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Samstag, 2. September 2017

Eaglemoss Sonderausgabe Nr.8: U.S.S. Franklin NX-326 - Die Glubschaugenkiste


Einleitung

Im dritten Film des New Trek-Universums, „Star Trek: Beyond“, wird die U.S.S. Enterprise NCC-1701 zum Planeten Altamid gelockt und gerät dabei in eine Falle. Das Schiff wird im darauffolgenden Kampf zerstört und die Crew gefangen genommen. Eine Gruppe Überlebender um Captain Kirk findet schließlich - halb vergraben -auf der Oberfläche ein altes Sternenflottenschiff. Der Versuch der Produzenten, durch das faszinierende Design und die Geschichte jener U.S.S. Franklin NX-326 eine Brücke zwischen dem neuen alternativen Universum und der regulären Zeitlinie zu schlagen gelingt allerdings nicht wirklich.
Die Franklin wurde vom dem Konzeptzeichner Sean Hargreaves entworfen, der aber nicht wirklich ein Experte für Star Trek ist und sich bei der Franklin auch nicht wirklich Gedanken darüber machte, ob das Schiff wirklich in die Zeit des 22. Jahrhunderts passen würde. Um Mister Hargreaves zu zitieren: "
Ein Sternenflottenschiff zu entwerfen ist an sich nicht so schwer. Eine Untertasse, ein Rumpf mit Triebwerken und schon hat man was man braucht.".
Dass er beim Entwickeln seiner Franklin die Designspezifikationen aus „Star Trek: Enterprise“ weder hinzugezogen oder beachtet hat, macht es einem eingefleischten Fan sehr schwer dieses Schiff als Zeitgenossen der Enterprise NX-01 anzusehen.
Oder, um es anders auszudrücken: Die Franklin ist das wohl häßlichste Sternenflottenschiff, das man sich ausdenken konnte.
Die bulligen Gondeln, das geräumige Innere oder das so typische, unpassende Brückenfenster der Schiffe des Abrams-Universums, passen vielleicht in diese alternative Zeitlinie, aber nicht in die des regulären Kanons.

Den kleinen Kerl nahm man wohl als Vorbild für das Schiff.


Eine gewisse Ähnlichkeit lässt sich nicht leugnen😜

Profilansicht des Modells.

Das Modell

Immerhin, mit dem Modell der Franklin hat Eaglemoss ein sehr gutes Produkt abgeliefert. Bis auf ein zwei Kritikpunkte, wurde das Modell sauber verarbeitet und sehr detailliert bedruckt. Angefangen beim Schiffsnamen, über den Rost bis hin zu den Schmutzspuren wurden auch sämtliche Oberflächendetails bedacht. Bei den Warpgondeln wurden erfreulicherweise Klarteile verwendet und die Gondelkappen wurden sehr detailliert wiedergegeben. Weitere Klarteile fanden auch bei den Gondelenden Verwendung, da diese ja im Film gelblich leuchten.
So bestehen die Kritikpunkte eigentlich nur in den Fenster und im Impulsantrieb. Die Fenster am Rand der Untertasse sind zwar allesamt vorhanden aber sie wurden nicht - zumindest nicht komplett - farblich hervorgehoben. Hier und da wurden zwar welche aufgedruckt, aber bedauerlicherweise unterhalb der Vertiefungen des Diskusrandes. Dadurch wirkt es, als wären Fenster an Orten vorhanden, an denen sie eigentlich nicht hingehören.
Ebenfalls etwas enttäuschend fiel die Darstellung der Impulsantriebe aus. Als diese im Film fauchend und brüllend aus ihrem Schlaf erwachen, leuchteten sie nämlich in einem Rot-Orange. Beim Modell werden diese Antriebe aber einfach nur mit einer aufgedruckten roten Fläche dargestellt. Auch hier wäre der Einsatz von Klarteilen nicht nur passender, sondern auch ästhetisch ansprechender gewesen.

Name und Registriernummer wurden vorbildgerecht aufgedruckt.

Detailliert wurden auch die Gondelkappen umgesetzt.

Alle Fenster sind zwar am Rand vorhanden, aber der Versuch sie zu bedrucken ging komplett daneben.

Die lieblos gestalteten Impulsantriebe.

