlight der Veranstaltung, sondern eher ihr Einstieg. Gleich nach ihm war der Klingonischlehrer Lieven L. Litaer an der Reihe, den man schon beinahe zu den Urgesteinen dieser Vorlesungsreihe zählen kann. Im Anzug und mit Maske referierte er über die Inspiration für einige Worte in der fiktiven Sprache Klingonisch. Sicherlich kannte man auch hier den ein oder anderen Part bereits, wenn man die ein oder andere seiner Veranstaltungen besucht hatte, doch wie immer war es so unterhaltsam wie lehrreich, den Ausführungen des gebürtigen Belgiers zu lauschen.
Von allen Teilnehmern hatte Litaer übrigens das weihnachtlichste Programm, was nicht zuletzt daran lag, dass er zu Beginn und zum Abschluss aus dem neuesten Cross-Cult-Coup "Frohe Klingonische Weihnacht" zitierte, dass den Weihnachtsmann weg aus dem PeGiDa-nahen westlichen Kulturkreis und zurück zu seinen ursprünglich klingonischen Traditionslinien stellte (so ähnlich wie Shakespeare).



Den absoluten Höhepunkt bildete jedoch wie jedes Jahr das Referat des Hausherren Hubert Zitt, der in diesem Jahr zu Thema "Wie viel Einstein steckt in Star Trek?" gewohnt professionell Rede und Antwort stand.
Nun ist jedoch weder die Allgemeine, noch die Spezielle Relativitätstheorie etwas, dass man als 'leicht verständlich' bezeichnen könnte, doch es gehört zu den Verdiensten Zitts, diesen doch vergleichsweise anspruchsvollen Sachverhalt selbst für absolute Laien wie Miri oder Turon anschaulich präsentieren zu können. Welchen immensen Einfluss die Theorien des Universalgenies (das übrigens ein Sommerhaus im nahen Caputh unterhielt und nach dem ein sehr sehenswerter Turm auf dem Brauhausberg benannt ist) tatsächlich auf Star Trek hatte, ist wohl den wenigstens Fans bewusst, doch angefangen beim Warpantrieb, über Schwerkraftgeneratoren und Trägheitsdämpfern bis hin zur Tarnvorrichtung legten Einsteins Überlegungen den Grundstein für das, was uns heute hinlänglich von der Fernsehleinwand bekannt ist.



Von den weihnachtskugelbunten Trockeneis-Drinks, die die Fachschaft Informatik/ Mikrosystemtechnik gegen bare Münze im Foyer verteilte, bis hin zur Schneemaschine, die gelegentlich Kunstflocken auf jene bedauernswerten Geschöpfe rieseln ließ, die in der vorderen Reihe mittig saßen, erlebten wohl der größte Teil der  Anwesenden einen stimmungsvollen und lohnenswerten Vorweihnachtsabend der besonderen Art, der trotz seiner etwa fünf Stunden Laufzeit am Ende doch viel zu früh vorbei war.


Als Miri und Turon nach Veranstaltungsabschluss etwas wehmütig dabei halfen, wieder Ordnung im inzwischen entvölkerten Hörsaal zu schaffen, legte sich bereits leise etwas Traurigkeit ob der anstehenden Heimreise auf ihr Gemüt. Denn selbst wenn Zweibrücken nicht unbedingt um die Ecke liegen mag, hat sich die lange Fahrt quer durch Deutschland zweifellos gelohnt, da es eine Sache ist, Deutschlands spannendste Weihnachtsvorlesung von der Couch aus im Internet zu verfolgen, aber ein ganz andere, sie live oder gar von der Bühne aus erleben zu dürfen.

