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Freitag, 19. Oktober 2018

Auf den Spuren von Patrick Stewart - Ein Reisetipp

Solange der Brexit noch keine traurige Realität geworden ist, kann es sich durchaus lohnen, Großbritannien einen Besuch abzustatten. Flüge in Metropolen wie Newcastle, Glasgow oder Manchester sind günstig, der öffentliche Personennahverkehr gut ausgebaut und abseits der aus allen Nähten platzenden Hauptstadt London kann man durchaus interessante und sogar Star-Trek-relevante Reiseziele besuchen.
Eine dieser Touren führte mich kürzlich auf die Spuren der Star-Trek-Legende Patrick Stewart, der mit seiner Darstellung Captain Jean-Luc Picards zum Idol vieler Fans wurde. Doch obgleich der verdiente Schauspieler auch in anderen Filmen und Theaterstücken sein Land repräsentierte, gibt es für ihn keine jener blauen Plaketten, die ansonsten überall im Lande Personen würdigen, die über weit weniger Strahlkraft verfügen.
Um diesen Missstand zu beheben und für andere Star-Trek-Anhänger eine Handreiche zu bieten, wollen wir an dieser Stelle einmal drei zentrale Orte aus der Kindheit und Jugend Patrick Stewarts im Norden Englands präsentieren, deren Besuch sich lohnen könnte.

Bildquelle

3. Huddersfield Town

Huddersfield ist eine schmucklose Industriestadt, die rund eine halbe Stunde Fahrtzeit von Manchester entfernt liegt. Auch wenn der Lokalstolz und die örtliche Touristeninformation dem Besucher etwas anderes weismachen wollen, bietet der Ort dem normalen Touristen kein lohnendes Reiseziel.
Doch schon vom Bahnhof aus kann man das John-Smith-Stadium sehen, wo der lokale Fußballverein Huddersfield Town seine Heimspiele austrägt. Die erklärte Lieblingsmannschaft Patrick Stewarts hat (wie die Stadt auch) ihre besten Zeiten längst hinter sich und war vor allem in den Zwanziger Jahren mit drei Meistertiteln erfolgreich. Seither sind Erfolge rar und lange Zeit dümpelte der Club in den Niederungen des englischen Profi-Fußballs herum, bis der deutsche Trainer und Jürgen-Klopp-Freund David Wagner den Club letztes Jahr sensationell zurück in die Premier League führte.
Das John Smith Stadion hat nichts mehr mit seinem eher rustikalen Vorgänger zu tun, in dem sich Stewart als Jugendlicher einige Spiele angesehen hat, aber er war mehrfach in der neuen Arena zu Gast und drückt seinem Team auch außerhalb seiner alten Heimat noch immer treu die Daumen.


2. St Mary’s Church

Nicht weit von Huddersfield entfernt liegt das verschlafene, aber gepflegte Städtchen Mirfield (sprich "Möhr-Field"). Auch wenn selten Personen einen Ort formen, weiß wohl jeder, der wie ich aus einer Kleinstadt wie dieser stammt, dass sehr wohl ein Ort eine Person formen kann.
Die Stadt lässt sich bequem mit dem Zug erreichen, aber das dem Bahnhof nahe 'Stadtzentrum' ist der Erwähnung kaum wert. Stattdessen empfiehlt sich ein Spaziergang zur St Mary’s Kirche, in der nicht nur Patrick Stewart getauft wurde, sondern auch die Keimzelle des Ortes liegt. Hinter dem eher durchschnittlichen Kirchenbau aus dem Jahr 1871 lassen sich nämlich nicht nur Überreste eines Gotteshauses aus dem 13. Jahrhundert finden, sondern auch der Burghügel einer früheren Befestigungsanlage.
Als kleiner Bonus gibt es ferner das Grab eines adligen Mordopfers und einen Pranger zu sehen, der noch bis ins 19. Jahrhundert in Gebrauch war.

1. Geburtshaus Patrick Stewarts

Das unscheinbare Haus in der Camm Lane ist nicht einfach zu finden und auch als touristisches Ziel mag die primär als Wohngegend fungierende Straße kaum etwas hermachen. Aber an diesem Ort erblickte am 13. Juli 1940 Patrick Stewart das Licht der Welt.
Das recht kleine Haus bietet insgesamt sechs Parteien einen Wohnraum und die Nummer 17 liegt abseits der Straße. Da hier noch immer Leute wohnen, kann man nichts besichtigen und selbst die wenigen Schritte zur Haushälfte in der der Schauspieler einst wohnte, fühlen sich wie ein Bruch der Privatsphäre an, zumal es durchaus passieren kann, dass besonders wachsame Nachbarn oder der Hund von nebenan argwöhnisch auf die Anwesenheit fremder Personen reagieren.





















De facto hätte es Stewarts alte Heimstätte wohl mehr als jeder andere Ort in einem Radius von zwanzig Meilen verdient, mit einer jener begehrten blauen Plaketten ausgestattet zu werden, aber mit einer solchen Ehrung geht auch oft der fragwürdige Genuss eines gewissen touristischen Durchgangsverkehrs einher, der eine solch beschauliche Wohngegen sicherlich aus den Fugen geraten lassen könnte.
Doch ohne einen solchen Hinweis erhält der gut informierte Tourist noch etwas viel wertvolleres: Ein kaum bekanntes Reiseziel, an dem er nicht wie auf einer Convention dem nächsten Besucher bei Schritt und Tritt in die Haxen läuft.

Donnerstag, 15. September 2016

Von Phaser bis Bajoranerohrring - Mein Star Trek Kram

Hallo ihr Lieben,
ich habe mal wieder ein Video mit Star Trek Bezug gedreht und dachte mir, vielleicht findet ihr das ganz lustig.Vielleicht kann es auch der Auftakt für eine Reihe hier auf dem Blog sein, in der jeder mal seine Sammlung oder sein Lieblingsstück vorstellt. (Passiert ja zum Teil schon, aber vielleicht fühlen sich noch mehr motiviert.)
Ansonsten haltet gut durch bei der letzten Hitze und LLAP,
Lwaxana.


Mittwoch, 6. Juli 2016

Here comes Cowboy Pat

Dieser Eintrag verdient zunächst einmal ein ordentliches Facepalm
Ausflüge unserer Star Trek-Recken in das Musikbusiness kennen wir ja bereits.
Seien es die Swingalben von James Darren und Brent Spiner, die Singer-Songwirter Alben von Tim Russ oder *schauder* Robert Duncan McNeill. Wlliam Shatner schlug sich mit Hilfe von Ben Folds gar nicht schlecht, sein Rocket Man ist ein Klassiker. Leonard Nimoy setzte dem Hobbit ein musikalisches Denkmal, dessen Video an die Teletubbis erinnert. Unter den Künstlerinnen empfehlen sich Nichelle Nichols und Chase Mastersen (naja, oder auch nicht). Die Liste könnte noch länger sein...
Selbst eine eigene Bluesband haben wir mit ihrem hervorragenden Intergalactic Roots Music - die sind auch live ganz klasse!