Die Halterung

Die Franklin wird in eine normale Halterung eingeschoben, die sich perfekt an die Konturen der Untertasse anpasst. Das Modell sitzt zwar etwas locker, aber dennoch sehr stabil. 



 

Begleitheft

Das Heft beginnt auf zwei Seiten mit einem kurzen Bericht über den Auftritt der Franklin im Film "Star Trek: Beyond". Darauf folgt ein sehr ausführlicher Bericht über die Entstehungsphase des Schiffes. Ursprünglich sollte es USS Pioneer heißen und ein viel kleineres, altes Aufklärungsschiff der Sternenflotte darstellen. Interessant ist dabei die Grafik die die Pioneer mit nach unten ausgerichteten Warpgondeln zeigt. Da man sich später dazu entschloß, dass das Schiff in einer viel spektakulären Szene vom Planeten Altamid abheben sollte, wurden die Gondeln umgeändert und nach oben verlegt.
Unverständlicherweise erwähnt das Begleitheft zwei interessante Fakten nicht, die sich aber problemlos im Internet recherchieren ließen. Der entgültige Name, USS Franklin, basiert auf dem Vater des Regisseurs Justin Lin. Dieser heißt nähmlich Frank Lin und Justin Lin bestand darauf den Namen seines Vaters für das Raumschiff zu verwenden.
Die Registriernummer ist ebenfalls eine Anspiellung: Das Datum 26.03.1931 ist nämlich der Geburtstag Leonard Nimoys. Dies geschah zu Ehren des 2015 verstorbenen Schauspielers und Mr.-Spock-Darstellers.




Der ursprüngliche Entwurf mit dem Namen USS Pioneer.
Das Uniformabzeichen des Schiffes. (Bild: memory-alpha)


Innenansicht der Franklin. (Bild: ex-astris-scienta.org)


 

Spezifikationen


Daten zum Modell


 

L x B: ca. 198 mm x 133 mm
Höhe mit Stand: ca 73 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2017




Bewertung und Fazit

Wie das Vorbild nicht besonders hübsch, aber gut umgesetzt von Eaglemoss. 








Freitag, 23. Januar 2015

Turons Senf zu Simon Peggs Verpflichtung als Drehbuchautor für Star Trek XIII



Die Star-Trek-Newsseiten pfeifen es längst wie ein Mantra von den Dächern: Nachdem Robert Orci unsanft ausgebootet wurde und durch den "Fast-and-the-Furious"-Regisseur Justin Lin (die Tafelrunde berichtete) ausgetauscht wurde, wird nun Simon Pegg, der Darsteller des Montgomery Scotts aus der alternativen Abrams-Zeitlinie, mitverantwortlich für das Script des nächsten Star-Trek-Kinofilms sein!
Für den Laien scheint dies sicherlich kaum mehr als eine Randnotiz, doch für Star-Trek-Anhänger sieht die Sache schon ganz anders aus. Zwar war 2008 nach dem Casting für den elften Kinofilm mit Pegg jemand für die Rolle Scottys gewählt worden, der von allen Darstellern die so ziemlich geringste Ähnlichkeit mit seinem Vorbild aufwies, aber unter Cineasten und Fans war seine Verpflichtung einer der Höhepunkte. Schließlich ist Pegg nicht nur selbst bekennender Trekkie, sondern nahm auch die Hauptrolle in der britischen Sitcom "Spaced" ein, die einige Star-Trek-Referenzen zu bieten hat.



Seine Finger hatte er nicht nur in den Drehbüchern dieser (vergleichsweise überschaubaren) Serie. "Spaced" legte ebenfalls den vielversprechenden Grundstein für die Zusammenarbeit mit Edgar Wright, mit dem er gemeinsam die Scripts für die sogenannte "Cornetto"-Trilogie verfasste. Heraus kamen die Filme "Shaun of the Dead", "Hot Fuzz" und "The World's End", die gleichermaßen unterhaltsam, witzig und nerdig daherkamen und Anlass zur Hoffnung geben, dass Pegg auch etwas von dieser Grundstimmung in den kommenden Star-Trek-Streifen transportieren wird.
Die Doppelbelastung als Schreiber und Darsteller ist Pegg also bereits gewohnt und es sei an dieser Stelle auch zumindest erwähnt, dass mit Doug Jung ein weiterer Mit-Autor verpflichtet wurde, der zuvor durch die Serie "Dark Blue" positiv in Erscheinung trat.
Mit diesem Duo und der Verpflichtung des Regisseurs Justin Lin ist der Neustart der längst als "Abramstrek" verschrieenen Neuauflage komplett, selbst wenn die Namen Orci und Abrams noch immer unter denen der Produzenten des Films zu finden sein werden. 
Ein Ölzweig für die verloren geglaubten Altfans und ein Hoffnungsschimmer für die gesamte Franchise?
So weit würde ich vielleicht nicht gehen. Oder wie Simon Peggs Charakter Tim Bisley es in "Spaced" selbst formulierte:

"It is a fact! As sure as day follows night, sure as eggs is eggs, sure as every odd numbered Star Trek movie is shit!"

Meine (ziemlich freie) Übersetzung dazu:

"Es ist eine Tatsache! So sehr wie der Tag auf die Nacht folgt, Eier Eier sind und so sehr wie jeder ungerade Star-Trek-Film scheiße ist."


Pegg tritt ein schweres Erbe an, denn der kommende Kinofilm wird nicht nur eine ungerade Nummer aufweisen, sondern darüber hinaus auch noch die unheilvolle Zahl 'dreizehn' tragen. Wenn Pegg nicht gerade den absoluten Geniestreich seines Lebens fabriziert, könnte seiner Karriere bei einem Fehlschlag auf ewig ein Makel anhaften.
Aber damit nicht genug. Die geglückte Koexistenz von Autor und Darsteller wäre ein Novum der Star-Trek-Filmgeschichte, denn sowohl "Am Rande des Universums" (mitverfasst von William Shatner) als auch "Nemesis" (mitverfasst von Brent Spiner) gelten im Allgemeinen als das genaue Gegenteil erfolgreicher und sehenswerter Star-Trek-Filme. Die Vorzeichen für ein Doppel-Engagement Peggs stehen also denkbar schlecht, denn noch nie stach ein Script, an dem Schauspieler beteiligt waren, sonderlich hervor.
Was also sollte Fans daher im Angesicht der eigenen Franchise-Historie noch Mut geben?


Da wäre die Tatsache zu nennen, dass der Starttermin für den noch immer namenlosen dreizehnten Star-Trek-Kinofilm trotz des ganzen Austauschroulettes unverändert auf dem 8. Juli 2016 festgesetzt bleibt. Da die Zeitpläne für den Dreh von Kinofilmen äußerst strikt sind (Drehbeginn soll ja bereits im April sein), scheint es für mich persönlich recht unwahrscheinlich, dass sich die Verantwortlichen bei Paramount angesichts des Zeitdrucks auf das unkalkulierbare Wagnis eingelassen haben, Pegg und Jung aus purem Gutmenschentum mit dieser Mammutaufgabe betraut haben.
Ich halte es für wahrscheinlicher, dass der Star-Trek-Fan Pegg bereits mit einer ausformulierten Storyidee den Kontakt zu den verzweifelten Führungskräften gesucht hat. Im Endeffekt spielte somit weniger das Renommee Peggs, als vielmehr die Verzweiflung Paramounts die entscheidende Rolle. 


Am Ende übernimmt jemand Verantwortung, der nicht nur ein glaubwürdiger Vertreter der "neuen Abramstrekzeitlinie" ist, sondern auch unter Fans einigen Kredit genießt (so war er bei der Premiere von "Into Darkness" einer der wenigen Darsteller, die im Interview mit der Tafelrunde unter Beweis stellen konnte, sich eingehend mit seiner ikonischen Rolle beschäftigt zu haben). Seine Verpflichtung mag ein Zufall sein, doch sie ist möglicherweise ein Glücksfall für "Star Trek", das sich im Angesicht seines fünfzigjährigen Jubiläums am Scheideweg wiedergefunden hat. Ob es Pegg gelingen wird, den Fluch ungerader Kinofilmnummern, der Unglückszahl dreizehn sowie dem schwerwiegenden Erbe schreibender Star-Trek-Schauspieler zu entgehen, wird wohl nur die Zukunft, jenes "unentdeckte Land", zeigen können.