Mittwoch, 7. August 2013

Vorschau: Hubert Zitt an der Beuth Hochschule für Technik

Erster Kontakt
Ein Jahr ist es nun bald schon wieder her, da trafen wir auf Jean-Luc, Miltan, Shiarrael & Sabine im Hörsaal der FU Berlin beim Vortrag von Hubert Zitt. Nun steht schon der nächste Termin an. Es wäre schön, wenn wir dieser Veranstaltung wieder in großer Anzahl und schicken Kostümen die Aufwartung machen könnten. Also, merkt euch den Termin schon mal vor, bei unserem nächsten Treffen können wir das Ganze dann besprechen. Hier nun die off. Ankündigung der Veranstalter:
Netzwerk Schule — Hochschule
„Wissenschaft & Science Fiction“
Neues aus der Starfleet Academy Twobridges
Eine Veranstaltung der Beuth Hochschule für Technik Berlin und der Freien Universität Berlin
in Kooperation mit dem Humanistischen Verband Deutschlands (Landesverband Berlin-Brandenburg),
der German Garrison / 501st Legion, der Film Fan Force, der Smart Media Research Berlin
und der Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken
Zielgruppe
Alle mit Interesse an „Wissenschaft & Science Fiction“
Inhalt Dr. Hubert Zitt (studierter Elektrotechniker und promovierter Systemtheoretiker) von der FH
Kaiserslautern/Zweibrücken hält seit 1996 jedes Jahr zu Weihnachten Vorlesungen zu den
Themen Star Trek, Star Wars und Science-Fiction. Die Vorlesungen sind stets die am besten
besuchten des Jahres.
Diese Tradition wird in Berlin mit der mittlerweile 4. Vorlesung zu diesem Themenfeld
fortgeführt und findet Unterstützung durch die German Garrison/501st Legion und die
Film Fan Force. Daher werden passend kostümierte Zuhörer gerne gesehen.
Thema: Technische Visionen bei Star Trek
Was in den 1960er Jahren noch Visionen der Autoren von Science Fiction
waren, ist teilweise heute schon Realität geworden, man denke nur an den
Kommunikator von Captain Kirk und unsere heutigen Handys und Smartphones.
• Wie gut sind bzw. waren die Visionen der Autoren von Star Trek
bezüglich der Mensch-Maschine-Interaktion?
• Welche reellen Chancen haben wir, in Zukunft mit Computern reden zu
können?
• Könnte der Universalübersetzer schon bald Realität werden?
• Werden wir in Zukunft statt des Fernsehers ein Holodeck verwenden?
In dieser Vorlesung werden die Visionen bei Star Trek mit dem heutigen Stand
von Wissenschaft und Technik verglichen.
Termin Donnerstag, 21. November 2013 von 14:00 bis 16:30 Uhr
Ort FU Berlin, Henry-Ford-Bau, Max-Kade-Auditorium (Audimax),
Garystr. 35, 14195 Berlin-Dahlem

Anmeldung Wegen der beschränkten Anzahl der Plätze ist eine Teilnahme nur nach Anmeldung
unter startrek@beuth-hochschule.de und schriftlicher EMail-Bestätigung
(in Form einer „Bordkarte“) durch die Beuth Hochschule für Technik möglich.
Dazu notwendige Angaben:
• Vorname, Nachname, E-Mail-Adresse,
Name der Oberschule bzw. Hochschule bzw. Institution
• Lehrkräfte an Oberschulen in Berlin und Brandenburg:
Bitte zusätzlich die Anzahl der begleitenden Schüler angeben.
Hinweis 1: Wir bitten am Ende der Veranstaltung um eine Spende für das Kinderhospiz
Berliner Herz.
Hinweis 2: Rückfragen beim Netzwerk Schule — Hochschule / Hr.Hahn Tel (030) 4504-5175
Hubert Zitt wird bei ST Into Darkness Premiere von Turon47 interviewt

Dienstag, 16. April 2013

Turons Senf zum Vortrag "Star Trek - Eine sozialistische Vision?"

Einleitung


Gestern war es wieder soweit: Mehrere Mitglieder der Star Trek Tafelrunde "Hermann Darnell" Potsdam-Babelsberg begaben sich auf eine spannende Außenmission, die uns allerdings nicht in Lichtjahre entfernte Orte wie Gießen, Mannheim oder Düsseldorf führte, sondern gleich um die Ecke. Im  KuZe, einer linksorientierten Kunst- und Kultureinrichtung in Potsdam lauschten wir dem Militärwissenschafts- und Militärsoziologiestudenten sowie bekennendem Star-Trek-Anhänger David X. Noack, der einen Vortrag mit dem provokanten Titel "Star Trek - Eine sozialistische Vision?" hielt.
Wenn man sich an solchen Ort begibt, weiß man natürlich auch in etwa, was einen dort erwarten wird. Und weil Furcht ja bekanntlich ein schlechter Ratgeber ist, ließen wir uns von unserer Begeisterung für Star Trek lenken und besuchten die Veranstaltung kurzerhand. Schließlich wollten auch wir die Lösung der Gretchenfrage unter den Star-Trek-Fans erfahren: Gibt es noch Geld im Star-Trek Universum oder nicht?