Aber wer ist Cowboy Pat?
Aufmerksame twitter-Leser werden es vorgestern vom Künstler selbst erfahren haben :-)

Vielleicht hat er sich gedacht: "Was Gwyneth Paltrow kann...". 
Unter dem Künstleramen Cowboy Pat hat unser ureigenster Patrick Stewart die Cowboy Classics Vol 1 und 2 aufgenommen! Darauf zu finden sind Klassiker wie "Rawhide", "Don´t fence me in" und Cowboy Cassanova", kennt man ja(...)

Mein erster, verdutzer Blick ging zum Kalender  - ist denn schon wieder der 1. April.
Nee, statt dessen ist alles für einen Guten Zweck, in diesem Fall das International Rescue Committee (Internationale Hilfsorganisation für Flüchtlinge und Kriegsopfer).
Denn wie sich rausstellt sind die Cowboy Classics Vol 1 und 2 auf Vinyl, CD und Kassette(!) bereits restlost ausverkauft. Nur eine Cowboy Classics Sampler mit 5 Songs steht HIER noch zum Download bereit, sämtliche Einnahmen gehen an die gemeinnützige Organisation.
 
Was tun unsere Star Trek-Helden nicht alles für den Guten Zweck. 
Zumindest das Video suggeriert, dass Cowboy Pat Spaß hatte.
Den Hiweis mit dem Schuster und den Leisten braucht er übrigens nicht: Ab 08. September 2016 steht er (wieder mit Ian McKellen) für "No man´s land" auf der Londoner Theaterbühne.
In diesem Sinne: Yipppehhh!

Dienstag, 26. April 2016

Was hat die Europäische Menschenrechtskonvention je für uns getan?


Etwas sorgenvoll blicken viele Deutsche dieser Tage Richtung Großbritannien, wo sich die kauzigen (aber insgeheim doch geschätzten) Insulaner mit teils irrationaler Angst gegen die vermeintliche Bevormundung vom europäischen Festland sträuben und ein Referendum ins Leben gerufen haben, in dessen Verlauf sich klären wird, ob sich der EU-weite Niederschlagsdurchschnitt durch einen Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Staatengemeinschaft künftig dramatisch senken wird.

Denn tatsächlich ist Großbritannien viel mehr als die Heimstätte unaufhörlicher Regengüsse, mäßig gewürzter Speisen und lauwarmer Cervisia, sondern trägt wirtschaftlich, intellektuell und vor allem kulturell entscheidend zur besonderen gesamt-europäischen Kultur bei.
Es bleibt für einen Blog wie diesen sogar festzuhalten, dass Star Trek ohne Großbritannien einfach nicht das selbe wäre!

So entstammten nicht nur geliebte Figuren wie Scotty, Malcolm Reed oder Carol Marcus (aus der alternativen Zeitlinie) dem Königreich, sondern auch zahlreiche Schauspieler wie Simon Pegg, Tom Hardy oder Benedict Cumberbatch, während andere wie Marina Sirtis, Alexander Siddig oder Zoe Saldana das Land als ihre Wahlheimat betrachten.
Literarische Vorlagen wie Robin Hood, James Bond oder Sherlock Holmes sind genauso fester Bestandteil des Star-Trek-Kanons wie essentielle Kulturikonen von William Shakespeare über Gilbert und Sullivan bis hin zu Charles Dickens.
Und das wirklich erste Schiff mit dem Namen 'Enterprise' war eben nicht ein Kreuzer der NX-Klasse, kein Space Shuttle oder Flugzeugträger, sondern eine britische Galeone des achtzehnten Jahrhunderts.



Daher war Großbritannien, als Urheimat der Amerikaner und Bestandteil des 'alten Europas' innerhalb Star Treks auch stets ein Bindeglied zwischen allen Menschen der Zukunft und ein Musterbeispiel dafür, was die Menschheit erreicht und gemeinsam erschaffen hat.

Doch das heutige Großbritannien könnte nicht weiter von diesem Ideal entfernt sein als dieser Tage. In der Tat nutzte die Tory-Abgeordnete Theresa May das allgemeine anti-europäische Fahrwasser für einen gewagten Vorstoß: Nicht nur der Europäischen Union galt der Argwohn in einer ihrer Reden, sondern auch der Europäischen Menschenrechtskonvention (European Covention for Human Rights, kurz ECHR), die sie als "Handfessel des Parlaments" betrachtete, die durch eine rein britische Variante ersetzt werden sollte. Tatsächlich sollte man diese Vereinbarung jedoch als eine Art weltweites Grundgesetz verstehen, dass überall auf dem Kontinent die Rechte von Einzelpersonen schützt.

Die Gegenstimmen zu Mays Ansichten sind daher durchaus zahlreich, wobei festzuhalten bleibt, dass eine der bekanntesten niemand geringerem als dem Darsteller des Sternenflotten-Captains Jean-Luc Picard gehört: dem gebürtigen Engländer Patrick Stewart. Geschickt bedient er sich einer anderen internationalen Ikone der britischen Kultur: Monty Python. Diese hatten nämlich bereits in ihrem Jahrhundertwerk "Das Leben des Brian" die nicht ganz Frage gestellt, was die vermeintlichen Besatzer (in diesem Fall die Römer) je für das Volk getan hätten.



Diesen Gedanken greift Stewart auf und stellt - aus Sicht eines konservativen Premierministers - die selbe Frage in Bezug auf die Menschrechtskonvention. Wohl nicht von ungefähr spielt auch häusliche Gewalt ('domestic violence') in diesen Ausführungen eine wichtige Rolle; schließlich markiert dieses biografisch zentrale Thema auch in vielen der von ihm öffentlich unterstützten Projekte eine zentrale Rolle.



Die Tafelrunde wünscht sich jedenfalls, dass die Briten Europa erhalten bleiben, der Underdog Leiceister City Premier League Meister wird und das gesamte Königreich ein Leuchtturm für menschliche Errungenschaften bleibt, anstatt in nationalistische Denkmuster zurückzufallen, die längst überwunden zu sein schienen und mit der positiven Sicht auf die Menschheit der Zukunft, wie sie Star Trek propagiert, kaum etwas zu tun hat.

Samstag, 29. August 2015

Blunt Talk mit Patrick Stewart - lohnt sich das?


Einleitung. Es wird wohl noch eine gute Weile dauern, bis eine neue Star-Trek-Serie auf der Mattscheibe zu sehen sein wird und um diesen leidlich undefinierten Zeit zu überbrücken, bleibt dem gemeinen Star-Trek-Fans in Ermangelung an verfügbaren Science-Fiction-Serien kaum mehr etwas anderes, als den Hauptdarstellern früherer Tage auf ihren verwundenen Karrierewegen zu folgen und sich daran zu erfreuen, dass man  die Gesichter seiner Helden immerhin in anderen Rollen bewundern kann. So bieten sich Serien wie „Orange Is the New Black“ mit Kate Mulgrew, der mäßig erfolgreich in New Orleans ansässige Ableger von Navy CIS mit Scott Bakula oder „Game of Thrones“ mit Alexander Siddig immerhin noch als Reminiszenz an bessere Tage an.
Doch anstatt sich an dieser Stelle zum Start der neuen Patrick-Stewart-Serie „Blunt Talk“ mit einem Rundumblick auf den aktuellen Stand der Schauspiellaufbahn der bekanntesten Star-Trek-Veteranen  wie etwa bei Movie Pilot zu beginnen, wollen wir uns hier lieber der eigentlichen Materie widmen und einen Blick auf die Pilotfolge „Seem to Be Running Out of Dreams for Myself“ werfen.
Dass Stewart überhaupt auf dem Fernsehbildschirm zu sehen ist, hängt wohl in erster Linie mit dem Mit-Produzenten Seth MacFarlane zusammen, der nicht nur verwandt mit Denise Crosby und ein glühender Trekkie ist, sondern auch einen kurzen Gastauftritt in der bislang letzten TV-Serie „Enterprise“ absolvierte. 
Aber lohnt sich diese Kooperation auch wirklich? Wir haben mal einen Blick in den Pilotfilm geworfen, um diese Frage beantworten zu können...

MacFarlane (r.)
Seine eigene Serie „Family Guyglänzt immer wieder durch multiple Star-Trek-Bezüge und in deren Spin-Off „American Dad“ spricht Stewart sogar Avery Bullock, den Vorgesetzten des Hauptcharakters Stan Smith ein. Beide kennen sich ausgesprochen gut und es ist nicht abwegig davon auszugehen, dass das beiderseitige gut Einvernehmen maßgeblich zur Verwirklichung dieser Serie beitrug.


Story. Walter Blunt ist ein Veteran des Falkland-Krieges, der sich in seiner Zeit als aktiver Soldat der Wahrheit verpflichtete und sich aus diesem Grund dem Journalismus zuwendete. Mehr als dreißig Jahre später ist nur noch wenig vom damaligen Major übrig. Der in die Jahre gekommene Talk-Show-Master Walter Blunt kämpft stattdessen mit Alkoholproblemen, diversen Scheidungen, Drogenmissbrauch und mannigfaltigen psychischen Problemen. Nur in seiner Sendung „Blunt Talk“ mimt er den integren Saubermann, der seinen amerikanischen Gastgebern stets aufs Neue vor Augen hält, was an ihren Waffengesetzen, ihrer Todesstrafe oder ihrer Regierungspolitik falsch ist.
Nun aber steht seine eigene Sendung vor dem Aus, denn durch sein eigenes Verhalten hat sich Blunt ins gesellschaftliche Abseits manövriert. Während einer Autofahrt unter Drogeneinfluss gabelt er nämlich nicht nur die transsexuelle Prostituierte Gisele auf, sondern wird auch noch – unter den Augen einiger Paparazzi – von der Polizei erwischt. Nun muss er sein gesamtes Geschick darauf verwenden, seinen guten Ruf und seine Sendung zu retten...


Lobenswerte Aspekte. Die erste Episode von „Blunt Talk“ beginnt mit einer Ansicht, die viele Fernseh-Nostalgiker sicherlich schon lange vermisst haben:
Mit einem ungetrübten Blick auf Patrick Stewarts haupthaarfreien Hinterkopf. Und auch wenn der englische Ausnahmeschauspieler zweifelsohne älter geworden ist (ein Thema, dass die Pilotepisode als roter Faden begleitet), so stellt er unter Beweis, dass er nicht von seinen Fähigkeiten eingebüßt hat und wirft er sein gesamtes Talent in die Waagschale. Das passt nicht zuletzt deshalb so gut ins Konzept, weil sein schrulliger Charakter eine so große Bandbreite einfordert, dass man als Zuschauer am Gestik- und Mimikspiel Stewarts seine helle Freude hat.
Und Stichwort Gestik und Memes:
Es hat beinahe den Anschein, als wollten die Schreiber das berühmte Picard-Facepalm-Meme durch eine aktuellere Version ersetzen, denn so oft, wie man den Darsteller in dieser einen Folge seine Hand vor den Kopf schlagen sieht, konnte man es in 179 Episoden TNG nicht sehen. 


Was allerdings nicht bedeuten soll, dass es keine Querbezüge zu Stewarts bekanntester Serienrolle gibt: Bereits nach noch nicht einmal drei Minuten taucht Brent Spiner in einer Mini-Rolle auf und einige der Einstellungen wie die Eröffnungsszene in einer Bar mit Dixon-Hill-Holodeck-Flair und einem Alptraummoment, der stark an den Borg-Eingangsszene erinnerte, schlugen immer wieder Brücken für den übergangswilligen Trekkie.


Zudem bleibt es nicht aus, ständig an den berühmtesten englisch-stämmigen Late-Night-Host John Oliver zu denken, der seinen amerikanischen 'Vettern' – allerdings ohne die Skandale und Ausschweifungen Walter Blunts - mit seiner erfrischend anderen Perspektive immer wieder gleichermaßen schmerzhaft wie unterhaltsam vor Augen führt, was im 'Land der unbegrenzten Möglichkeiten' die Möglichkeiten seiner Bewohner begrenzt.
Wem solcherlei Sentimentalitäten nicht Grund genug bieten, die dreißig Minuten durchzuhalten, die eine solche Folge „Blunt Talk“ dauert, dem sei gesagt, dass schon allein der atemberaubende Cliffhanger am Ende der Premierenfolge einem vorzeitigen Ausstieg gekonnt den Riegel vorschiebt.


Kritikwürdige Aspekte. Das Projekt „Blunt Talk“ ist ambitioniert, denn die Produzenten der Serie versuchen nichts Geringeres als die Symbiose zwischen britischem Humor irgendwo zwischen Monty Python und Little Britain mit amerikanischem Humor irgendwo zwischen Family Guy und Late Night with Conan O'Brien.
Wer sich beim Lesen dieser Wort nun bereits besorgt die Stirn runzelt, tut dies nicht ganz zu Unrecht, denn der Funke dieses eigentümlichen Mixes will nicht so recht überspringen. Statt nämlich etwas völlig Eigenes und Neues zu erschaffen pendelt die Serie in einem andauernden Balance-Akt zwischen beiden Polen und verliert sich in einem Plot, der schon beim Skandal um Stewarts Landsmann Hugh Grant und Devine Brown bestenfalls mäßiges Erzählpotential bot.
Es bleibt vor allem das ständige Gefühl eines beständigen Déjà Vues, einer unablässigen Wiederholung und des Aufwärmens der Reste des Vortages (z.B. bei den eigentlich gut gemeinten Star-Trek Anleihen), die den Zuschauer trotz des Cliffhangers mit gemischten Gefühlen zurücklassen. 