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Lobenswerte Aspekte


Die Besucherzahl. Star Trek lebt! Als sich unmittelbar vor dem Referat die Zuhörer im Saal einfanden, konnte man das beeindruckte Raunen von einem der Mitorganisatoren hören. Leise merkte er an, dass Star Trek ungleich mehr Publikum anziehen würde, als die vorherigen Themen, die im Rahmen der "Politischen Nerdnight" bislang liefen. Vielleicht hat er auch geflüstert, dass die Idee (Star Trek) zur materiellen Gewalt geworden ist, weil sie die Massen erreicht, aber da bin ich mir nicht mehr so sicher.
Die Stuhlanzahl reichte jedenfalls nicht mehr aus und den Gewohnheiten zum Trotz mussten weitere Sitzgelegenheiten für die Besucher herangeschafft werden. War die Veranstaltung zuvor kaum etwas größeres als eine Vorlesungsreihe von nerdigen Studenten für die selben nerdigen Mitreferenten, so sprengte dieses Thema sicherlich den üblichen Rahmen und platzte aus allen Nähten. Neben den Tafelrundenmitgliedern waren durch die Bank weg Gäste zugegen, die sich wenigstens soweit auskannten, um an der abschließenden Diskussionsrunde adäquat teilnehmen zu können.

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Referat. Sicher, strukturiert und stilecht mit einer Mateflasche führte David X. Noack durch das Programm. Dabei verließ er sich nicht nur auf Stichpunkte, Zitate und Bilder, sondern frischte seine Ausführungen auch durch gut gewählte Videoschnipsel auf. Sein Video zu den auffälligen Ähnlichkeiten zwischen "Star Wars IV: Eine neue Hoffnung" und "Star Trek (2009)" lockerte die Stimmung zusätzlich auf und fand beim Publikum großen Anklang. Die ausführliche (wenn auch nicht komplette) Literaturliste, die Bildquellen- und Zitatsangaben verdeutlichten ferner, dass der Urheber versuchte, wissenschaftlichen Standards zu genügen, was dem Inhalt zusätzliche Seriösität verlieh. Seine Thesen und Ansichten waren nachvollziehbar, ließen aber Platz zur Diskussion.





Politische Betrachtung als legitime Nische. Alles was ich weiß ist, dass ich kein Marxist bin. So stieß die Anlehnung des von Spock so prominent platzierten utalitaristischen Prinzips "Das Wohl vieler wiegt schwerer als das Wohl des Einzelnen." an Mao Tse Tung bei mir auf ebenso viel Ablehnung wie beim Philosophiestudenten Strifes. Auch der Anwendung des "marxistisch-leninistischen Bedürfnisprinzips" vermochte ich kaum zu folgen.
Das heißt aber nicht, dass wir gleich eine Kampfrede eines Politoffiziers gehört hätten oder Lenin hinter jeder Ecke gelauert hätte und schließlich hat irgendwer auch mal gesagt "Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert. Es kommt aber darauf an, sie zu verändern.".
Bildquelle: Cheezburger.com



Natürlich lag es in der Intention des Referenten, dieses Thema aus einem linksgerichteten Blickwinkel zu betrachten, doch wie bereits beschrieben, blieb er dabei immer nachvollziehbar und sachlich.
Unter dem Motto "Die herrschenden Ideen einer Zeit waren stets nur die Ideen der herrschenden Klasse." zerpflückte er die Entwicklung, die Star Trek seit dem Tod des Sozialromantikers Gene Roddenberry durchlebte. Etwa anhand von Tweets und Zitaten des Exilkubaners Roberto Orci legte David Noack schlüssig dar, wie die Produktionsriege der Science-Fiction-Serie immer weiter ins konservative Lager rutschte und sich immer  mehr von den ursprünglichen Idealen der ersten drei Serien abwandte.
Das Ergebnis war streitbar, aber gelungen und wenn man dieses zweifelsfrei wissenschaftliche Referat mit denen Hubert Zitts vergleicht, stellt man zwar fest, dass sich diese vom Ansatzpunkt her deutlich unterscheiden, jedoch beide auf ihre Daseinsberechtigung pochen dürfen. Zudem wären auch weitergehende Vorträge in dieser Richtung möglich, etwa Religion als Opium für die Völker der Milchstraße, über die USA-Verherrlichung bei Star Trek bis hin zu "Nie wieder Weltraumkrieg!". Das Potential ist auf jeden Fall da.