Fazit. Patrick Stewart ist zurück auf dem Fernsehbildschirm und schon das allein macht die Serie sehenswert. Ob sich die Serie allerdings mehr Gründe als den Hauptdarsteller bietet, ihr dauerhaft zu folgen bleibt abzuwarten. Zweifelsohne ist ein gewisses Potential zu erkennen, doch es bleibt abzuwarten, ob der Serie im Verlauf weiterer Folgen sein ambitionierten Spagat zwischen zwei Humorwelten gelingen wird (vergleiche Zitat #3).



Denkwürdige Zitate.

Are you a lady of the night? A courtisan?
Walter Blunt

Let's just Say I got an nine inch clit. Does that bother you?
No! I'm english!
Gisele & Blunt

Please don't quit on me. Not yet.
Blunt

I feel my life slipping away from me like a cat that doesn't want to be held.
Blunt

"I am no lion in his winter! I am an eagle in the spring! Yes, a bald eagle, if you like!
Blunt


Bewertung. Erste Schritte in eine neue Zeit.



Samstag, 23. August 2014

Eiswassereimerherausforderung

Nachdem es vorhin bei der Tafelrunde schon thematisiert und reichlich diskutiert wie bemängelt und belächelt wurde, hier eine Möglichkeit, die Herausforderung stilvoll anzunehmen. Niemand geringerer als Sir Patrick Stewart gibt sich in wahrer Captainsmanier, wenn es um kaltes Wasser und Spenden für die ALS association geht.

Montag, 17. März 2014

Der Saint Patrick's Day und das Irlandbild bei Star Trek

Der 17. März ist ein Datum, an dem sich eine Vielzahl von Ereignissen jährt. So verstarben an diesem Tag Personen wie Marc Aurel (180), Christian Doppler (1853) und Merritt Butrick (1989). Schillers "Wilhelm Tell" wurde 1804 uraufgeführt, der Saturnmond Phoebe 1896 entdeckt und Diego Maradonna 1991 der Gebrauch von Kokain nachgewiesen.


Internationale Bedeutung erfährt das heutige Datum aber vor allem durch die Tatsache, dass es laut katholischem Kirchenkalender als Gedenktag für den irischen Nationalheiligen Sankt Patrick reserviert ist.
Der Namenspatron von Personen wie Patrick Stewart, Patrick Merriweather oder Patrick dem Augment führte der Legende nach nicht nur das Christentum auf der Grünen Insel ein, sondern etablierte auch das (dreiblättrige!) Kleeblatt als bis heute gültiges Nationalsymbol Irlands. Nur die mit ihm verbundene Farbe blau wurde im Laufe der Jahrhunderte durch das sanfte grün der Atlantikinsel ersetzt.



Mit der Kolonisation und Besiedelung Amerikas, in deren Verlauf sich insgesamt mehr als sieben Millionen keltischstämmige Insulaner in der Neuen Welt ansiedelten und somit bis heute mehr Iren in der USA als in der alten Heimat leben, verbreitete sich auch der Feiertag über den großen Teich hinweg und gewann dort immer mehr an Popularität. Paraden wurden abgehalten, Flüsse und Getränke grün eingefärbt und Menschen, deren einzige Verbindung zum Thema manchmal in kaum mehr als der Haltung eines Irish Setters oder dem gelegentlichen Verzehr von Kerry Gold besteht, werfen sich von heute auf morgen in fantasievolle Kostüme, die ohne Rücksicht auf Verluste alle gängigen Klischees über irische Kultur bedienen. Dazu wird traditionell Guiness-Bier gereicht, das zwar wie abgestandenes Abwaschwasser schmeckt, aber unabdingbar zum Erlebnis dazuzugehören scheint.
Bildquelle: Cheezburger.com
Längst ist der Saint Patrick's Day ein Festtag von weltweiter Tragweite geworden, der nicht nur in den traditionellen Zentren irischer Einwanderung wie Großbritannien, Nordamerika oder Australien und Neuseeland das Tagesgeschehen beherrscht, sondern längst auch in andere Staaten wie Ägypten, Rumänien und Deutschland geschwappt ist.
Neben der größten Parade unserer Breiten in der bayrischen Landeshauptstadt München, gibt es auch in der Bundeshauptstadt Berlin ein aufstrebendes Festival, das Jahr für Jahr mehr Besucher in seinen Bann schlägt.

Bildquelle: Reisenews online
Und selbst wenn das deutsch-irische Verhältnis in letzter Zeit merkelich abgekühlt ist, wird dieser Umstand zumindest auf dem europäischen Festland an diesem Tag geflissentlich ausgeklammert. Man gibt sich dem längst zu Popkultur mutierten Phänomen hin, genießt die ausdrücklich erlaubte Auszeit vom Fasten und selbst die hiesige Kunstszene reicht mit der Joseph-Beuys-Ausstellung unter dem vielsagenden Titel "The Secret Block for a Secret Person in Ireland" (Berlin, Hamburger Bahnhof, 14€ Eintritt, bis zum 31. August 2014) einen Ölzweig in Richtung des wirtschaftlich angeschlagenen keltischen Tigers.

Bildquelle: time.com/sports
Während wir also an diesem Tag ohnehin unsere Aufmerksamkeit für einen kurzen Moment in Richtung Irland lenken, bietet es sich in diesem Zusammenhang auch an, einen genaueren Blick auf die mehr oder weniger deutlichen irischen Einflüsse in Star Trek zu werfen.
Tatsächlich verfügt jede der fünf Serien über ihren ganz speziellen irischen Moment und wir wollen den Anlass daher einmal nutzen, um die denkwürdigsten Szenen noch einmal Revue passieren zu lassen.


1. In der chronologisch ersten Star-Trek-Serie "Enterprise" ist es die Jeremy-Worley-Grundschule aus dem irischen Kenmare, die der Besatzung der NX-01 in der Folge "Das Eis bricht" ein wenig Saint-Patrick's-Day-Feeling beschert. Zusätzlich zu den kindlich neugierigen Fragen zu Ernährung, zum Liebesleben und zum Stuhlgang im All übereigneten die ABC-Schützen den tapferen Weltraumpionieren auch selbst erstellte Zeichnungen. Irland wurde damit zu Beginn der Serie ganz bewusst als ganz normales Gebiet auf der Erde dargestellt, dessen Bewohner sich nicht wesentlich von anderen Einwohnern anderer Erdteile unterscheiden. Die Schule und ihre Schüler wurden Mittel zum Zweck, um zu beweisen, dass die Erde näher zusammengerückt ist und nunmehr über die nötige Reife verfügt, sich dem nächsten großen Abenteuer, der Erforschung des Weltalls, zu widmen.


2. Ein anderes Bild zeichnet sich in der Star-Trek-Urserie ab. Im Rahmen der Episode "Implosion in der Spirale" in welcher die Besatzung von einem persönlichkeitsverändernden Virus heimgesucht wird, verschanzt sich ein junges Besatzungsmitglied namens Kevin Thomas Riley (der im Deutschen übrigens von Tommi Piper synchronisiert wurde, und damit die selbe Stimme wie ALF hat) im Maschinenraum und unterhält die gesamte Besatzung mit seiner qualitativ fragwürdigen Variante von "I'll take you home again, Kathleen" via Intercom, um seinen irischen Wurzeln zu huldigen.


Die spontan angedichtete Herkunft und die damit einhergehenden Implementationen (besonders im Hinblick auf Trunkenheit) waren in Gänze auf Komik ausgerichtet und nur bedingt realitätsnah. Das Lied ist nämlich tatsächlich erst im späten neunzehnten Jahrhundert auf amerikanischem Boden komponiert worden, auch wenn es sich bis heute besonders bei Iren und ihren Nachfahren anhaltender Beliebtheit erfreut. Neben Riley hatten auch The Platters, Elvis Presley und sogar Johnny Cash den populären Gassenhauer bereits in den Mund genommen.



3. Als in der Next-Generation-Folge "Terror auf Rutia IV" allen aktuellen Tendenzen zum Trotz die irische Wiedervereinigung für 2024 prognostiziert wurde (woraufhin sich die britische Fernsehanstalt BBC über Jahre weigerte, die Episode auszustrahlen), zementierte man die Grundlagen für einen höchst zweifelhaften Umgang mit den Bewohnern der Grünen Insel. Der tragische Höhepunkt in dieser Entwicklung war zweifelsohne die Folge "Planet der Klone", in der nicht nur ein Feuerwerk an Klischees über bäuerlich-primitive Iren abgefeuert, sondern auch der angesächsische Name Odell zu einem pseudo-irischen O'Dell verklärt wurde (ein Fehler, der bei Voyager mit dem Castle O'Dell eine unrühmliche Fortführung fand).



4. Am differenziertesten ging tatsächlich Deep Space Nine mit der Thematik um, was nicht zuletzt am irischen Schauspieler Colm Meaney lag, der hier den Chefingenieur Miles Edward O'Brien verkörperte. Zwar spielte dieser bereits bei TNG eine größere Rolle, doch erst mit dem Aufstieg in die Hauptdarstellerriege gelang es ihm auch, nennenswerten Einfluss auf das Bild der Iren innerhalb der Franchise auszuüben. Einerseits setzte er sich gegen Stereotypen wie die Verwendung eines Leprechauns in "Die Macht der Phantasie" zur Wehr (aus dem irischen Kobold wurde schließlich ein deutsches Rumpelstilzchen); andererseits brachte er den Zuschauern zentrale Figuren der irischen Geschichte wie Brian Boru näher und ließ sie beispielsweise in "Das Schiff" wissen, dass es in seiner Heimat keine Berge, sondern eher kleine Hügel gibt. In "Die Front" gelingt es ihm sogar für einen kleinen Moment, den ständigen Fokus der Folge von Amerika wegzurücken, indem er auf die eigene Verwandtschaft in Dublin hinweist, die den Anschlägen in Antwerpen ohne Frage näher waren, als Siskos störrische Sippschaft in New Orleans.
Pädagogisch sehr wertvoll!



5. In der chronologisch letzten Star-Trek-Serie, an der kein irischer Schauspieler mehr beteiligt war, gingen die zuvor erkämpften Errungenschaften allesamt wieder verloren. Stattdessen kehrte man zum klischeebehafteten bäuerlich-primitiven Irlandbild zurück. Ausdruck fand dies vor allem in dem von Rok kürzlich erst im Zuge seines Artikels zum holografischen Prinzip erwähnten Holo-Programm "Fair Haven", das in seiner Anlage ein wahres Kuriositäten-Kabinett für Vorurteile und Verklärungen bildete. Iren wurden – wie in TOS und TNG zuvor – zu einer Karikatur herabgestuft, die in erster Linie komödiantischen Zwecken diente, aber nur wenig Schnittmenge mit der sorgfältig bei DS9 eingeführten Betrachtungsweise bot.



Das Irlandbild bei Star Trek ist also größtenteils vom Umstand bestimmt, dass es als Projektionsfläche für Klischees und Stereotypen herhalten musste. Nur bei Deep Space Nine, wo Colm Meaney aktiv den gängigen Fehlwahrnehmungen entgegenwirkte und bei Enterprise, wo der Einsatz irischer Kinder einem bestimmten Ziel untergeordnet war, brach diese Traditionslinie gelegentlich auf.

Ein ständiges Star-Trek-Thema: Grenzen überwinden: Ein Schotte mit Neigung zu grün
Vielleicht sollte man diesen Tag daher einmal nutzen, um eben nicht in einem der vielen Irish Pubs dieses Landes die Pflege der – auch durch Star Trek – erworbenen Vorurteile zu betreiben, sondern einfach mal einen irischen Film ansehen, der die dortige Bevölkerung mal ohne den Filter eines voreingenommenen Geistes betrachtet.
Empfehlen kann ich in diesem Zusammenhang die Tragikkomödie "Parked", in der nicht nur Colm Meaney die Hauptrolle innehat, sondern auch ohne Beschönigung das moderne Irland und die aktuelle Wirtschaftskrise aufgezeigt werden.
Abseits von Fair Haven, dem Saint-Patrick's-Day oder Guiness gibt es nämlich noch ein Irland, das nicht unbedingt weniger spannend ist, als die ausgetretenen Klischees von Science-Fiction-Drehbuchautoren.


Dienstag, 25. Dezember 2012

Danke Rick Berman!