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Diskussion. Da Freiheit auch immer die Freiheit Andersdenkender ist, stellte sich David Noack im Anschluss seiner Vorlesung den Fragen, Anregungen und der Kritik seiner Zuhörer. Und die hatten einiges zu sagen. Seine Ansätze, Thesen und Vergleiche fanden beim Publikum Gehör und in der ungezwungenen Atmosphäre fand ein Schlagabtausch zwischen beiden Parteien statt, in dem Referent und Reziepienten immer wieder auch ihr Star-Trek-Fachwissen unter Beweis stellten. So mischten auch einige der sonst vergleichsweise zurückhaltendenTafelrundenmitglieder die Gesprächsrunde ordentlich auf. Z.B. habe ich unser Mitglied Ensign nur bei einigen wenigen Tafelrunden so flammend gesehen wie bei ihrer Verteidigung "Star Trek: Voyagers". Für den Ottonormalverbraucher mag die Debatte um Folgenreferenzen, Fachvokabeln aus "Das Kapital" und Philosophie-Termini recht befremdlich gewirkt haben, doch genau dadurch verdiente die Veranstaltung wahrhaftig das Prädikat 'Nerdnight'.

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Kritikwürdige Aspekte


Die Besucherzahl. Star Trek ist tot! Tatsächlich hat eigentlich kaum jemand diese Veranstaltung besucht. Wer durch den ersten Punkt der 'Lobenswerten Aspekte' einen anderen Eindruck erhalten hat, dem sei erklärt, dass alles dort nur aufgeführt wurde, weil maßlose Übertreibungen das Verständnis erleichtern. Wären die zwölf Personen nicht zugegen gewesen, die der Tafelrunde oder mit ihr verbundenen Personen angehörten, so wäre es eine ebenso beschauliche Veranstaltung wie die vorherigen Referate der Reihe geworden, in denen ein Vortragender die vor und nach ihm eingeplanten Mitstreiter allein unterhalten hätte. Das ist sehr schade, denn tatsächlich weist die gesamte Reihe spannende Inhalte auf, die neben Star Trek auch Harry Potter, Twilight oder Buffy umfassen.
Die Dimensionen einer Zitt-Vorlesung oder selbst eines Robert-Vogel-Selbstdarstellungsmonologs wird  die "Montagskultur" im KuZe aber wohl nie erreichen, auch wenn die Studentenstadt Potsdam prinzipiell den Nährboden dafür bietet. Das ist sehr ärgerlich, denn gerade die abschließende Diskussion wäre bei einer echten Kontra-Meinung höchstwahrscheinlich noch spannender gewesen. Doch mittlerweile sollte man sich wohl eingestehen, dass die goldenen Jahre Star Treks, in denen ein solches Thema größere Resonanz gefunden hätte, längst vorbei sind.

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Fehlende Aspekte. Auch wenn David Noack viel an Recherchearbeit in sein Thema investiert hat, haben mir einige Aspekte gefehlt, die den 'Star-Trek-Sozialismus' meiner Meinung nach ausmachen. So ist es heute unmöglich, dass jeder Mensch ein Haus am Strand besitzt, weil es schlichtweg gar nicht soviel Strand auf unserem Planeten gibt. Daher wäre die Kolonisation des Weltraums ein wichtiger Baustein zum Verständnis des in Star Trek propagierten Gesellschaftssystems, denn bislang unerreichbare Planeten wie Pacifica, Antede III oder gar die moneanische Heimatwelt bieten jedenfalls die idealen Voraussetzungen für entsprechende Immobilien.
Noch wichtiger schließlich der Replikator, der die Grundversorgung der Bevölkerung sicherstellt. Natürlich ist auch das streitbar, aber genau dadurch ja auch so unheimlich interessant. Schon der in der Diskussion so plakativ eingesetzte Satz "Wenn warmes Essen aus der Wand kommt, ist das noch lange kein Sozialismus." drückt dieses Dilemma wohl schöner aus, als es in der einschlägigen Fachliteratur jemals formuliert wurde.
Schließlich gilt es auch zu bedenken, dass zu jeder Äußerung, die in Star Trek gegen die Verwendung von Geld aufgeführt werden kann, mindestens zwei weitere zu finden sind, die das genaue Gegenteil aussagen. Auch wenn man das entkräften kann, sollte es in das Referat aufgenommen werden. Schließlich kann es so immerhin als berühmte 'Ausnahme von der Regel' herhalten.