Ich weiß, dieser Mann ist im ST Fandom umstritten, aber ich halte ihn für eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die Wichtigste Person für Star Trek nach Gene Roddenberry! Er hat von diesem gelernt und nach Genes Ausstieg den Staffelstab übernommen. Ohne Rick Berman wäre Star Trek sicher nicht das, was es heute ist: das erfolgreichste Science Fiction Universum in Fernsehen und Kino.
Memory Alpha:
Berman war Co-Autor und ausführender Produzent der nachfolgenden Serien Star Trek: Deep Space Nine, Star Trek: Voyager und Star Trek: Enterprise, sowie an allen vier Stories der TNG-Filme beteiligt. Zusammen mit Brannon Braga oblag ihm die meiste Verantwortung bei Star Trek, bis das Franchise nach Enterprise an J.J. Abrams übergeben wurde. 
Rick Berman wird heute 67 Jahre alt, Herzlichen Glückwunsch und Danke für viele gute Stunden SciFi Unterhaltung!
Rick Berman bei den Dreharbeiten zu ST VII mit William Shatner und Patrick Stewart, Quelle: Memory Alpha


Freitag, 13. Juli 2012

Geburtstage der Woche

Damit unser Blog nicht zu einem reinen Star Trek Star Geburtstags Glückwunsch Blog verkommt, habe ich mich entschlossen, die Geburtstage einer ganzen Woche zusammen zu fassen. Hier also meine Auswahl an Jubilaren der letzten Woche:
09.Juli 1978 Linda Park  Ensign Hoshi Sato Star Trek Enterprise

10.Juli 1929 George Clayton Johnson 
Autor, war verantwortlich für die erste in den USA gesendete Star Trek Episode Das letzte seiner Art/ The Man Trap (8.September 1966)
Interessant: Zum ersten Mal hörte man McCoy  sagen: "Er ist tot, Jim"

10.Juli 1942 Robert Pine
Der Nachname läßt es erahnen, Robert ist nicht nur der Vater des neuen Kirk Darstellers Chris Pine, sondern spielte selbst schon 2 Rollen in Star Trek.  Botschafter Liria in der Star Trek: Voyager-Episode Das Hochsicherheitsgefängnis und Captain Tavin in der Star Trek: Enterprise-Episode Verschmelzung.

13.Juli 1940 Patrick Stewart
Da muß man nicht viel zu sagen, außer: Happy Birthday, Sir!
Bildquelle: Miri

14.Juli 1975 Rachel Robinson
Tochter von  Garak-Darsteller Andrew Robinson in DS9. Sie selbst spielte in der Episode "Der Besuch" mit. Außerdem gehört sie zu dem Kreis von Star Trek Schauspielern, die sich auch mit Musik hervortun, und das nicht mal schlecht. Bei "A Evening with Andrew Robinson" konnte ich 2008 eine CD seiner Tochter erwerben, hier das Cover!

Freitag, 25. Mai 2012

Daumendrücken mit Sir Patrick Stewart

Es passiert nicht oft, dass man sich sicher sein kann, in genau diesem Augenblick gerade das Gleiche zu tun wie Patrick Stewart, der dem ein oder anderen als Captain Jean-Luc Picard aus Star Trek oder Charles Xavier aus X-Men bekannt sein dürfte. Am 26. Mai 2012, zwischen 16 und 19 Uhr mitteleuropäischer Zeit bietet sich diese einzigartige Gelegenheit.
Warum?
Nun, darüber kann dieses Bild Aufschluß geben:

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Bildquelle: fcbusiness.co.uk

Die Initialien auf seiner blau-weiß gestreiften Sportjacke (HTAFC) verraten dem Kenner sofort, dass es sich um den Huddersfield Town Association Football Club handelt. Inzwischen ist zwar das 'Association' weggefallen, doch dieses Bild hat dadurch nichts an seiner Aktualität verloren.


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Bildquelle: kentononline.co.uk

Stewarts kleine Heimatstadt Mirfield (18.261 Einwohner) grenzt nämlich im Südwesten direkt an das größere Huddersfield (146.234 Einwohner), deren Fußballfans sich somit auch aus den umliegenden Gemeinden rekrutieren.
Doch als Stewart (*1940) alt genug war, um ins Stadion zu gehen und eine gewisse Faszination für Fußball zu  entwickeln, hatte Huddersfield seinen Zenit längst überschritten. Zwischen 1924 und 1926 wurden die als 'Terrier' bezeichneten Kicker zwar dreimal hintereinander Englischer Fußballmeister und 1922 auch Pokalsieger, doch 1952 stiegen sie aus der höchsten Spielklasse ab. Daraufhin kehrten sie bereits 1953 fulminant wieder, aber schon 1956 ging es zurück in Liga Zwei. Im Jahr 1970 gelang ein weiteres Comeback ins Oberhaus, das allerdings 1972 auch wieder beendet war.
Statt in die Eliteliga zurückzukehren, geriet der Verein in der Folge in die Sphären des Vergessens. Abstiege in die Dritte und sogar Vierte Englische Liga ließen den traditionsreichen Verein in der Bedeutungslosigkeit versinken und es verwundert kaum, dass spottfreudige Fans anderer Vereine solcherlei Schmähbilder in Umlauf bringen:


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Bildquelle: gunnerific.com

Nun aber schnuppert der Verein an einer kleinen Sensation.Das britische Ligensystem sieht nämlich - ähnlich wie das deutsche - Relegationsspiele für den Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse vor. Im Unterschied zu den Bundesligen erhält aber nicht die drittschlechteste Mannschaft das Recht, gegen den drittplatzierten der jeweils untergeordneten Liga zu spielen. Stattdessen steigt dieser ohne Umschweife ab und die dritt- bis sechstplatzierten der untergeordneten Liga spielen aus, wer den begehrten offenen Startplatz erhält.
Dieses Jahr steht Huddersfield Town wieder einmal im Finale und kann - sofern ein Sieg gelingt - in der nächsten Saison zumindest wieder zweitklassig spielen. Das muss natürlich noch nichts bedeuten, denn bislang gelang es der Mannschaft zwar mit gewisser Regelmäßigkeit, die entsprechenden Play-offs und auch einige Endspiele zu erreichen, doch für einen Aufstieg reichte es bislang noch nicht.



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Bildquelle: wikipedia.org

Die Lieblingsmannschaft Stewarts spielt jedenfalls um 16 Uhr (15 Uhr Mittlere Greenwich-Zeit) gegen den Erzrivalen Sheffield United ein Lokalderby (beide Städte liegen keine 50km voneinander entfernt) im alt ehrwürdigen Londoner Wembleystadion. Einen Sieg konnten die Fans von Huddersfield im Vorfeld bereits erringen:
Der größte Teil der regional verfügbaren Busunternehmen wurde von ihnen angeheuert; vielen Sheffield-Fans bleibt also nur die Fahrt mit dem Zug oder dem eigenen PKW. Ob dies vielleicht nur ein Pyrrhus-Sieg war, wird sich morgen auf dem Platz zeigen. Wahrscheinlich wird Sir Patrick Stewart ebenfalls im Stadion sitzen; er wird im Gegensatz zu seiner Kollegin Marina Sirtis (Tottenham Hotspur Anhängerin) einen kleinen, unterklassigen Verein aus Yorkshire unterstützen. Doch selbst wenn der vielbeschäftigte Schauspieler nicht persönlich anwesend sein sollte: er wird sicher seinem Team die Daumen drücken - genauso wie der ein odere andere Star-Trek-Fan.


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Bildquelle: examiner.co.uk

Mittwoch, 1. Februar 2012

Quod demonstrandum erat

Am letzten Wochenende hat genau jener britische Fernsehsender BBC, der auch für Doctor Who verantwortlich ist, einen Leckerbissen serviert. In der "Graham Norton Show" waren unter anderem die beiden Vorzeige-Insulaner Liam Neeson (Ire) und Patrick Stewart (Engländer) zu sehen.
Ein Duell der Titanen, denn während Patrick Stewart mit der Rolle des Jean-Luc Picard Unsterblichkeit erhielt, verlieh Liam Neeson sein Gesicht an das andere, falsche 'Star'.
Während aber der dazu passende, von Trekmovie verlinkte Ausschnitt für unsere Landen ohne technische Mogelei wie www.hidemyass.com nicht zu genießen war, schafften es doch einige Ausszüge auf die Plattform Youtube.
Wie etwa dieser hier, der Menschen mit lichtem Haupthaar als Inspiration dienen kann:



Doch was war da gleich in den ersten Sekunden von Liam Neeson über Patrick Stewart zu hören?

"We runned a film together called 'Excalibur'. Thirtytwo years ago! He looks exactly the same."

Meine zugegebenermaßen recht freie Übersetzung:

"Wir haben mal gemeinsam einen Film namens 'Excalibur' gedreht. Vor zweiunddreißig Jahren! Er [Anm. des Schreiberlings: Gemeint ist Patrick Stewart, nicht der Film] sieht noch immer genauso aus."

Das wollte ich genauer wissen und hab mal in meiner alten Filmekiste gestöbert und diese beiden Zusammenstellungen der etwas anstregenden Pseudo-Historienschmunzette mit den für uns relevanten letzten Auftritten in den entsprechenden Franchises verglichen:

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Hier sieht man Neeson in seiner Rolle 'Qui-Gon Jinn' aus dem ersten Teil der Star-Wars-Prequel-Trilogie "Die dunkle Bedrohung" und im Vergleich dazu sein Auftritt als Gawain in 'Excalibur'.
In beiden Fällen hat er einen Bart, langes Haupthaar und die Rolle des widerporstigen Spalters.

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Dagegen ist Stewart als Leondegrance ein vollbärtiger Prügelritter, der das immerhin verbliebene Haupthaar sogar noch zu einem Zopf zusammenflechten kann - eine mit Picard aus dem letzten TNG Kinofilm "Nemesis" nur schwerlich in Verbindung zu bringende Charakterschwäche. Auch die Figuren als solche stehen in einem krasseren Gegensatz zueinander.

Fazit: Wenn irgendjemand noch immer genauso aussieht, dann wohl eindeutig Liam Neeson (es wäre ja was anderes, wenn wir in puncto Stewart von David Lynchs 'Dune' gesprochen hätten, doch so liegt die Vergleichbarkeit eindeutig beim Iren).

Vielen Dank an den Katzenmann für diesen Tipp!

Mittwoch, 21. Dezember 2011

A Christmas Story

Es ist noch nicht so lange her, da habe ich Patrick Stewart in "A Christmas Carol" gesehen. Nun gibt es eine gut gemachte Parodie auf dieses Stück, rechtzeitig zum Weihnachtsfest!
Danke an Trekmovie für diesen lustigen Videoschnipsel!





In diesem Sinne, es sind zwar noch 3 Tage, abba ich möchte die Gelegenheit nutzen und allen Mitgliedern der Star Trek Tafelrunde und Lesern unseres Blogs ein krass lustvolles und friedliches Weihnachtsfest wünschen!

Montag, 12. September 2011

Buy one Data, get two Rikers for free

Am Wochenenende vom 10+11.09.2011 war der Captains Table im Maritim-Hotel am Düsseldorfer Flughafen.

Stargäste: Patrick Stewart, Avery Brooks und Kate Mulgrew. Zudem noch Daniel Stewart (Patricks Sohn) und Hubert Zitt. (Richard Arnold fleuchte zwar genauso herum wie Robert Vogel, aber von denen gab´s diesmal keine Vorträge)

Unsere lustige Wandergruppe bestand diemal aus 5 Leuten (nämlich Lwaxana, Amelie, Tatzel, Miri und „Gast“ Saskia) . Und dem TAK! Yep, der lief uns in den ersten 5 Minuten über den Weg und entkam uns dann nicht wieder :-)

Los ging´s am Samstagmorgen, noch halb in der Nacht, und natürlich lief nicht alles glatt! Lwaxana kam dank Notarzteinsatz im Interregio nicht aus Potsdam heraus und musste letztlich per Taxi nach Spandau rasen, um doch noch den ICE nach Düsseldorf zu erreichen.
Und das alles vor 6 Uhr morgens!
Im Conhotel stieß dann auch noch Amelie zu uns und der Spaß konnte beginnen.

Eigentlich sollte hier jetzt ein kurzes Pro und Contra kommen, aber da kriege ich leider nicht viel zusammen. Nur 2 Dinge auf der Negativseite: Die Organisation der Warteschlangen bei den Fotosessions und…ganz frei heraus und pur eigene Meinung: Avery Brooks gehört in die Klapse!
Den Ärger über die Fotosessions muss ich zuerst loswerden: Diese haben sich in den letzten Jahren zu einer zweiten Möglichkeit des Wartens + Schlangestehen entwickelt (neben den Autogrammstunden). Bei der FedCon (und von den selben Leuten wurde ja auch der Captains Table organisiert) kann man sich aber nie sicher sein, ob man in der richtigen Schlange steht, oder ob sich nicht irgendwo anders eine zweite Schlange aufmachen wird. Bestes Beispiel dieses Wochenende: Wir standen im Korridor vor einem der kleinen Konferenzräume und warteten auf die Fotosession mit Kate Mulgrew. Neben unserer Schlange bildete sich im Laufe der Minuten auf einmal eine zweite Schlange. Wer waren die und warum stellen die sich nicht hinten an? Nach ein paar Minuten des Staunens sickerte durch, dass dies Goldticketbesitzer seinen, die zuerst eingelassen werden sollten. Nun, ich hatte selber ein Goldticket und werde mich über diese nicht aufregen. Aber wohl über die Conhelfer, die daneben standen. Wäre es denn so schwer, Schilder aufzustellen oder eine Conhelfer abzustellen: „Goldticket links anstellen, alle anderen rechts“ ???? Sowas würde für Klarheit sorgen und dementsprechend Gelassenheit. Beim Nummernaufruf für die Autogrammstunde funktioniert´s doch auch: Große Schilder mit Aufschrift „Ticketnummer 400-600“ werden durch´s ganze Hotel getragen (gelegentlich auch von einem Mann im Bastrock :-) und alle wissen, was Sache ist.
Solche Situationen „Wer bin ich? Wo bin ich? Wofür stehe ich hier?“ kamen leider öfter vor und nervten einfach nur. Ich denke, das liegt vor allem daran, dass die meisten der Conhelfer keine leitende und lenkende Rolle übernehmen. Dadurch entstehen Konfliktsituationen direkt vor ihrer Nase, um die sie sich erst kümmern, wenn sie die Fans frustrierterweise laut darauf ansprechen.