Q-Less. Ein Star-Trek-Fan, der Q nicht mag? Also wirklich!

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vielen Dank an K'olbasa für diese legendäre Zote

Fazit


Alles in allem war die familiäre Veranstaltung ein lohnendes Ziel für unsere Außenmission. "Star Trek - Eine sozialistische Vision" war zwar zweifelsohne eine provokante Losung, aber gerade deshalb ein so gelungenes Vortragsthema. Wir fühlten uns jedenfalls sehr gut unterhalten und haben aus diesem Abend sogar die ein oder andere Erkenntnis mitgenommen.
Ob es nun Geld in der Zukunft gibt? Nun, da stimme ich persönlich weniger mit den Ausführungen David Noacks überein und würde es eher mit Strifes halten:
Geld gibt es im Star-Trek-Universum zwar noch, doch es hat längst nicht mehr den Stellenwert unserer Zeit. Eine lohnende Vision und ein annehmbarer Kompromiss, wie ich finde.


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Nachschlag


Wer sich den neuen (und wahrscheinlich letzten) Star-Trek-Trailer ansehen möchte, obwohl der nichts mehr mit Gene Roddenberrys kommunistischen Ideen gemein hat, kann das bei dieser Gelegenheit auch gleich tun:


Sonntag, 14. April 2013

Eiliger Veranstaltungstipp

Wenn eine Star-Trek-Veranstaltung direkt vor der eigenen Haustür stattfindet, dann ist es für die Mitglieder der Star Trek Tafelrunde "Hermann Darnell" in Potsdam-Babelsberg längst zur Tradition geworden, an ihr auch teilzunehmen. Egal, ob es sich um eine Vorlesung Hubert Zitts, die Star-Trek-Ausstellung im Filmpark Babelsberg oder die Lange Filmparknacht handelt.
Nun bietet sich bereits morgen die Gelegenheit, einem Vortrag der besonderen Art zu lauschen. Wie unsere Autorin Gaya bereits schrieb, wird  David X. Noack, ein Student der Universität Potsdam im Theatersaal des Studentischen Kulturzentrums (KuZe) einen Vortrag zum Thema "Star Trek – Eine sozialistische Vision?" halten. Laut Eigenauskunft des Referenten erwartet den Besucher Folgendes:


"Der Politikwissenschaftler und Historiker David X. Noack untersucht in seinem Vortrag die sozialistische Dimension der ursprünglichen Fernsehserie ‚Star Trek‘ aus den Jahren 1966-1969. Zunächst erfolgt ein Überblick über die politischen und gesellschaftlichen Kontexte, in denen die Original-‚Star Trek‘-Serie Ende der 1960er erschienen ist. Darauf folgt eine Analyse des politischen Systems, der politischen Ökonomie sowie Verteidigungs- und Außenhandelspolitik der Vereinigten Föderation der Planeten, um die sich die verschiedenen ‚Star Trek‘-Serien drehen."

Wie ich sind auch viele Tafelrundenmitglieder der Meinung, dass wir uns das  natürlich nicht entgehen lassen wollen. Auf unserem Treffen am Freitag, bekundeten immerhin dreizehn Mitglieder ihr Interesse an dem Vortrag im Rahmen der "Politischen Nerdnight". Immerhin haben sich einige unserer Mitglieder ja bereits selbst mit den politischen Aussichten im Star-Trek-Universum in Form eines gemeinsamen Blog-Eintrages beschäftigt.

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Ich jedenfalls blicke der Veranstaltung mit Vorfreude entgegen, denn Star Trek hat mich persönlich in meinen politischen Ansichten mehr beeinflusst als in meinen technischen, physikalischen oder astronomischen Vorstellungen. Daher freue ich mich jetzt schon, Ausführungen über dieses Streitthema hören zu können, das wohl so alt ist, wie das Fandom selbst.
Wer Lust und Laune bekommen hat, sich uns anzuschließen oder auch auf eigene Faust das KuZe zu besuchen, findet den Veranstaltungsort mitten in Potsdam (Googlemaps hilft auch bei der Anreise von interessierten Berlinern).

Was? Vortrag "Star Trek - Eine sozialistische Vision?"
Wer? David X. Noack
Wo? Studentisches Kulturzentrum (KuZe), 14467 Potsdam, Hermann-Elflein-Straße 10 (Hinterhof!)
Wann? Montag, 15. April 2013, um 20Uhr
Wieviel? Kostenlos, aber nicht umsonst.