Na, schwamm drüber, Letztlich haben ja alle bekommen, was sie wollten (soweit ich weiß). Und die Fotos sehen wirklich klasse aus! Keine geschlossenen Augen, nicht zu dunkel und schnell genug für´s Unterschreibenlassen war´s auch.
Die Panels fanden alle im Hauptsaal statt. Der war gerade so voll besetzt, dass die Empore nicht aufgemacht wurde.
Die Opening Ceremony und den ersten Hubert Zitt-Vortrag haben wir leider verpasst (da waren wir noch im ICE irgendwo hinter Bielefeld). Für uns ging es los mit Kate Mulgrew.
Toll! Mittlerweile nicht mehr die allerjüngste findet man in ihr immernoch die Janeway. Standardfrage in beiden Panels: Warum gab es nicht mehr Lovestories für den Captain? Standardantwort: Der Captain war damit beschäftigt, das Schiff zu führen! Lustig wurde es, wenn sie von der Bühne aus die Klamotten der Fragestellerinnen bewertete. Mit der Komibnation kurzes Kleid über der Jeans kam sie irgendwie nicht klar. Aber alles auf der freudliche Tour, (fast) kein Fan wurde ernsthaft veräppelt und im Laufe ihrer zwei Panels bemerkte sie mehrmals, wie freundlich/zuvorkommend wir Deutschen doch wären. Hat Spaß gemacht!

Avery Brooks war da schon eine andere Hausnummer. Ich habe im Laufe des Wochenendes auch mal mir fremde Fans gefragt (beispielsweise beim Warten auf Godot…äh, eine Fotosession): „Was raucht der?“ „Die Pillen durfte er wohl nicht ins Flugzeug nehmen.“ „Weich in der Marmel“ waren die besten Beschreibungen.
Während seiner zwei Panels wurde es schon sehr philosopisch. Der Ursprung von Allem wurde da schon mal auf dem Boden der Bühne gesucht, das Publikum sollte bei 3 ausrufen, wem wir es verdanken hier zu sein und Mr Brooks selber verdankt seine Existenz „Samuel and Eva“, seinen Eltern. Leider hat er „Samuel and Eva“ sooft wiederholt, dass ich jetzt „Born in the USA“ von Springsteen auf voller Lautstärke brauche, um das Mantra aus dem Schädel zu kriegen. Und ich war mit meinem Eindruck während der Panels nicht alleine: Zur Halbzeit sah man schon einige gezückte Blackberrys, das Conheft wurde plötzlich seeehr interessant und die Decke war auch schön.

Zu Anfang habe ich es seitens Brooks für Desinteresse gehalten (hüstel*RobertBeltram*hüstel). Aber ganz so war es wohl doch nicht: Bei der Autogrammstunde hatte es mich nach meinem Namen gefragt und ein paar Stunden später bei der Fotosession wußte er den noch (und ich war nicht die einzige, dessen Namen er noch wußte). Trotzdem, bei der Galileo VII Con 2000 in Berlin erschien er mehr im Hier und Jetzt verankert zu sein.

Hubert Zitts Vortrag zur kulturellen Bedeutung Star Treks fand am Sonntag um 09:00 Uhr statt. Dabei ging es vor allem um die Classicserie und beispielsweise Uhuhras Einfluss auf die (schwarze) Frauenwelt der 70er. Herr Zitt ist immer wieder eine Empfehlung wert und im November auch noch 2x in Berlin.

Der Master of Ceremoy (MOC) war übrigens wieder Garrett Wang. Der wird mir immer sympatischer! Immer gut drauf findet man ihn auch schon mal in einer Ecke quatschend vor und er kann auch mal 15min Wartezeit gut überbrücken. Als Kate Mulgrew erfahren musste, dass Garrett von Scott Bakula vor ein paar Monaten befördert worden war (was ja in 7 Staffel Voyager nicht geschehen konnte) fand sie das „nicht sehr lustig“. Trotzdem bekam er auch von ihr nochmal eine Beförderung mit Hilfe einer eingeschweißten Waffel als Pinersatz (vielleicht war´s auch ´ne Schuhsohle, konnten wir nicht so genau erkennen). Auch bei der Fotosession bewies er Stehkraft (ich hab das Beweisfoto J) und er wird bei der nächsten FedCon wieder als MOC dabei sein.

Last but not least: Patrick Stewart. `Tschuldigung: Sir Partick Stewart! (Garrett vergaß das auch ständig) Genauso lustig und zuvorkommend, wie man ihn sich vorstellt. Mittlerweile hüpft er nicht mehr wie ein junger Hüpfer über die Bühne, aber Anekdoten hat er für 5 Conventions parat. Lieblingsanekdote dieser Con: Brent Spiner kam von einer Convention zurück bei der es im Händlerraum eine Sonderaktion gab: Buy one Data actionfigure, get two Rikers for free. Stewarts Imitation von Frakes´ Reaktion war Gold wert, á la „Red alert!“ Eine kurze Lesung Shakespeare gab´s auch. In nächster Zeit wird er wohl etwas kürzer treten (nur noch 2x die Woche Theater anstatt 8x). Es ist zwar auch in den `Geschichtsbüchern´ nachzulesen, wie er damals an die Picardrolle kam, aber das von ihm zu hören ist schon was anderes.

Achso, sein Sohn Daniel Stewart war ja auch noch da…Kann ich leider nix zu sagen, denn ich habe ihn leider nur bei der Autogrammstunde von Weitem gesehen. Sein Panel haben wir kollektiv verpasst. Er war aber wohl gut drauf, `hat wann immer ich ihn sah gelächelt und Patrick hat ihn ein paar Male erwähnt.

Soviel zu meinem Conbericht. Ich bitte um Ergänzungen der anderen J und die Fotos folgen im Anschluss – sobald ich mich von der Erkältung erholt habe. Pünktlich bei der Rückreise am Sonntagabend bekam ich im ICE Halsschmerzen, die sind dann in der Nacht zum Husten mutiert.

Und zu guter Letzt ein Kompliment an meine Mitstreiter(+TAK): Mit euch würde ich jederzeit wieder über Düsseldorf herfallen! Vielleicht ergibt sich ja schon zur nächsten FedCon die Gelegenheit?! Es wurde zwar zur ClosingCeremony nicht angesagt aber mittlerweile steht es auf der FedCon Website: Die neuesten Gäste bei der FedConXXI (17.-20.05.2012)
sind Brent Spiner und Jonathan Frakes!